Rammstein: nur Sex, Drugs und Rock´n´roll?

Muß die Causa Rammstein noch mal länglich referiert werden? Nein, sie wurde bereits vielfach rauf - und runtererzählt.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Dar­um nur kurz: Dem Ramm­stein-Front­mann Till Lin­de­mann (*1963) wird aktu­ell nach­ge­sagt, er bedie­ne sich bei Kon­zer­ten eines spe­zi­el­len Rekru­tie­rungs­sys­tems, um sei­ne sexu­el­len Gelüs­te zu befrie­di­gen. Hüb­sche Mäd­chen wür­den ent­we­der direkt auf den Kon­zer­ten oder zuvor via Social media ange­spro­chen, ob sie Inter­es­se hät­ten, beim Auf­tritt sowohl in „Row Zero“ (also direkt vor der Büh­ne) zu ste­hen als auch, ob sie gern Gast bei einer „After­show­par­ty“ wären.

Der Legen­de nach wür­den Lin­de­mann dann etli­che jun­ge Frau­en vor­ge­führt, und er wähl­te eine (oder zwei) aus, die ihn in einer kur­zen Pau­se befrie­dig­ten. Angeb­lich (laut Bild) gesche­he das regel­mä­ßig, wäh­rend ein DJ auf der Büh­ne den ver­stö­ren­den Hit „Deutsch­land“ („Deutsch­land- mei­ne Lie­be, Deutsch­land – mein Herz in Flam­men, will dich lie­ben und ver­dam­men, Deutsch­land, dein Atem kalt, so jung und doch so alt“) spiel­te. Her­nach wür­de Lin­de­mann das Stück live performen.

Ramm­stein ist Kul­tur­ex­port Num­mer 1 und auch über­see­isch enorm popu­lär. Wir haben es hier mit ech­ten Groß­ver­die­nern zu tun. Sie set­zen auf bra­chia­le Ästhe­tik, kras­se Tex­te und gran­dio­se Shows mit extre­mer Pyro­tech­nik, offen­kun­dig ein Pop­ven­til für eine Gesell­schaft, der pathe­ti­scher Hero­is­mus gründ­lich aus­ge­trie­ben wur­de und in der jeder Männ­lich­keits­kult als vor­gest­rig gilt.

Der wesent­lich ost­deut­schen Grup­pe wird seit je ein Koket­tie­ren mit NS-Sym­bo­lik vor­ge­wor­fen. Ein Video (1998) hat­te Sze­nen aus Leni Rie­fen­stahls Olym­pia­film beinhal­tet. (Ich besit­ze übri­gens zwei Bücher aus der Feder von Lin­de­manns Vater, dem DDR-Dich­ter Wer­ner Lin­de­mann. Eines heißt Mäd­chen haben Zöp­fe. Heu­te frag­los ein unmög­li­cher Titel!)

Vom „rechts“-Vorwurf hat­ten sie sich bei­zei­ten schlau distan­ziert, unter ande­rem durch das Lied 2,3,4 links.

Zurück zum Miß­brauchs­vor­wurf. Kron­zeu­gin gegen Lin­de­mann ist zuvör­derst eine jun­ge, erfolg­rei­che Influen­ce­rin, die sich „Kay­la Shyx“ nennt. Ihr Video muß man im Grun­de zwei­mal anse­hen. Beim ers­ten Anschau­en wird man mit­ge­ris­sen: Jun­ge Fan-Frau­en wer­den durch eine rus­si­sche Ver­mitt­le­rin (die anschei­nend eine ähn­li­che Zuführ­rol­le über­nimmt wie Ghis­lai­ne Max­well im Fall Jef­frey Epstein) per­fi­de in einen Dark­room mit Lin­de­mann gelotst! Dort wer­den sie wahr­schein­lich unter Dro­gen gesetzt und miß­braucht. Das ist unglaublich!

Beim zwei­ten Anschau­en tau­chen dann doch Fra­gen auf. „Kay­la Shyx“ tritt hier unge­schminkt und im Schlab­ber­pul­li auf – als ob sie kein Wäs­ser­chen trü­ben könn­te. Nun, man fin­det leicht her­aus, daß sie, die hier dra­ma­tisch aus­ruft, „auf ein­mal che­cke ich: ich bin hier als Sex­ob­jekt!“, sich ger­ne so klei­det, daß man sie für ein „Sex­ob­jekt“ hal­ten könnte.

„Kay­la“ berich­tet mit auf­ge­ris­se­nen Augen. Sie erzählt nicht chro­no­lo­gisch, son­dern „sho­cking“ durch­ein­an­der, vie­les betont sie x‑fach. Die „Bewei­se“, die sie anführt, sind weit­ge­hend anonym oder nebu­lös. Sie möch­te dann ein Gedicht zitie­ren, das Lin­de­mann vor Jah­ren ver­öf­fent­licht hat, aber sie „kann es nicht“, immer wie­der kämpft sie anschei­nend mit den Trä­nen. Daher wird das Poem ein­ge­blen­det: Eine „lyri­sche“ Phan­ta­sie, wie eine Frau heim­lich mit Rohyp­nol betäubt und dann pene­triert wird.

Lin­de­manns Ver­lag Kie­pen­heu­er & Witsch hat sich nun vom Autor getrennt. So bewarb KiWi damals die Bru­talover­se: Hier trete

ein abgrün­di­ges, reiz­ba­res, ver­letz­li­ches lyri­sches Ich in eine inti­me Zwie­spra­che mit dem Leser.

Die Rede ist- und da muß man schon lachen – von „Gefühls­in­nig­keit“:

Trotz des zeit­ge­nös­si­schen Tons stel­len sich sofort Asso­zia­tio­nen zur Lyrik der deut­schen Roman­tik und des Expres­sio­nis­mus ein, auch zu Gott­fried Benn und Ber­tolt Brecht. Die Moti­ve umkrei­sen die Abgrün­de der Exis­tenz, den Hun­ger des Begeh­rens, den Kör­per, den Schmerz, die Lust, die Komik und Tra­gik der Kom­mu­ni­ka­ti­on, die Ein­sam­keit und Gewalt.

Nein, drun­ter mach­ten sie´s nicht!

Nicht nur auf der „rech­ten Sei­te“ gibt es nun ordent­lich Dis­sens zum Fall Till Lin­de­mann. Zum einen ist die Häme gegen­über den nun ihre „Objekt­haf­tig­keit“ bekla­gen­den Frau­en groß – etwa bei Micha­el Klo­novs­ky, der nun sei­ner­seits Unter­leib­s­pro­sa bemüht:

die meis­ten sind oder waren aber ein­fach nur stolz dar­auf, eine Par­ty mit ech­ten Stars gefei­ert zu haben, von einem ech­ten Star beach­tet oder sogar pene­triert wor­den zu sein, es han­delt sich um eine Form der Ido­la­trie – man den­ke nur an die weib­li­che Geräusch­ku­lis­se bei den Auf­trit­ten der Ido­le. Tja Mädels, auch die­ses Plä­sier fällt im Sturm des Zeit­geis­tes; die Musi­kan­ten wer­den es sich künf­tig wohl neben­wir­kungs­frei pro­fes­sio­nell besor­gen las­sen, und ihr dürft in hei­se­rer Aus­ge­kreischt­heit, bis aufs Hös­chen durch­ge­schwitzt, aber in aller Unschuld heimgehen.

Auf achgut.com ätzt Ulri­ke Stockmann:

Man kann sich des Ein­drucks nicht erweh­ren, dass mal wie­der eine Kam­pa­gne gegen Hedo­nis­mus, Aus­schwei­fun­gen und Sin­nes­freu­den gefah­ren wird. Wie wäre es damit, Sex, Drugs and Rock’n‑Roll gleich ganz abzuschaffen?

Die­se Argu­men­ta­ti­on ver­läuft nach dem Mus­ter „dann mach doch die Blu­se zu“ (Bir­git Kel­le). Mot­to: Nie­mand zwingt euch Mädels, auf­rei­zend beklei­det sol­chen Stars zuzu­ju­beln. Nie­mand zwingt euch, die Ein­la­dung zu einer After­show­par­ty anzu­neh­men. Soll­te euch doch klar sein, daß das dann kei­ne Häkel­run­de wird. Und mal im Ernst, ihr heult doch hin­ter­her nur rum, weil der Kerl, der´s euch besorgt hat, kei­nen Blu­men­strauß hinterherschickt.

