Er war der älteste noch lebende Teilnehmer Olympischer Spiele und wohl auch der einzige noch lebende Zeitzeuge des WM-Finals in Montevideo im Jahr 1930. Nun ist Felix Sienra im Alter von 107 Jahren gestorben. Dies bestätigte seine Tochter Magdalena gegenüber WELT.
Ihrem Vater sei es gut gegangen, und es habe keinerlei Anzeichen für ein Ableben gegeben. Er sei am Montag einfach friedlich eingeschlafen. „Er hat die Kapitänsbinde abgelegt und ist aus dem Boot gestiegen“, sagte Magdalena Sienra. Der leidenschaftliche Segler Sienra war bei den Olympischen Spielen 1948 in London für Uruguay in der Firefly-Klasse angetreten.
Kurz vor seinem 107. Geburtstag am 21. Januar hatte Sienra WELT AM SONNTAG sein letztes Interview gegeben. Darin sprach der Uruguayer unter anderem über seine Gesundheit und seine große Leidenschaft. „Ich fühle mich gut, ich fühle mich fit“, so Sienra. „In ein Segelboot steige ich allerdings nicht mehr. Das tat ich das letzte Mal, als ich 100 wurde. Damals machten wir einen mehrtägigen Törn zu einer paradiesischen Insel.“
Der promovierte Jurist erlebte auch die erste Fußball-Weltmeisterschaft der Geschichte, damals als Jugendlicher in Montevideo. Sienra erinnerte sich im Interview an den Tag des 4:2 der Gastgeber gegen Argentinien „Mit Freunden feierte ich dann den Sieg. Wir grillten Fisch und tranken sehr, sehr viel Wein. An diesem Abend war ich das erste und das letzte Mal so richtig betrunken.“
Nach Sienras Tod ist ein Deutscher der älteste lebende Olympiastarter der Geschichte. Vielseitigkeitsreiter Willy Büsing startete 1952 in Helsinki und gewann dort Silber und Bronze. Büsing wird am 2. März 102 Jahre alt.