Das Deutsche Reich erlangte seine Kolonien im Gegensatz zu anderen europäischen Mächten nicht durch militärische Gewalt, sondern durch Verträge. Ein exklusiver Auszug aus unserer demnächst erscheinenden Geschichtsausgabe „Deutsche Kolonien – Viel besser als ihr Ruf“

    _ von Philippe Jordan

    Es ist festzuhalten, dass das Deutsche Reich seine Schutzgebiete durch Verträge erworben und sich nicht, wie so manch andere Macht, nach blutigen Eroberungskriegen einverleibt hatte. Ab den 1880er Jahren kam man nach Verhandlungen mit den betreffenden Eingeborenen letztlich durch den Abschluss von Verträgen oder durch Kauf an die unterschiedlichen Überseegebiete in Asien und Afrika.

    Die Methoden, wie dabei mit Stammesältesten verhandelt wurde, und auch die Abwicklung der Landkäufe entsprachen den Gepflogenheiten jener Zeit in Afrika und durchaus auch der Art der Häuptlinge, Großleute und Kapteins, wie die Stammesführer in Südwestafrika genannt wurden. (…)

    Die Dienstflagge des Reichskolonialamtes, das für überseeische Besitzungen wie Deutsch-Südwest (heute Namibia), Deutsch-Ostafrika (heute Tansania und andere Staaten), Kamerun und Togo (Westafrika), Kiautschou (China) oder die Samoa-Inseln (Pazifik) zuständig war.

    Es ist unsachlich, die einzelnen Überseegebiete in einen Topf zu werfen und dabei die unterschiedlichen Völker, ihre Kulturen, Eigenarten und ihre Geschichte sowie geografische und klimatische Unterschiede zu ignorieren. Vielen einseitigen Historikern oder selbst ernannten Experten will es nicht gelingen, die damaligen Gegebenheiten korrekt und vor allen Dingen objektiv einzuordnen. Bemerkenswerterweise sind es in aller Regel eben nicht Afrikaner, die hier zu Fehleinschätzungen kommen, sondern politische Eiferer aus unseren Gefilden. (…)

    Auch Afrikaner kämpften in den deutschen Schutztruppen, hier in der Kolonie Ostafrika (heute Tansania, Ruanda und Burundi).
    Foto: CC0, Wikimedia Commons

    Französische Gleichmacher

    Paul Rohrbach, deutscher Fachautor für koloniale Wirtschaftsfragen, hatte bereits vor über 80 Jahren die Unterschiede innerhalb der einzelnen Kolonialpraktiken im Wesentlichen herausgearbeitet. Der französische Ansatz der Eingeborenenpolitik beruhte demnach auf dem Begriff der „einen und gleichen Menschheitskultur“, die praktisch mit der französischen Kultur gleichgesetzt wurde. Aus diesem Blickwinkel heraus drängten Franzosen darauf, dass die Eingeborenen ihre eigene Identität aufgeben und sich in die große französische Kulturnation einreihen, also sozusagen schwarze Franzosen werden sollten.

    Es galt, wie der einstmalige französische Kolonialminister und seinerzeitige Ministerpräsident Albert Sarraut im Januar 1936 gegenüber der Wirtschaftszeitung „La Dépêche coloniale et maritime“ betonte, die Menschen des Mutterlandes und in den Kolonien miteinander zu vermischen und zu einer Nation zu verschmelzen. Der deutsche Kolonialismus verfolgte, insbesondere nach den Reformen Wilhelm Dernburgs, einen ganz anderen Ansatz. (…)

    Englischer Imperialismus

    Engländer waren, wie dies ihre Exponenten Frederick Lugard und Cecil Rhodes immer wieder kundtaten, vor allem imperialistisch gesinnt. Sie verstanden es aber, ihr Motiv, das in erster Linie von wirtschaftlichen und machtpolitischen Interessen geleitet war, für die eigene Propaganda mit dem Humanitätsideal zu rechtfertigen, was immer wieder zu Merkwürdigkeiten führte.

    So war es beispielsweise für Eingeborene in Westafrika möglich, die britische Adelswürde zu erlangen, während sich Eingeborene in Rhodesien nicht einmal zum Handwerker ausbilden lassen konnten. In der Regel wurde in den afrikanischen Tropengebieten, in denen keine Dauersiedlung für Weiße infrage kam, das Prinzip der bedingungslosen Anerkennung und praktischen Durchführung des Primats des Eingeboreneninteresses befolgt (indirect rule).

    Sobald aber Weiße in den Gebieten des englischen Afrikas lebten und arbeiteten, wurden diese rigoros bevorzugt, das heißt, ihnen wurde das wertvolle Land nebst Arbeitsmöglichkeiten reserviert, während Eingeborene in Reservate abgeschoben wurden. Grundsätzlich anders war die Haltung der Deutschen. (…)

    Den vollständigen Text sowie weitere Beiträge zur Verteidigung des deutschen Kolonialismus finden Sie in COMPACT-Geschichte „Deutsche Kolonien Viel besser als ihr Ruf“. Die Ausgabe tritt den Lügen des Mainstreams entgegen und erscheint Mitte Februar, kann aber schon jetzt hier vorbestellt werden.