Das ist so falsch wie die Argu­men­ta­ti­on der Gegen­sei­te, die nun wie „Fami­li­en­mi­nis­te­rin“ Lisa Paus „Schutz­räu­me für Frau­en bei Kon­zer­ten“ for­dert – was zusätz­lich ver­lo­gen ist, da von sol­cher Sei­te „Schutz­räu­me für Frau­en in west­deut­schen Groß­städ­ten“ (wo ech­te sexu­el­le Über­grif­fe mas­sen­haft pas­sie­ren und leit­me­di­al so gut wie nie skan­da­li­siert wer­den) eben nicht ange­mahnt werden.

Ulkig wird es auch, wenn Per­so­nen wie Rey­han Şahin (Künst­ler­na­me Lady Bitch Ray; die Selbst­er­nen­nung als „Bitch“ sei eine „anti­pa­tri­ar­cha­le Umdeu­tungs­ges­te”) nun „struk­tu­rel­len Sexis­mus“ im Show­busi­ness, aus­ge­übt durch “alte, wei­ße Män­ner”, beklagen.

Den Vogel schoß die lin­ke Poli­ti­ke­rin Julia Schramm („Sau­er­kraut, Kar­tof­fel­brei – Bom­ber Har­ris, Feu­er frei“) ab, die auf Twit­ter den ankla­gen­den Drei­klang „Epstein Wein­stein Ramm­stein“ pos­te­te. Das hat Hautgout…

Man muß die­sem Fall (wie in ähn­li­chen Fäl­len von Roman Pol­an­ski bis Die­ter Wedel) nicht mit bur­schi­ko­ser Empa­thie­lo­sig­keit („was habt Ihr erwar­tet?“) begeg­nen, zumal hier der Ver­dacht, daß k.o.-Tropfen ein­ge­setzt wur­den, nicht aus­ge­räumt ist.

Ande­rer­seits ist es ein dem Femi­nis­mus inhä­ren­tes Pro­blem, daß sei­ne Ver­fech­ter der Sexua­li­tät die Macht­ver­hält­nis­se aus­trei­ben wol­len. Es gibt kei­ne Augen­hö­he zwi­schen Mann und Frau in die­sen Fra­gen. Die per­ma­nen­te Ein­re­de von kon­sens­ba­sier­tem Aus­hand­lungs­dia­log führt nur dazu, daß Frau­en blind dafür sind, daß Män­ner nor­ma­ler- und natür­li­cher­wei­se kei­ne Domes­ti­ken sind.

Wie schrieb der gute Peter Roseg­ger in sei­nem Sün­der­glöckl:

Trau, schau, wem! Die­ser Ruf müß­te durch alle Lie­bes­ge­schich­ten hal­len, die für jun­ge Mäd­chen geschrie­ben werden!

Ges­tern spiel­ten Ramm­stein übri­gens vor aus­ver­kauf­tem Sta­di­on in Mün­chen. Auf den Song „Pus­sy“ („You have a pus­sy, I have a dick, so what´s the pro­blem, let´s do it quick“) wur­de ver­zich­tet. Die Fans tru­gen wie immer T‑Shirts mit „Evil German“-Aufdruck, mit „Man­che füh­ren – man­che fol­gen“ oder: „Sex ist eine Schlacht – Lie­be ist Krieg“.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (66)

Sandstein

8. Juni 2023 15:41

Das wird EK bestimmt nicht gefallen, aber Verantwortung, insbesondere für das eigene Tun, zu übernehmen ist eben keine bei Frauen häufig anzutreffende Eigenschaft. Da wird oft nach Sündenböcken gesucht, wahlweise das System, die Gesellschaft, oder halt gleich der Mann ansich. Mich interessiert das alles nicht - trotzdem gut zu lesender Artikel von EK. Das war's dann aber auch - es gibt schlichtweg wichtigeres für mich. 

Dietrichs Bern

8. Juni 2023 15:47

Ich habe es nicht verfolgt, aber hat der Sänger sich gegen Habeck, Gendern oder Vegane Ernährung ausgesprochen? Und wo sind eigentlich Edathy und Kahrs?

Gustav

8. Juni 2023 15:59

„Sauerkraut, Kartoffelbrei – Bomber Harris, Feuer frei“
Hitler - Stalin - Schramm

Andreas Stullkowski

8. Juni 2023 16:04

Ich bin dankbar für die Zusammenfassung.
Auch wenn man Rammstein abstossend findet, kommt man nicht drum herum, sich kurz mit diesem Thema zu beschäftigen. 
Aber das Einzige, was wirklich interessant an dieser Geschichte ist, ist die Frage: Warum wird sie so hoch gehängt?
Ich vermute, es handelt sich um eine triviale Geschichte, die viele schadlos beschäftigen kann. Dadurch wird das Publikum davon abgehalten, sich mit dem auseinanderzusetzen, was tatsächlich gerade passiert und unser Leben für viele Jahre bestimmen wird: die Rezession in Deutschland, die Inflation und Verarmung, die Niederlage im wirtschaftlichen und militärischen Konflikt gegen Russland, die Neuordnung der Welt, bei der vor allem Europa verliert, und in Europa vor allem Deutschland.

Eo

8. Juni 2023 16:06

.Wie hieß das früher mal ?!To ride the tiger !  Dabei wissen die Mädels schon im Vorfeld, daß der Tiger kein Kätzchen ist ....
 

Gustav

8. Juni 2023 16:20

 "Frauen von heute warten nicht auf das Wunderbare - sie inszinieren ihre Wunder selbst." Katharine Hepburn
Manchmal auch ihr "blaues" Wunder!

Kurativ

8. Juni 2023 16:22

Ich verstehe nicht ganz das Ziel solcher Empörungen. Sollen Frauen im Backstagebereich verboten werden? Sollen weniger Musik von dieser Gruppe gekauft werden? Sollen mal wieder Konzerte verboten werden, um zu zeigen wo der Hammer hängt? Es gibt auch nichts neues oder lehrreiches an dieser Story.
Meine Wertung: Ramstein und Grönemeier sind beide unmusikalisch. Ramstein verkleidet die Sache mit Gruselzeug. Grönemeier spielt den armen kleinen Süßen, der sich als gequälte Kreatur nach oben arbeitet.

Waldgaenger aus Schwaben

8. Juni 2023 16:37

Zu dem Thema habe ich mir noch keine Meinung gebildet. Rammstein und die dahinter stehende Sex, Drugs & Rock'n'Roll-Kultur sind mir zutiefst zuwider. Frauen, die die Verantwortung für ihr eigenes Tun anderen zuschieben aber auch.
Interessanter wären Antworten auf die öffentlich zu stellende Frage:
Wollen Frauen, die in ortsüblicher Badekleidung ohne männlichen Begleitschutz in ein Freibad gehen, angegrabscht werden?
Der Hintergrund der Frage kann unerläutert bilden, versteht auch so jeder. 

Gracchus

8. Juni 2023 17:00

Ich stimme EK vollauf zu. Keine Seite hat recht.
Die Laberbacke Rezo darf auf Empörer-Seite natürlich nicht fehlen. 
Ich höre kein Rammstein; interessiert mich auch nicht. Einmal bin ich beim Zappen bei einem Konzert-Mitschnitt hängen geblieben, das hatte schon was. Lindemanns Gedichte - Brecht? Benn? geht's noch? - sind überaus dürftig, im Grunde kompletter Schrott. Passt also zum Verlag Piepen & Kitsch. Lindemanns Porno-Video, das den Verlag veranlasst hat, die Zusammenarbeit zu beenden, habe ich mir leider auch angesehen, nachdem ich mir das Video von besagter Kayla - ja, ich hatte gerade sonst nichts zu tun - angesehen hatte, und das ist schon krass, krass krank und krass bescheuert.
Wenn zutrifft, was gerüchteweise da rumwabert, erscheint - unabhängig von der sexualstrafrechtlichen Seite - Lindemann ziemlich krank, es hat auch etwas von diabolischer Sexualmagie.

