Günter von Lojewski ist tot. Der einstige Intendant des damaligen SFB leitete den Sender in den Jahren nach dem Mauerfall.

Der frühere Intendant des damaligen Senders Freies Berlin (SFB), Günther von Lojewski, ist tot. Er starb in Grasbrunn bei München im Alter von 87 Jahren, wie seine Tochter und ZDF-Studioleiterin in Nairobi, Susann von Lojewski, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der RBB berichtete auch darüber.

Von Lojewski wurde wenige Monate vor dem Mauerfall 1989 zum Intendanten gewählt und blieb es bis 1997, als er sich in seiner zweiten Amtszeit aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig zurückzog. Der Senderchef stand vor der schwierigen Aufgabe, nach der Wiedervereinigung dem Teilstadtsender, der in finanziellen Schwierigkeiten steckte, eine Neustruktur zu geben.

Aus der Fusion des SFB mit dem Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB) entstand 2003 der öffentlich-rechtliche ARD-Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Von Lojewski hatte davor die Idee einer noch größeren Mehrländeranstalt im Osten gehabt, bekam dafür aber wenig Unterstützung.

Von Lojewski wurde in Berlin geboren und promovierte nach dem Studium. Der Journalist arbeitete für mehrere Medien im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und bei Verlagen. Dazu zählt unter anderem ein Volontariat bei der „Hannoverschen Allgemeinen“. In den 1960er Jahren war er innenpolitischer Redakteur bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, danach wechselte er zum ZDF und leitete die Nachrichtenredaktion. In den 1970er Jahren wurde er Chef der „Report“-Redaktion beim Bayerischen Rundfunk, danach war er unter anderem für das Thema Innenpolitik zuständig.