    7 Kommentare

    1. Machen wir uns nichts vor, die "Eingeborenen" hatten nie eine Bronzezeit – nie eine Eisenzeit – nie eine technische Evolution – nie eine Schriftsprache – es wird seinen Grund haben.
      Es ist unser Problem wenn wir als besetztes Land Richtersprüche unseres Besatzers hinnehmen müssen.

      Deshalb Besatzer hau ab.

    2. Ach, man wird wohl noch träumen dürfen.
      Man stelle sich vor, man könnte auf nem Flugfeld bei Berlin oder Aachen an Board eines Zeppelin gehen.
      Ne Schachtel Zigarillos und paar Flaschen Cognac hat die Fluggesellschaft per preorder schon in der Kabine deponiert.
      Kapitän und Mannschaft begrüßen die 100, 120 Gäste noch persönlich…am Boden.
      Das mondäne Mobilar spielt mot dem Charme der 20er, den Hightech-Urquell der Materialien nimmt man kaum war.
      Hier und da ein ins Interieur eingelassenes Tablet zum Infoabruf über den aktuellen Teil der Flugroute oder Kommunikation mit dem Boardservice.
      Vielleicht ein Zwischenstopp in Andalusien für Stierkampf, schweren Rotwein und bisschen was Kulturelles. Bei ner Vollmondnacht übern Atlas mit Kurs auf die Kapverden. Bissl Tauchen, bissl mit dem Jetski rumballern, … Marlin/Thunfisch/Hai….irgendwas oberhalb von 100kg kriegt man mit bisschen Glück vielleicht an den Haken.

      • Danach die afrikanische Küste entlang bis Deutsch-Südwest. Der Onkel holt einen mit der 16-Zylinder Maybach-Replika ab und es geht mit roter Staubfahne und offenem Verdeck zur Lodge.
        Der Koch, der aussieht wie der Riesentyp aus ‚The Green Mile‘ brät ne Kudu-Hälfte am Spieß und übergießt diese in meditativer Art ständig und immer wieder mit dem eignen Bratensaft.
        Abends Musik, Tanz und Spiel…abgesehen von Billard – es gab einfach zuviel südafrikanischen Rotwein.
        Der nächste Tag wird spannend, sagt der Onkel: Büffeljagd, zu Fuß, mit Einzellader.
        Ich frag, was das heißt. Er meint nur, ich müsse nach jedem Schuß das Teil mit der Kurbel spannen und nen neuen Pfeil einlegen…und sollt schon auf 30, 35m rankommen.
        Ich denke mir nur: "wirkt Cocain eigentlich adstringierend, für den Fall, daß die große Kuh mich zuerst erwischt?"
        Egal, man kommt ja schließlich nur zwei Mal im Jahr hier runter…

      • Professor_zh am

        Also wenn schon, wirft Professor_zh ein, dann bitte an ,,Bord" und nicht "board"! Und ,,eines ZeppelinS"!
        Träumen Sie weiter…

        • @Prof. ZH:

          Ja, grammatikalisch-orthogrpahisch natürlich ein beschämender Fauxpas. Ich stimme Ihnen zu.

          Allerdings scheint mir, daß dies heutzutage kaum mehr jemanden stört…und viele können es auch garnicht mehr identifizieren (PISA läßt grüßen).

          Zumal, der deutsche Thesaurus ist eines meiner liebsten Urzeittiere. Sein Aussterben bedauere ich seit geraumer Zeit.

    3. Professor_zh am

      Nicht nur die anti-deutsche, sondern auch die pro-britische Propaganda lebt! Professor_zh entsinnt sich eines Buches über Südafrika, in dem sinngemäß mit Blick auf den Burenkrieg geschrieben stand, daß nach der Ablösung der niederländischen durch die britischen Kolonialherren endlich die wahre Zivilisation Einzug gehalten hätte.
      Der Autor könnte vom Schlage eines Gurkensalat gewesen sein, der sich ja stets in der Pflicht sieht, den unendlich vielen Nazis, die er an jeder Straßenecke sieht und die sicherlich alle Kolonien der Welt unter die Hakenkreuzflagge zu bringen suchen, argumentative Hindernisse in den Weg zu legen.

      • Otto Baerbock am

        "… in dem sinngemäß mit Blick auf den Burenkrieg geschrieben stand, daß nach der Ablösung der niederländischen durch die britischen Kolonialherren endlich die wahre Zivilisation Einzug gehalten hätte."

        Was insofern nicht eines gewissen Elementes von Tragik und Komik zugleich entbehrt als genau DAS in einem hintergründigen Wortsinn ja auch zutrifft …