Laurenz

8. Juni 2023 17:29

Bin da etwas genervt. Niemand hat Frauen gezwungen bei Weinstein oder Eppstein einzusteigen, um Teil einer Glitterwelt zu sein oder zu werden. Wer Schauspieler oder sonstiges Sternchen werden will, zahlt eben einen Preis & bückt sich eben häufiger. Das kann übrigens auch Männern passieren, wie in der Causa Kevin Spacey  zu lesen ist. https://www.spiegel.de/spiegel/kevin-spacey-missbrauchte-maenner-belasten-den-hollywood-schauspieler-a-1177457.html  ... Die Beschwerde liegt einzig & alleine in der gesellschaftlichen Unfähigkeit der Frauen begründet. Es gibt eben keine feministischen Produktionsfirmen oder mächtige Agenturen, die rein mit lieben, aber durchsetzungsstarken Frauen besetzt sind. Mit der Beschwerde über die eigene Unfähigkeit kommen die Frauen dann zu uns, den Männern. Wieso? Was haben wir damit zu tun? Wer sich im Schatten der Rammstein-Buben sonnen will, muß dafür eben auch bezahlen. Wer A sagt, muß auch B sagen.

Nachtspeicher

8. Juni 2023 17:35

Tja, schon bei dem pyrotechnischen Bühnenzauber, der bei Rammstein abgefackelt wird, muss man an Sodom und Gomorra denken (und Bibelleser werden sich fragen, was damals eigentlich in die Töchter von Lot gefahren ist - Moses: Gen 19:31–36). 
Dass der alte Lindemann den Bösewicht nicht nur spielt, wird kaum jemand bestreiten wollen. Aber findet sich denn wenigstens ein Gerechter in dieser Rammstein-Rockerbande? Vielleicht Flake. Der kam schon 2015 auf die Orgien zu sprechen (siehe: „Der Tastenficker. An was ich mich so erinnern kann“) und erklärte (glaubhaft), dass ihn die Groupies verschmähten. 
Ivan Novak hatte 2004 im Interview die hübsche Anmerkung gemacht, dass Rammstein quasi Laibach für Kinder sei (und eben Laibach dann Rammstein für Erwachsene).
Wird Rammstein jemals erwachsen? Ist Lindemann ewig in der Pubertät? (vgl. dazu auch: https://telepolis.de/-9164598) Es würde nicht verwundern, wenn man ihm noch vorhält „mit Stubenfliegen Geschlechtsverkehr“ ausgeübt zu haben (Benn an Jünger 26. XII 49). 
Aber eigentlich lenken doch diese Scharmützel in den Medien nur von viel wichtigeren Fragen ab.

Laurenz

8. Juni 2023 17:43

@EK
Jetzt seien Sie doch nicht so moralapostelig. Moralische Einschränkungen provozieren immer das Gegenteil der moralischen Absicht. Denn das Universum strebt nach Ausgleich.

heinrichbrueck

8. Juni 2023 18:10

Wenn man Frauen erlaubt, vergewaltigt zu werden, haben sie das Recht, sich zu beschweren. 

Frika Wies

8. Juni 2023 18:50

Dort, wo Zwangssituationen entstehen, beginnt die strafrechtliche Relevanz.
Vorher aber eben nicht.
Es ist +18-jährigen Mädchen erlaubt, selbst über ihren Körper zu bestimmen. Das wird Frauen seit Jahrzehnten gesagt und hat seine Berechtigung.
Es bedeutet aber auch, daß "hinterher bereuen" oder "sich ausgenutzt vorkommen" nicht als Strafbestand ausreichen.

Kurativ

8. Juni 2023 18:52

Laurenz 8. Juni 2023 17:29 - Bei Weinstein (Hollywood) sind die Schauspieler abhängig. Bei Eppstein ging es um Minderjährige in ungünstigen Verhältnissen und Erpressung von Prominenten und Politikern

Klaus Kunde

8. Juni 2023 19:30

Sehr reflektierter Artikel, das Beste, das man bisher zur Angelegenheit lesen konnte.
Aber, es wird sie immer geben, die jungen Damen, die Badboys bevorzugen und sich als ultimative Fans nach der Show in einem Akt von Selbsterniedrigung freiwillig hingeben. So lange sie in ihrer Geschäftsfähigkeit nicht eingeschränkt sind, ist das nicht justitiabel. Wird mehr von ihnen erwartet, als zugestanden (…„ich habe nicht ausdrücklich nein gesagt etc.“) dürften Grenzüberschreitungen schwerlich nachweisbar sein.
Der Weg, der solchen Wesen bleibt, ist die nachträgliche öffentliche Denunziation. Die Journaille ist willig und käuflich. Was ist von der Durchschlagskraft derartigen Meldungen zu halten? Die Mehrheit glaubt alles, was in der Zeitung steht, sie verselbständigen sich im Netz.

tearjerker

8. Juni 2023 19:54

Die Stones können von Glück sagen, dass ihre Groupies schon so alt sind und sich an nichts mehr erinnern. Gleichzeitig sieht man mal wie schwierig es schon vor 20 Jahren war, den R&R Lifestyle zu leben. Man zog das Material nicht einfach vor Ort, sondern machte erstmal ne Ausschreibung. Zuletzt bemühte man auf der Bühne dann die überdimensionale Pimmelkanone, damit das abgestumpfte und vor sich hin alternde Publikum noch irgendwas Erinnernswertes mitnehmen konnte. Das Gerät ist jetzt auch gecancelt. Wenn die Kulturrevolution diesen ganzen öden Müll endlich entsorgt umso besser.

Jan

8. Juni 2023 19:57

Lindemann hat Schlag bei Frauen und nutzt das auch noch im fortgeschrittenen Alter aus. Selbst ohne Ruhm und Prominenz wäre sein Schnitt vermutlich nicht schlecht. Egal was wirklich vorgefallen ist: Es sieht jetzt schon so aus, dass Lindemann weniger eine totale Kunstfigur ist wie Alice Cooper, bei dem sich Bühnenpersönlichkeit und Realität deutlich unterscheiden. Dann kann man Lindemann zumindest keinen Mangel an Authentizität vorwerfen. Die Frauen sind Groupies, sie steigen mit Prominenten ins Bett, um sich aufzuwerten und damit anzugeben. Sie sollten nach 30 Jahren Rammstein wissen, wie der Sänger so drauf ist. Wahrscheinlich hat sein ruchhaftes Image den Reiz noch gesteigert. In den 90ern sah ich mal in so einem Erotik-Magazin (Wa(h)re Liebe oder Liebe Sünde) eine S/M-Tante, deren Wunsch es war, mit Lindemann zusammen duschen zu gehen. Wurde in der nächsten Sendung dann erfüllt und gefilmt. Er zieht schon spezielle Frauen an. Er singt: "Bück dich, dein Gesicht interessiert mich nicht". Was erwartet man da als Frau? Den netten Gentlemen von nebenan?

RMH

8. Juni 2023 20:17

Erinnerungen an Rammstein:
1.Ende der 80er bis in die 90er Jahre hinein war ich in der sog. "schwarzen Szene" unterwegs. Es war eine spannende Zeit, da diese Szene damals unglaublich vielfälltig war, es gab die klassischen Gruftis, die Waver, die Depeche Mode Fans mit den Bürstenköpfen, es gab Neofolk, deren Anhänger gerne in Flecktarn-Klamotten oder anderen Militaria Sachen herum liefen, es gab Industrial, Noise, Wave, EBM, Folk, alles kam zusammen und es war 100% friedlich und 100% Kan.. frei. Das Grufti-Wave- Ding erlebte nach der Wiedervereinigung eine Art Revival bis tief in die 90er hinein (man sieht die jetzt Ü-50 Leute dieser Zeit jetzt noch an Pfingsten, in die Klamotten gezwängt, beim WGT in Leipzig). Kurzum, es war eine spannende Zeit, besuchte Konzerte, las Magazine wie "Sigill", die auch mal was zu Evola brachten etc.
1995 war es dann soweit. Wir kauften Karten (damals noch bei einer Vorverkaufsstelle!) für die in der schwarzen Szene damals sehr beliebte Band Project Pitchfork. Die Dame am Schalter warnte uns, Achtung, die haben da so eine neue Band aus Hamburg (!) als Vorgruppe, die macht einiges an Feuerwerk, die heißt Rammstein.

