Gedenktafel an Abdurrahim Özüdogru am Tatort
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Nürnberg benennt Park nach NSU-Mordopfer Özüdoǧru

Die Stadt Nürnberg benennt einen Park in der Südstadt nach dem NSU-Mordopfer Abdurrahim Özüdoǧru. Die Grünanlage südlich der Sperberstraße ist heute eingeweiht worden.

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Ein Park erinnert jetzt in Nürnberg an das NSU-Opfer Abdurrahim Özüdoǧru. Die rechtsextreme Terrorzelle hatte den 49-Jährigen im Juni 2001 mit zwei Kopfschüssen in seiner Schneiderwerkstatt in der Nürnberger Südstadt ermordet.

Der Park befindet sich in der Nähe des Tatorts, südlich der Sperberstraße zwischen Burgundenstraße und Huldstraße, und soll zukünftig Abdurrahim-Özüdoǧru-Park heißen. Oberbürgermeister Marcus König enthüllte am späten Dienstagnachmittag das Schild. Bereits im Juni 2021 war vor seiner einstigen Wohnung und Werkstatt in der Gyulaer Straße eine Gedenktafel errichtet worden.

Abdurrahim Özüdoğru kam mit 20 Jahren nach Deutschland

Nur wenige Monate nach dem ersten Mord an Enver Şimşek (9. September 2000) in Nürnberg wurde Abdurrahim Özüdoğru von den Rechtsterroristen des NSU erschossen. Özüdoğru wurde 1952 in der Türkei geboren und wuchs in Yenişehir auf, einer Stadt im Nordwesten des Landes. Mit 20 Jahren zog er nach Deutschland, studierte an der der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Maschinenbau und lernte dort seine spätere Frau kennen, die er im darauffolgenden Jahr heiratete.

NSU-Terroristen schossen Özüdoğru in den Kopf

In Röthenbach an der Pegnitz arbeitete Özüdoğru als Maschinenarbeiter im Schichtdienst. Nebenbei baute er gemeinsam mit seiner Frau eine Änderungsschneiderei im Nürnberger Stadtteil Hummelstein auf. Am 13. Juni 2001 begann Özüdoğru um kurz vor sechs Uhr morgens seinen Frühdienst. Nachmittags gegen 16 Uhr betrat er die Änderungsschneiderei und wurde vermutlich eine halbe Stunde später ermordet. Die Rechtsterroristen schossen ihm zweimal in den Kopf.

Mörder fotografierten sterbendes Opfer

Auch Özüdoğru wurde von seinen Mördern nach der Tat fotografiert. Erst fünf Stunden später wurde der 49-Jährige von einem Passanten entdeckt. Özüdoğru hinterließ damals eine 19-jährige Tochter und seine Ex-Frau. In dem Bekennervideo der Rechtsterroristen wurde das Bild von Özüdoğru eingeblendet.

Im Video: Gedenken an NSU-Opfer Özüdoǧru in Nürnberg

Blumen und Fotos der Opfer des NSU vor einem Ladengeschäft
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Die Stadt Nürnberg benennt einen Park in der Südstadt nach Abdurrahim Özüdoǧru, dem zweiten Mordopfer des Nationalsozialistischen Untergrunds.

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