Die ehemalige RAF-Terroristin Inge Viett ist 78-jährig gestorben

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Bis zuletzt unbelehrbar: Inge Viett war eine der zentralen Figuren des Linksterrorismus.

Bis zuletzt unbelehrbar: Inge Viett war eine der zentralen Figuren des Linksterrorismus.

Imago Stock&people / Imago

cov./pop. Inge Viett, ehemaliges Mitglied der Rote-Armee-Fraktion (RAF), ist laut deutschen Medien im Alter von 78 Jahren gestorben. Viett galt als eine der zentralen Figuren des Linksterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland. Sie war neben der RAF auch Mitglied der «Bewegung 2. Juni».

Zuerst hatte die «Junge Welt» von ihrem Tod berichtet. So soll Viett bereits am 9. Mai gestorben sein, wie die Zeitung unter Berufung auf ihr politisches Umfeld schreibt. 2007 hatte die «Junge Welt» einen von Viett verfassten Text veröffentlicht, in dem sie den Terrorismus der RAF verteidigte.

Sieben Jahre nach ihrer Verhaftung war Viett wieder frei

Viett, 1944 in Schleswig-Holstein geboren, zog 1969 nach Westberlin. Sie schloss sich der Ausserparlamentarischen Opposition (APO) und später dem bewaffneten Kampf der «Bewegung 2. Juni» an. Sie wurde mehrmals verhaftet und brach aus dem Gefängnis aus.

Polizeieinsatz vor einem Haus in Berlin, in dem sich Inge Viett mit anderen Linksterroristen versteckt hielt.

Polizeieinsatz vor einem Haus in Berlin, in dem sich Inge Viett mit anderen Linksterroristen versteckt hielt.

Ullstein Bild

In den 1980er Jahren zählte sie dann zur RAF und tauchte in der DDR unter. Nach der Festnahme im Jahr 1990 wurde sie wegen versuchten Mordes zu dreizehn Jahren Haft verurteilt, konnte das Gefängnis aber 1997 verlassen. Anschliessend war sie als Autorin tätig und trat immer wieder an politischen Veranstaltungen auf. Sie galt bis zuletzt als «unbelehrbar».

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