RMH

8. Juni 2023 20:26

Erinnerungen an Rammstein:
2. Gut, so eine Warnung macht neugierig, aber Vorgruppen kann man ja auch an der Bar überstehen. Also dann, ab zum Konzert. Rammstein betreten die Bühne, zünden in der Tat ein Feuerwerk, innerhalb weniger Minuten tobt die Menge, rastet förmlich aus - und das in der sonst eher ruhigen, melancholischen schwarzen Szene! Sowas habe ich seitdem nie wieder erlebt.
45 Minuten folgt Lied an Lied, Lindemann bereits damals im Flammenmantel, der Bogen mit den Feuerpfeilen etc., ein Knall, Schluss, keine Zugaben, Band verlässt die Bühne und alle Konzertbesucher sind völlig fertig, gehen erstmal zu den Bars oder raus, eine rauchen etc. Als dann die Hauptband anfing zu spielen, gingen viele gar nicht mehr rein und es war komplett die Luft raus aus dem Abend. Man wusste, die seltsame Band muss man nochmal sehen. Am nächsten Tag dann gleich die CD gekauft. Oh Wunder, die gabs sogar bei Müller in der Plattenabteilung - daran sollte man erkennen, dass eine Plattenfirma ihre Finger im Spiel hatte und das Geschäft witterte. Platte duchgehört. Gut, einiges fand ich damals schon abgeschmackt, insbesondere die Assoziation zu den Opfern des Flugschau-Unglücks auf der Ramstein-Airbase ("Ein Mensch brennt"). Lieder wie "weißes Fleisch" waren breits bei Album Nr. 1 sexeuell grenzwertig. In den Clubs der schwarzen Szene wurde danach regelmäßig Rammstein gespielt.

RMH

8. Juni 2023 20:34

Erinnerungen an Rammstein:
3.  Die Musik von Rammstein war für damalige Zeiten nicht unbedingt etwas neues, insbesondere, wenn man auch Musik aus der Industrial und Crossover-Szene gehört hat. Es hörte sich für uns ein bisschen an, wie eine Mischung aus KMFD und Laibach. Die Musik hörte man zunächst nur in den Clubs und dann, 1997, der Durchbruch mit "Sehnsucht" und "Engel" in den Charts und im Radio. Da waren sie dann schon Headliner der nächsten Tour und wer war Vorband? KMFDM, deren Sound sie zu einem guten Teil geklaut haben.
Das war das letze Mal, wo ich Rammstein live gesehen habe. Danach musste man immer sehr schnell sein, um Karten zu bekommen - und ich war dann zu lahm. Mein Interesse lies aber auch nach, dennoch kaufte ich bis vor einigen Jahren regelmäßig die neuen CDs der Band (meist wanderten sie ohne großes Anhören in die Plattensammlung), da das erste Konzert immer noch nachhing. Die Texte wurde aber zunehmend - entschuldigung für die Plattheit - dämlicher.
Und jetzt, der Skandal und die alten Erinnerungen an eine Zeit, wo noch so viel möglich war, kommen wieder hoch ...

RMH

8. Juni 2023 20:53

Rammstein, Skandal, heute:
Rammstein und sexuelle Abartigkeit: Achtung, da darf man aufpassen, denn die Texte lassen einen zu schnell auf 1 + 1 = Skandal schließen, wer sowas verfasst, der muss doch etc .... Wie geschrieben, schon auf Album Nr. 1 gab es Abartiges. Aber Kunst darf auch abartig sein (siehe Lautréamont, Baudelair etc.). Deswegen müssen die Künstler nicht gleich selber straffrechtlich relevant handeln. Sex, Drugs an Rock n Roll ist nicht nur eine Phrase. Schon die Bezeichnung Rock n Roll kann man auch sexuell interpretieren, von daher nichts Neues. Was aber mich persönlich ernsthaft an den aktuellen Vorwürfen schockiert ist nicht, dass Lindemann Sex mit Groupies hat (in dem Alter noch keine "Alte" = herzliches Beileid, aber Privatsache), sondern dieses System des "Castings", der Auswahl durch eine Zuträgerin etc. Das ist widerlich. Zumal Lindemann so ein Charisma hat, dass er auch ohne solche Organisation sicher genug Frauen auf "normalen" Weg haben kann, die freiwillig mitmachen. Sollte es stimmen, dass Frauen etwas ohne deren Willen in die Drinks getan wurde, bspw. K.O. Tropfen, oder gezielt "abgefüllt" wurden, um sie gefügig zu machen, dann hört der Spass & die Kunst auch für mich auf und dann wäre das ein Fall für den Staatsanwalt.

Adler und Drache

8. Juni 2023 20:53

Vielen Dank dafür, dass ich nun weiß, woher das Wort "Trau, schau wem!" kommt! Rosegger also ... ich habe seine gesammelten Werke vor mir stehen. - Ansonsten: Rammstein ist in sittlicher Hinsicht indiskutabel. Abstoßend. Wenn nun doch mal eine Krähe der anderen das Auge aushackt, wenn die Kinder der Revolution nun die Revolution fressen, kann ich darin nur eine witzige göttliche Gerechtigkeit erkennen. Beides ist ja doch Dreck, der auf demselben Boden liegt. 
Ich verstehe die Rechten nicht, die Rammstein nun verteidigen. Das ist nur automatische Reaktion auf einen Reiz (hier: Feminismus - als ob das wirklich was damit zu tun hätte). Man muss über beidem stehen. 
Wo "Kunstfreiheit" bedeutet, dass man Perversionen in der Öffentlichkeit ausleben kann, handelt es sich weder um Kunst noch um Freiheit. Wo ist der Unterschied zum CSD?

Volksdeutscher

8. Juni 2023 21:18

1. Natürlich stehen Rammsteins Lieder nicht mit Gedichten von Benn auf einer Stufe - dies hier ist Artistik, das dort ist Kunst. Oder: Sie sind mehr als Unterhaltung, aber weniger als Kunst. Für Rockmusik jedoch schreibt Rammstein gute Texte, so einer ist z.B. "Mutter", bei der linke Muttersöhne in den Medien blutige Tränen heulten, als das Lied genau zum Muttertag erschien. Für sie muß es ja immer gegen den "autoritären Wüstling" gehen, sei es gegen den Vater oder sein Äquivalent den Staat. Und bei dem Lied "Reise, reise" taucht vor meinen geistigen Augen, ich weiß nicht warum, stets das Gemälde "Der 10. Mai 1940" von Paul Mathias Padua auf, auf dem Wehrmachtssoldaten im Gummiboot den Fluß unter Beschuß überqueren. 
 
 

Volksdeutscher

8. Juni 2023 21:39

2. Zu dem angeblichen sexuellen Mißbrauch durch Lindemann fiel mir ein, daß in den Fünfzigern und Sechzigern des letzten Jahrhunderts einige Rocksterne ihre Position für eine schnelle und kostenlose außereheliche Nummer hinter der Bühne benutzt. Keiner der linken Mediennutten hatte damals aufgeheult, wohl deshalb, weil das gang und gäbe war. Von den "Sternen" vernascht zu werden war überdies der Traum von vielen Gören und kam einer Adelung gleich. Wieviele griechische Götter hatten Kinder mit irdischen Frauen gezeugt? Und wieviele uneheliche Kinder hatten wohl nur die Bandmitglieder der Rolling Stones in die Welt gesetzt?
 

Volksdeutscher

8. Juni 2023 21:48

3. Selbst wenn an den Sexgeschichten etwas daran sein sollte, was nicht auszuschließen ist, so sind sie möglicherweise aufgebauscht bis fingiert, und man muß kein Rammstein-Fan sein und ihre Musik mögen, um zu wissen, daß mit rhetorischen Taschenspielertricks so ziemlich Vieles so hingedreht werden kann, daß es so erscheint, als wären sie tatsächlich geschehen. Vergessen wir nicht, Rammstein ist bei der russischen Jugend äußerst beliebt, man denke auch an ihre Darbietung, als sie mit der russischen Nationalflagge die Bühne betrat. Rammstein dürfte seit langem ein Dorn im Auge mancher linken Gutmenschen und Russenhasser sein, nun reagiert sich ihr Selbsthaß auch an Lindemann ab. 

Dietrichs Bern

8. Juni 2023 22:33

@RMH: Es steht außer Frage, das die Nutzung von Ko-Tropfen o.Ä. strafrechtlich verfolgt gehört, allerdings darf man Zweifeln, wenn Stroer Media mittels Rezo involviert ist ist, dass es sich um was anderes als eine Disziplinierungsmethode handelt. 

Gracchus

8. Juni 2023 22:53

Für eine Mainstream-Band mag Rammstein noch halbwegs interessant sein, man mag sie irgendwie in der Tradition schwarzer Romantik wähnen, für die ich ein Faible habe,  aber eben auf den kommerziellen Mainstream-Hund gekommen, produziert die Band doch eher Kunstgewerbe. 
Und ich, @Volksdeutscher, bezog ich mich auf die Lindemann'schen Reimereien, von denen ich natürlich nur ein paar Kostproben kenne. Die Songtexte würden ohne Musik aber kaum Wirkung erzielen, das haben Songtexte natürlich in der Regel so an sich; nachdem ich jetzt nochmals in ein paar Songs reingehört habe, denke ich, es ist eine ästhetische Wirkung da, die aber auch schnell verpufft.

