Landeshauptmann Stelzer übernimmt Ehrenschutz für Burschenbundball: Kritik von "Linz gegen Rechts" und Aufruf zur Demonstration
LINZ. Landeshauptmann Thomas Stelzer sagte auch heuer seine Unterstützung für den umstrittenen Burschenbundball am 3. Februar zu und erntete dafür bereits große Kritik vom Bündnis „Linz gegen Rechts“. Mit einer Fotoaktion vor der OÖVP-Parteizentrale machten die Mitglieder nun auf ihre Forderung aufmerksam: die sofortige Zurücklegung des Ehrenschutzes. Am Tag des Balles rufen sie außerdem zur Demonstration auf.
Der Burschenbundball wird jährlich von der Burschenschaft Arminia Czernowitz veranstaltet. Zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft und Politik nutzen diese Veranstaltung als Vernetzungstreffen. Das Bündnis „Linz gegen Rechts“ übt bereits seit Jahren Kritik an diesem Ball, bezeichnet ihn als rechtsextreme Veranstaltung.
Die Tradition, dass der Landeshauptmann den Ehrenschutz für den Burschenbundball übernimmt, geht schon weit zurück. Schon Heinrich Gleißner, der erste Landeshauptmann Oberösterreichs, übernahm diese Aufgabe. “Angesichts der hohen Zahl an rechtsextremen Straftaten in OÖ, muss ein Ziel des Landeshauptmanns der Kampf gegen Rechtsextremismus sein. Stattdessen unterstützt er die Zusammenkunft deutschnationaler Burschenschafter sogar mit seinem Ehrenschutz und lässt sich mit ihnen feiern“, so Eva Reiter, Sprecherin des Bündnisses “Linz gegen Rechts”.
Demonstration am 3. Februar
Demokratiefeindliches Gedankengut dürfe in der Gesellschaft nicht toleriert werden, so die Mitglieder des Bündnis „Linz gegen Rechts“. „Daher ist es untragbar, dass der gewählte Repräsentant des Landes Oberösterreich für diesen Ball den Ehrenschutz gibt. Wir fordern, dass Stelzer den Ehrenschutz sofort zurücklegt und eine Distanzierung des Landeshauptmanns von Rechtsextremismus!“, führt Eva Reiter fort.
Das Bündnis ruft außerdem zur Demonstration gegen den Burschenbundball unter dem Motto „Rechtsextreme raus aus der Landesregierung! – Nein zum rechtsextremen 'Burschenbundball'“ in Linz auf. Diese findet am 3. Februar statt, gestartet wird um 17.30 Uhr am Ars-Electronica-Platz.
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