Die Mutter des britischen Premierministers Boris Johnson ist Medienberichten zufolge im Alter von 79 Jahren gestorben. Charlotte Johnson Wahl sei am Montag »plötzlich und friedlich« im Londoner St. Mary's Hospital verstorben, meldeten die Tageszeitungen »Times«, »Telegraph« und der Nachrichtensender BBC unter Berufung auf die Familie.

Boris Johnson hatte seine Mutter einst als die »oberste Autorität« der Familie beschrieben, die ihm beigebracht habe, an den gleichen Wert eines jeden Menschen zu glauben.

Die 1942 geborene Johnson Wahl war eine angesehene Porträtmalerin. Ihr Vater war in den Siebzigerjahren Präsident der Europäischen Kommission für Menschenrechte. 1963 heiratete sie Stanley Johnson und schloss dann als erste verheiratete Studentin ihr Studium der Englischen Literatur an der Oxford University ab. Das Ehepaar hatte vier Kinder: Boris, Rachel, Jo und Leo. Im Alter von 40 Jahren war bei Johnson Wahl Parkinson diagnostiziert worden. Sie arbeitete weiter – und nutzte fortan einen Rollator, wenn sie malte.

Einmal habe sie ihre guten Beziehungen in die Politik genutzt, schreibt der »Guardian«. Als Bors Johnson Bürgermeister in London geworden sei, habe sie ihn gebeten, doch bitte dafür zu sorgen, dass Busse erst anfahren dürfen, wenn alle Passagiere sicher sitzen oder stehen. »Als behinderte Person fällt man sonst einfach um«, zitiert der »Guardian« Johnson Wahl.

Zahlreiche Politiker kondolierten der Familie. »Es tut mir sehr leid, vom Verlust des Premierministers zu erfahren«, schrieb Oppositionschef Keir Starmer von Labour auf Twitter.

»Es ist so traurig vom Tod von Boris Johnsons Mutter zu hören«, twitterte Conor Burns von den Tories, ein Freund des Premiers.