Laurenz

9. Juni 2023 00:16

@RMH
Die Grenzwertigkeit anhand menschlicher Abgründe ist es, was Rammstein so erfolgreich macht. In jeder Aufstellung wird klar, das Verschweigen von Sauereien, trägt nur dazu bei, daß sich die Abgründe durch die Generationen tragen. Um Lösungen zu finden, muß die Sauerei, vor allem die familiäre, laut ausgeprochen werden. Rammstein brüllen die Abgründe in die Welt & Millionen weltweit singen oder brüllen mit. Auf Deutsch wohlgemerkt. Eine Art Therapie. Es gibt keine Beweise für KO-Tropfen. Ich erinnere an den Prozeß Johnny Depps gegen seine Ex-Frau.
@Tearjerker ..... Müllentsorgung......Dummes Zeug, wie schnell wird man selber Müll, der dann entsorgt werden soll.
@Kurativ ... keiner wird gezwungen, Schauspieler zu werden. Jeder hat das Recht, selbst Produzent zu werden. Epstein saß ja auch im Knast.
Ich kann jedem verhinderten Feministen hier nur die Videos von Pearl empfehlen. https://youtu.be/3HJEy7h4d8g Auf kurz oder lang vernichtet diese Frau den Feminismus & die woken Hanswurste.

Egonon

9. Juni 2023 00:42

Selbstverständlich spricht die Musik etwas an, in einem. Die Ästhetik ebenso. Auch der Exzess ist doch menschlich, das Verlangen. Die Projektion des grenzenlosen Satyr in einem selbst. Geschickt verbunden mit Archetypen, Eros und Thanatos. Engel, was weiß ich. Das Urbild des Todes in der Flugschau lässt sich kausal weiterdrehen zum abrupten Akt unter einer brennenden Bühne.
Verlorene sind auf allen Seiten der Medaille. Der alte Mann und die jungen Frauen. Selbstbegrenzung klappt nicht, wenn es keine Grenzen gibt.
Schund ist. Von oben bis unten. Von vorne bis hinten. Händel in der Setlist, ausgenommen. Die Revolution frisst ihre Kinder. Gut so! Weiter so! Am Ende landen sie alle unter der Guillotine und dann möge die Restauration endlich beginnen. 
 

Ein Fremder aus Elea

9. Juni 2023 05:37

Fehlt nur noch der Name Bill Cosby.

Kurativ

9. Juni 2023 06:32

Im Grunde genommen beschweren sich diese Frauen über etwas, wessen sie vorher in Form von Musik und Texten zugejubelt haben. Der Unterschied war, dass sie vorher vermuteten, dass diese Widerfahrnisse nur anderen Menschen zu Teil werden würden. Wirkliche Gemeinschaft mit anderen Menschen (oder Frauen) ist das nicht.
Das ist aber typisch für unsere Gesellschaft: Diejenigen, welche G.W. Bush bei der Bombardierung des Irak oder Afghanistan zugejubelt haben (gegen den Islam) beschweren sich jetzt über die vielen Migranten aus Syrien oder anderen Ländern.

Rheinlaender

9. Juni 2023 06:56

Vermutlich erzeugt das Geschehen bei Feministinnen so heftige Reaktionen, weil es Dinge über das Wesen der Frau offenbart, die diese nicht hören wollen. Dass gerade junge und attraktive Frauen, die die Wahl hätten, was ihre Partner angeht, offenbar Schlange stehen, um sich hyperdominant auftretenden alten weißen Männern zu unterwerfen, dürfte laut feministischer Ideologie ja nicht vorkommen. Das Phänomen Lindemann stellt für den Feminismus eine existenzielle Bedrohung dar, so wie Galileo sie für das geozentrische Weltbild darstellte.

Volksdeutscher

9. Juni 2023 08:12

@Gracchus - Ich hatte Sie mit meiner Bemerkung nicht im Visier. In dem Punkt haben Sie freilich vollkommen recht, daß, wie gut eine artistische Darbietung auch immer sei, z.B. Musik, Auftritt und Bühnenbild, sie schnell verpuffe. In zehn Jahren wird sich kaum jemand darum kümmern, was Rammstein und andere Gruppen produzierten, denn was die Unterhaltungskultur bietet, ist in kultureller Hinsicht zu mager, da auf Kommerz angelegt. Ohne tiefreichende Substanz keine Verankerung in der kulturellen Matrix. Da ich mich auch auf VKontakte bewege und dort mit Russen in Kontakt stehe, kann ich Ihnen erzählen, daß viele von ihnen Rammstein als eine rechte Rockgruppe wahrnehmen. Die Gruppe hat dort 115167 Folger. Es nimmt kein Wunder, daß viele der Fans das Lied "Die Sonne" mit der Schwarzen Sonne der Faschisten assoziieren und es sich, aufgrund dieser (falschen) Projektion, einer großen Beliebtheit erfreut. Ich habe mal ein Video eines Russen gesehen, das aus Sequenzen des von der genialen Leni Riefenstahl verfilmten Reichsparteitages der NSDAP in Nürnberg 1934 montiert war, unterlegt mit dem Lied "Ich will".

kikl

9. Juni 2023 09:11

Mich wundert nur: Seit fast 30 Jahren macht Rammstein Musik und veranstaltet Konzerte. Nach 30 Jahren fällt zum ersten mal einer Reihe von Damen auf, dass die Jungs von Rammstein ganz böse Jungs sind. Was ist denn der Vorwurft? Vergewaltigung?
Alles ist sehr vage. Ich wage zu prophezeihen, dass die Mehrzahl der "Augenzeugenberichte" einfach falsch sind.
Dafür gibt es unterschiedliche Motive. Menschen, auch Frauen!, lügen, um sich einen Vorteil oder einen Augenblick des Ruhms zu verschaffen. Aber es geht auch anders. 
Das menschliche Gedächtnis ist manipulierbar und überschreibbar. D.h. einige Damen vermeinen eigene Erlebnisse zu berichten, aber sie irren sich. Hört sich krass an, aber das ist gar nicht ungewöhnlich.
Die amerikanische Psychologin Elisabeth Loftus hat das genau erforscht:
https://www.ted.com/talks/elizabeth_loftus_how_reliable_is_your_memory?language=en

RMH

9. Juni 2023 09:21

Nur einmal zur Klarstellung, ich habe bei dem Teil, in dem ich den Skandal thematisierte von "Sollte es stimmen," geschrieben, also gerade nicht vorverurteilt. Fakt ist auch, bislang ist strafrechtlich wenig "Fleisch" an den Vorwürfen. Das es Türsteher zum Backstage- Bereich gibt, die attraktive Frauen nach Geschmack der Band dann schon mal durchlassen, ist offenbar in der Tat ein alter Hut quer durch alle Musik-Genres, da ist wahrlich nicht nur Rock n Roll davon betroffen.

Ein Fremder aus Elea

9. Juni 2023 09:39

Laurenz,

je mehr S&M in Film und Fernsehen, desto weniger Vergewaltigungen?

Interessante These.

Könnte man vielleicht auch mal wieder Oliver Rohrbeck in Madita sprechen lassen, um was gegen die Pädophilie zu tun.

Oder, mein Lieblingsbeispiel, um die Unsitten der Gnostiker loszuwerden, ist es zwingend notwendig, daß sich Pornos genau an Epiphanios von Salamis' Drehbuch halten.

MARCEL

9. Juni 2023 11:02

Unabhängig vom aktuellen Fall:
Das Internet-Äon erlaubt es, mit etwas Geschick und der richtigen Windrichtung früher unerreichbare Stars schnell und gründlich zu ruinieren - vor allem psychologisch und das reicht oft aus.
Bekanntheit ist in diesem Zeitalter nichts mehr wert ( war es das je?).

Raeuspern

9. Juni 2023 11:04

Ich bitte Sie alle, sich zwei Stunden lang den Umgang eines jungen Hahnes mit seinen Hennen anzuschauen. Eigentlich müsste man dem Vieh sofort den Kopf abhacken. Die Natur (oder haben wir die Hähne durch Zucht so kultiviert?) hat uns da eine Falle gestellt, aus der wir mit noch so intelligenten Worten nicht rauskommen. Keine Frau, kein Mann, kein Divers. Lindemann spielt (im besten Falle) damit aber leider nur öde.

links ist wo der daumen rechts ist

9. Juni 2023 11:14

Immer wieder erstaunlich zu beobachten, wie zunehmende Empörungslust mit einem bestimmten Grad an Infantilisierung korreliert; je unbedarfter jemand ist, desto mehr sucht man Schuld und Verantwortung bei anderen.
Und daß Schäferhunde gelegentlich schnappen, wußte schon Gerhard Polt:
„… Kinder haben da kein Verhältnis. Die langen immer wieder hin, obwohl er dann schnappt, gei.
https://www.youtube.com/watch?v=u0-wFZdnK4U   (ab 1:38)
Für den Rest genügt Camille Paglia.

Laurenz

9. Juni 2023 11:39

https://www.spiegel.de/kultur/musik/rammstein-saenger-lindemann-laesst-vorwuerfe-durch-anwaelte-zurueckweisen-a-df4236d5-98d8-40d7-84de-a8b6433801cf
Hier geht es doch nicht wirklich um Till Lindemann. Hier geht es um das weibliche Beuteschema an sich. https://youtu.be/3ynMtBe8aL8 Die Damen sind deswegen frustriert, weil sie für den Verkauf ihres Körpers mehr Aufmerksamkeit erwarten. Frauen bis 30 schlafen alle mit denselben 5-20% der Männer & beschweren sich dann über diese. Dumm geboren, nichts dazu gelernt. Frauen kontrollieren den Zugang zu Sex. Männer kontrollieren den Zugang zur Ehe. https://youtu.be/_LUUJjhcJSA
@Kurativ  .... wenn ich mich recht erinnere hatte ich schon mal die Moderation der Golden Globes 2020 durch Ricky Gervais gepostet. Es ist schon geil, wie Herr Gervais hier Hollywood grillt. Natürlich spricht er auch über Weinstein & Epstein. 10 min, die zeigen, daß ein Till-Lindemann-Skandal Pipifax ist. https://youtu.be/iJOb9xHggS4
 

Karl Otto

9. Juni 2023 11:43

Frau Kositza merkt sehr richtig an, dass Rammstein im Ausland beliebt sind. Ich kann das bestätigen aus Südamerika, sicher die bekannteste deutsche Gegenwartsband dort. Und zwar weil sie als besonders typisch deutsch empfunden werden, und das gilt dort als cool. Ein gewisses Kokettieren mit der Ästhetik des Nationalsozialismus ist ja auch kaum von der Hand zu weisen. Und dann noch dieses rollende R im Gesang.
Abgesehen davon klingt Rock mit deutschem Gesang genauso schlecht wie etwa Salsa mit englischem Text. Es gibt bessere deutsche Bands, die weniger Aufsehen erregen.

Laurenz

9. Juni 2023 13:15

@RMH
Normalerweise komme ich gut mit der Rammstein-Lyrik klar. Wer nutzt noch Begrifflichkeiten, wie Lichtspielhaus, viel schöner als Kino. Alleine auf Jutjub haben Rammstein 7,43 Mio. Abonnenten, also mehr Reichweite als jeder hier akzeptierte Dichter. Dieser Erfolg zeitgeistiger deutscher Kultur schlägt jede künstlerische Kritik auf der SiN aus den Latschen. Wenn Textinhalte außerhalb meiner (Vorstellungs-) Welt lagen, war das erstmal hart. Als ich vor über 20 Jahren dieses Lied https://youtu.be/_vVejzHNGUk das 1. Mal hörte, wurde mir ganz anders. Mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt. Auch "Mein Herz brennt" überschreitet eine Grenze, denn Kissen & Decke sind der Schutzschild für Kinder gegen schlechte Träume. Es gibt aber auch melodramatischen Kitsch, der ganz wunderbar die menschliche Tragik des Endlichen einfängt, herzbewegend.  https://youtu.be/fpxQPNSjBAU Und wer sich der deutschen oder russischen Schwermut der Liebe in Amour entziehen kann, hat kein Herz. https://youtu.be/7dfWNU9Vhes Die Wortwahl ist brillant deutsch, auch wenn der Titel die Sehnsucht ins Franzöische stilisiert. Aber vor 250 Jahren sprach der Deutsche Adel eben Französisch. Mich nervt aktuell an Rammstein nur, daß sie im aktuellen Krieg Position bezogen. Das war dumm.

Laurenz

9. Juni 2023 13:56

@Ein Fremder aus Elea @L.
Sie sehen weiter oben meine Krtitik an @EK wegen moralisch motivierter Teil-Zensur, als ich in meinen Beiträgen allzu deutlich wurde. Es ist ein Unterschied, wie Tag & Nacht, ob man den Exzeß propagiert, wie zB am CSD oder ob man liberal, aber passiv gewähren läßt. In katholischen - oder muslimischen Moral-Verbots-Staaten (beide geben sich nichts) weicht man nur ins liberale Ausland aus. Nur das Verbot erschafft die Sünder. Ich, Ein Fremder aus Elea, bin völlig ohne Sünde, deswegen darf ich auch Steine auf Frauen schmeißen. Aber die Langeweile ob dieser sündhaften Frauen hält mich davon ab. 1998 waren Rammstein auf dem Höhepunkt ihrer Energie. In der Aufnahme aus Berlin werden die Gesichter der Zuhörer am besten eingefangen, die mit ungebremster, nibelungenhafter Inbrunst "Heirate mich", einer Art Nekrophilie in der Ehe über den Tod hinaus in einer völligen, wie naiven Selbstverständlichkeit mitsingen. Also wird doch ein Nerv getroffen. Schauen Sie einfach hin. https://youtu.be/RLqfAD-xHls

Ein gebuertiger Hesse

9. Juni 2023 14:52

Rammstein haben abseits teils erstaunlicher Qualitäten einen derben Hau ins geradezu schwarzmessig Osbzöne und sexuell Sadistische. Wie sollte der Frontmann der Band NICHT in die Inhalte dieser Lyrics involviert sein? 

Sandstein

9. Juni 2023 14:55

@ Laurenz 
"Ich, Ein Fremder aus Elea, bin völlig ohne Sünde, deswegen darf ich auch Steine auf Frauen schmeißen." 
Und genau deshalb, weil Sie in Ihrer Selbstüberhöhung (hallo Komplex, ick hör dir trapsen") das glauben beurteilen zu können sind Sie Heide. Ach kann das Leben schön sein, nicht wahr? Aber danke für diese Zeilen, den Schenkelklopfer möchte ich jetzt nämlich mehrmals täglich lesen. 
ps: Sie werfen soviele Steine, da ist's fast egal wen es trifft. Möge Ihnen zu unser aller Erheiterung niemals die Munition ausgehen.

Schobbepetzer

9. Juni 2023 17:24

Was soll das ganze Interpretieren von Texten und Lyrik. Rammstein ist eine coole Live Show und für gewisse Situationen eine aufpeitschende Musik z.b. Joggen, Krafttraining etc.
Kein Mädel muss ins Konzert gehen und auch nicht in die erste Reihe. Das Gruppen von den Stones über ACDC bis zu den Backstreet Boys nur Blümchensex mit ihren Groupies haben, ist schon ein bisschen naiv. KO Tropfen sind ein Straftatbestand, da ist die Sache klar.
Wer hat sich schon mal über die Exzesse von Madonna, Lady Gaga etc aufgeregt? Nieman! 
Und was ist mit Conchita Wurst??
Es gibt wichtigeres im Leben, soll alles nur von anderen Dingen ablenken.
 

anatol broder

9. Juni 2023 19:02

in meinem umfeld begeistern sich ausschliesslich die musikalisch unbegabten für rammstein. beispielsweise erzählte mir eine solche frau, dass sie mal zu deren konzert ins ausland flog. auch zeigte sie mir unaufgefordert das pornographische video zum lied pussy in voller länge. als es vorbei war, atmete ich auf.
ich halte k.o-tropfen bei groupies für ein märchen. die schippe wird draufgepackt, weil alkohol nicht mehr als erklärung für dumme handlungen ausreicht, denn in der feministischen gerüchteküche wird vorausgesetzt, dass frauen trinkfest sind.

Hesperiolus

9. Juni 2023 22:30

Es mag unverdiente, mancher sage defizitäre, Charakterfügung sein, daß mir nicht nur dergleichen Geräuschproduktion und ihr Betrieb samt Szenen zeitlebens abstoßend fremd blieb. - Auch ohne ausnahmemenschliche Steinwerwerferqualitäten, nehme ich angeekelt solche nebst vielen in toto für krank und persistiere Vorbehalt gegenüber jeglichem, wie reflektierter, musikologisch immer auch daherspreizend, hämend und spöttelnd, das davon irgend beeinflußt sich erklärt. - Sprachen die alten Chinesen nicht von einer „Musik des Untergangs“? Hier ist sie. Auch. Was ist dagegen die infantil-oberflächliche Banalität Grönemeyerschen Verblendungsgewimmers? - Die Fratzen, weniger ihrer kalkulierten Akteure, intelligente Psychoten zweifellos, als des in historischen Photographien anders ihren Vergleich habenden Publikums werfen dämonologische Fragen auf. - Platons musisches Staatsethos! - Die inkriminierten Anheftungen nur nebenbei; alles eins.
 
 

Ordoliberal

9. Juni 2023 23:45

Habe mir eben Lindemanns "Till the End" Pornovideo angeguckt. Das nennt man wohl harten Sex. Wobei die Grenze zum SM noch nicht mal überschritten ist. Eine echte Rammstein-Fännin weiß ganz genau, was sie erwartet, wenn sie für die "Schlampenparade" ausgewählt wird. Was diese tiktok-Mäuschen, die offenbar von Rammstein keine Ahnung haben, in der nullten Reihe zu suchen hatten, ist mir schleierhaft. Aber so ist das halt: Eitelkeit frisst Hirn. Das sind für mich die wahren Schlampen, die glauben, ein Metal-Irrer wie Lindemann würde ihnen für simples Schönstehen auf einer Afterparty Zucker in den Arsch blasen. "Beauty privilege" - suck my dick! Ich kann nicht verhehlen, dass mich "die Panik, die ich gekriegt habe, als ich gecheckt habe, dass ich hier nur als Sexobjekt eingeladen worden bin" (Kayla Shyx) mit tiefster Befriedigung erfüllt. Das ist genau der Grund, warum man eitle, dumme, hübsche Gänse wie sie früher nicht ohne mütterliche Begleitung aus dem Haus gelassen hat.

Laurenz

10. Juni 2023 02:23

@Anatol Broder .... Ihr Bekanntenkreis wird zu einer extremen Minderheit gehören, wie auch die Schopenhauer-Gesellschaft eine extreme Minderheit ist. Ich höre Rammstein so gerne, wie Vivaldi oder Tschaikowski. Der Unterschied ist lapidar, im Gehabe der jewiligen Künstler auch. Il Prete Rosso hielt sich ein Orchester aus Waisenmädchen. Da fällt mir nur soso zu ein.
@Sandstein @L. .... Ich, Ein Fremder aus Elea, bin völlig ohne Sünde, deswegen darf ich auch Steine auf Frauen schmeißen.... Sie, Sandstein, haben diesen Spruch im Kontext nicht verstanden, obwohl ich die eigentliche Aussage so sehr provoziert hatte. Manchmal sieht man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht..... Sie sollten das in diesem Zusammenhang lesen ... In katholischen - oder muslimischen Moral-Verbots-Staaten weicht man nur ins liberale Ausland aus. Nur das Verbot erschafft die Sünder. Ich, Ein Fremder aus Elea, bin völlig ohne Sünde, deswegen darf ich auch Steine auf Frauen schmeißen. Aber die Langeweile ob dieser sündhaften Frauen hält mich davon ab..... @Ein Fremder aus Elea hat es mutmaßlich verstanden. Verbote provozieren sündhaftes Verhalten. Ein liberaler Umgang erzeugt keinen Erlebnisdruck. Im Iran sind sündhafte Frauen vielleicht spannend, hier nicht.

RMH

10. Juni 2023 12:18

Brian Hugh Warner aka Marilyn Manson haben sie mit diesen Skandalisierungen auch ziemlich rasch von Sockel gebracht und er darf jetzt kleinere Brötchen backen. Im Lied "Slutgarden" hat er das Thema schon vor Jahren musikalisch bearbeitet. Lyrisches Ich?
Houellebecqs missglückter Pornodreh ...
Irgendwie seltsam, dass wir in medial hyerpsexualisierten Zeiten leben, die schrägsten "Umwandlungen" werden ermöglicht etc. und am Ende taugt Sex immer noch als eines der wirkmächtigsten Skandalisierungsmittel.
Rammstein wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Federn lassen, auch wenn strafrechtlich offenbar nicht viel dabei herum kommt.
Argumente wie "Die Schlampen müssen doch wissen, worauf sie sich einlassen" sollte man in solchen Diskussionen m.M.n. lassen - zumindest wenn man ein Mann ist. Ihr Verhältnis zu charismatischen Personen, wie es Künstler aller Richtungen oftmals sind, sollten Frauen unter sich einmal schonungslos ausdiskutieren. 
PS: In früheren Jahrhunderten waren es übrigens oftmals Männer, die um Einlass an den Garderoben von Schauspielerinnen, Opernsängerinnen etc. baten. Wird aber alles sehr keusch in der Literatur geschildert.

Arrow

10. Juni 2023 14:59

Über die Biologie des Weibes und seiner Partnerwahl ist im bei Antaios erhältlichen Buch "Sexual Utopia in Power" (R. Devlin) alles Wesentliche gesagt.
Diese neue Prüderie ist genauso verlogen, wie die Beendigung jener Ära der BILD -Titeltittengirls  aus vermeintlichen Respektgründen. Sie erfolgt nicht aus edler Ermannung zur Keuschheit.
Die neue Prüderie verleugnet vielmehr die Berufung des Weibes zur Empfängnis unter dem heuchlerischen Mantel der Geschlechtergerechtigkeit.

Umlautkombinat

10. Juni 2023 17:05

> Über die Biologie des Weibes und seiner Partnerwahl ist im [...] Buch "Sexual Utopia in Power" (R. Devlin) alles Wesentliche gesagt.
 
Mein Humor! Nur jemand mit diesem Synonym ist in der Lage, das Thema umfassend abzuhandeln.
 
 

kikl

10. Juni 2023 18:49

Die ganze Story löst sich immer weiter in Luft auf. In ein paar Wochen wissen, wir ob irgendetwas tatsächlich dran ist, vermutlich nichts:
https://www.youtube.com/watch?v=uRUDMmbBzwk&t=1111s

Eo

10. Juni 2023 18:52

.Auch wieder intressantbei der ganzen Lindemann-Debatte, daß ein bestimmter Aspekt geflissentlich übersehen wurde/wird, welcher nicht zuletzt sowohl auf der einen Seite, also dem Kokettieren mit einer gewissen Ästhetik wie auch auf der anderen Seite, dh. dem vordergründigen Thema, so einiges erklären dürfte. Kurzum, warum er so lange so gut und unbeschadet damit eben 'durchkam'..

Ordoliberal

10. Juni 2023 23:43

@RMH
"Argumente wie "Die Schlampen müssen doch wissen, worauf sie sich einlassen" sollte man in solchen Diskussionen m.M.n. lassen - zumindest wenn man ein Mann ist."
Wenn sich ein junger Mann im Alter von Kayls Shyx aufgrund seiner natürlichen jugendlichen Naivität und Heldenlust zum Militär meldet und traumatisiert aus einem Einsatz zurückkommt - wen macht er dann dafür verantworlich? Die Gesellschaft? Das Militär? Seine Vorgesetzten? Den Feind? Er wollte diese Erfahrung und er hat sie bekommen. Sie war nur ganz anders, als er dachte.
Welche Erfahrung sucht eine junge, sich ihrer Attraktivität äußerst bewusste Frau, wenn sie auf eine Aftershow-Party einer Band geht, deren Erfolg auf der Vermarktung von Kinky Sex besteht? Und warum ist der "böse Blick" einer Assistentin, als sie sich entscheidet zu gehen, eine so traumatisierende Erfahrung, dass sie daraus ein anklagendes Video machen muss?
Kann es sein, dass manche Frauen ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass immer jemand auf sie aufpasst ("niemand hat mir gesagt, dass...") - aber dass sie trotzdem nicht wie Kinder behandelt werden wollen?

Laurenz

11. Juni 2023 06:22

@Eo (2)
Hier finden Sie die politische Einstellung von Rammstein in der Kunst https://youtu.be/3RDWSUhoOe0 oder hier das beste, 2005 beim Erzfeind. https://youtu.be/35OcbGg1l-E wobei das nicht schwarz-weiß ist, sondern in langwierigen Prozessen, 6 Mann unter einen Hut zu kriegen, erarbeitet werden muß. Hier eine Impression aus Mexiko https://youtu.be/Xb7u6N-IIAU und hier ein Interview mit Paul Landers & Co. https://youtu.be/Xb7u6N-IIAU  https://youtu.be/ObnvbaYUy04 https://youtu.be/_cxNZXyGyX4 https://youtu.be/HDkbYxqyU0k

kikl

11. Juni 2023 08:37

"Kann es sein, dass manche Frauen ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass immer jemand auf sie aufpasst ("niemand hat mir gesagt, dass...") - aber dass sie trotzdem nicht wie Kinder behandelt werden wollen?"
Das haben Sie sehr gut auf den Punkt gebracht. Dieses Verhaltensmuster kann man sehr häufig beobachten.

Laurenz

11. Juni 2023 09:26

@RMH ..... Muß hier dem Teilnehmer @Ordoliberal tatsächlich zustimmen. Junge Frauen, also die begehrten, entscheiden sich fast zu 100% für die charakterlichen Schließmuskel, weil die in etwa nach Karl Grammer eher dafür in Frage kommen, hypothetische eigene Kinder durchzukriegen. Frauen ab 30, womöglich auch noch mit Kindern, haben die Erfahrungen gemacht, die Ordoliberal beschrieb & müssen dann mit den Männern vorlieb nehmen, die mit unter 30 keine haben wollte. Hinzu kommt der soziale Status. Pop-, Rock- & Klassiksterne sind der Ersatz für einst bejubelte Fürsten & Herzöge, die das Heil brachten oder nicht, wenn sie scheiterten. Solch ein Kunststern hat eine unglaublich hohe soziale Stellung, was Frauen lieben. Diese soziale Stellung kann sich auch in einem revolutionär denkenden Verleger ausdrücken. Mit immer mehr Bildung der Frauen, sinkt auch die Zahl der verfügbaren Männer, die Frau sozial aufsteigen lassen können, ein feminstisches System, was sich selbst totbeißt. Die aktuelle Nummer erzeugte ganz das Gegenteil dessen, was die vielen Deutschen Kultur-Kritiker Rammstein schon immer anhängen wollten. Das ist kostenlose Promo, noch mehr Skandal. Insofern liegen Sie, in meinen Augen, mit Ihrer Prognose komplett falsch.

RMH

11. Juni 2023 10:26

@Ordoliberal, 10. Juni 2023 23:43,
ich bin hier inhaltlich bei Ihnen, nur lese ich nichts und damit zu wenig von der feministischen oder sonstwas Seite (evtl. steht ja was in der Echo der Frau - kommt ja auch von der Funke Gruppe (SPD?)), um feststellen zu können, ob da eine echte, interne Debatte vorsichgeht, was Freiheit und Frau betrifft. Zu Risiken und Nebenwirkungen des freien Rumbumsens fragen sie ... ja, wen? Tante Gouvernante ist ja seit längerem Out, ebenso wie "Mädchenromane", wo so etwas meist kryptisch angesprochen wurde.
Die Frauen sollten statt Forderungen aufstellen, einmal zeigen, wie sie mit der Freiheit umgehen wollen. Ich sehe hier weniger die Männer als Erklärbären gefragt, als Frauen, die einmal echtes Selbstbewusstsein einfordern und nicht Bitch-Power oder anderes Manipulatives.
PS: Gespiegelt gilt das auch für Männer, aber dazu liest man zumindest auch hier immer wieder ab und an etwas.

Volksdeutscher

11. Juni 2023 10:29

@Ordoliberal - Man sollte Frauen lieben, aber nicht versuchen, sie zu verstehen. Mehr kann man nicht tun und ich frage mich oft, ob sie das auch wirklich wollen, ob sie nicht doch etwas ganz Anderes wollen. Einer meiner Lieblingsklassiker, Oscar Wilde, schrieb in "A Woman of No Importance": "If you want to know what a woman really means - which, by the way, is always a dangerous thing to do - look at her, don't listen to her."

Gotlandfahrer

11. Juni 2023 14:11

Wenn Rammsteins schwarzer SM Zirkus echt und nicht eine intelligente Demaskierung durch scheinbar zustimmendes Zelebrieren wäre, gäbe es den Skandal nicht. Nur wer der herrschenden Kaste wirklich unangenehm (oder unnütz) ist, wird auf der porno-moral-Ebene angegriffen. Siehe Trump.
KO-Tropfen verabreichen ist ein schweres Verbrechen. Wenn da was dran ist, brauchen wir ja nur die Beweisführung abwarten. Bis dahin frage ich mich nur, ob Lindemann an seinem Erfolg ggf. wahnsinnig geworden ist, aber Wahnsinn liegt ja dicht bei Genie.

RMH

11. Juni 2023 16:05

"KO-Tropfen verabreichen ist ein schweres Verbrechen. Wenn da was dran ist, brauchen wir ja nur die Beweisführung abwarten."
@Gotlandfahrer,
mittlerweile weit bekannt ist, dass man sog. K.O. Tropfen schon nach ca. einem halben Tag später weder im Urin noch im Blut nachweisen. Dieser Umstand hat ggf. zur "Beliebtheit" beigetragen.
@Laurenz,
schauen wir mal, wie es mit Rammstein weitergeht. Auf jeden Fall kommt der Erfolg der Band nicht von ungefähr und beruht von Anfang an (siehe auch meine Erinnerungen) auf einer spektakulären Live-Show (bei der natürlich einiges "Zitate" sind (siehe Banner-Flaggen in einem der von Ihnen verlinkten Videos etc.) so wie bspw. auch Marilyn Manson bei "This is the new shit" schon beim Osaka Konzert von NON /Boyd Rice abgekupfert hat, der auch seine Inspirationen ;) hatte etc).

Wuwwerboezer

11. Juni 2023 16:36

So viel geballter Intellekt und so viel "Patriotismus" hier, aber auf das Eigentliche ist noch keiner gekommen: daß es sich um einen Angriff auf Deutschland und zwar im Rahmen einer stringenten Angriffserie auf (Pseudo-)Deutschland handelt.
"Pseudo"- denn genauer gesagt wird hier das Nibelungendeutschland, das Waldmenschheitendeutschland (bitte hier mit dem Seitensucher auf "wahrnehmungsvermögen" gehen) angegriffen, welches nicht das wohlverstandene Deutschland ist, bei welchem es allerdings mangels Substanz schon lange nichts mehr anzugreifen gibt.
Insofern: Entwarnung, sie werden der pseudodeutschen "Nibelungenwildheit in vollstem Verfall" auch diesmal nicht den Todesstoß geben, sie brauchen diese ja noch für ihre Pläne; vielmehr hat diese eine große, große Zukunft vor sich, auch wenn das Böse die Neigung hat, sich phasenweise in seiner inhärenten Destruktivität selbst zu zerfleischen.
- W.

Ordoliberal

11. Juni 2023 21:39

Frauen in den Universitäten, in den Redaktionen und in den Richterstuben sind ein Problem. Wer wie ich den Niedergang einst renommierter wissenschaftlicher Institute durch den Zustrom weiblicher Studenten beobachten durfte, weiß, wovon er spricht. Qualität kommt von Qual. Es gibt weniger Frauen, die bereit sind, sich körperlich und geistig zu quälen als Männer. Frauen quälen sich lieber emotional, was wiederum Männer nicht gern tun. Das hat biologische Ursachen, die nicht so schnell aus der Welt zu mendeln sind.
Jungs raufen und prügeln sich, Jungs verschaffen sich Respekt durch zur Schau gestellte Leidensfähigkeit (hat jemand schon mal eine Gruppe von Mädchen dabei beobachtet, wie sie testen, wer seine Hand länger über ein Feuerzeug halten kann?), Jungs gehen Risiken ein, Jungs achten Autoritäten weniger, Jungs sind häufiger Exzentriker und Einzelgänger. Die Fähigkeit abstrakt zu denken, ist bei Jungs stärker ausgeprägt als bei Mädchen.
Das sind alles Fähigkeiten, die einen Rechtsstaat erhalten. Nicht zufällig waren es fast ausschließlich männliche Wissenschaftler, Journalisten und Richter, die sich gegen den Covid-Terror ausgesprochen haben. Dasselbe gilt für den Klimawahn. (Judith Curry ist eine bemerkenswerte Ausnahme. Es gibt sie, die geistig unabhängigen Frauen. Aber sie sind selten.) Daher ist es so wichtig, die Männerkultur gegen die Frauenkultur zu verteidigen.

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