Es kommt in all unseren Zellen vor! Steckt in vielerlei Kosmetika. Wird oft auch als Anti-Aging-Produkt vermarktet. Für die Energieversorgung ist es jedoch unabdingbar, wird sogar als Herzmedikament eingesetzt. Höchste Zeit, mehr darüber zu erfahren!*

    Grund 1: Es ist wichtig für die Energieversorgung

    Das Coenzym Q10 auch bekannt als Ubiquinon kann von unserem Körper selbst hergestellt werden. Schließlich ist dieses Vitaminoid direkt an der Umwandlung von Nahrungs- in Zellenergie beteiligt. Und dies in all unseren 100 Billionen Zellen.

    Etwa 95 Prozent der Energie wird in unseren Mitochondrien gewonnen. Das sind die kleinen Zellkraftwerke, die am Ende das Adenosintriphosphat – besser bekannt als ATP – herstellen. Irgendwo in der Atmungskette, in der am Ende ATP herauskommt, ist auch unser Coenzym Q10 beteiligt und damit unabdingbar.

    Soweit so gut. Jedoch lahmt die körpereigene Herstellung von Q10 irgendwann. Bis etwa zum 20. Lebensjahr geht man von 100 Prozent aus, mit 30 sinkt diese schon spürbar, um mit 40 die kritische Marke von 70 Prozent zu unterschreiten. Kritisch deshalb, weil bereits ein Q10-Mangel von 25 Prozent die Mitochondrien und damit die Zellen ernsthaft schädigt.

    Als zweiter Effekt geraten die Zellen unter oxidativen Stress, und es werden vermehrt freie Radikale gebildet. Die ohnehin schon geschwächten Zellen sind dann ein leichtes Opfer. Die Zellen altern vorzeitig und sterben den frühen Zelltod. Da Q10 diesen Effekt von innen her bekämpft, indem es die Zellen durch eine optimale Energieausbeute stärkt, hat es sich zu Recht den Namen als Anti-Aging-Mittel verdient.

    Um die Zellen von außen besser gegen die freien Radikalen zu schützen, bedarf es starker Antioxidantien. Hier machen Astaxanthin und OPC, sozusagen im Doppelpack einen sehr guten Job!

    Grund 2: Es ist stark fürs Herz

    Es war eine Doppelblindstudie im dänischen Kopenhagen, die den Siegeszug von Q10 in der Herzmedizin einläutete. Denn bis dahin waren die Studien so klein, dass kaum signifikante Effekte nachgewiesen werden konnten. 2013 änderte sich das.

    Erstmals war die Anzahl der Studienteilnehmer so groß, dass statistisch relevante Ergebnisse gemessen werden konnten.

    Über etwa zwei Jahre waren an 17 Herzzentren in Dänemark und anderswo Untersuchungen mit Q10 und Placebo durchgeführt, bei Patienten, die unter Herzinsuffizienz der höchsten Klassen litten. Und die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Die Gesamtsterblichkeitsrate gegenüber der Placebo-Gruppe halbierte sich nahezu.

    Auch bei der sogenannten kardiovaskulären Sterblichkeit und der Zahl der stationären Einweisungen wegen Herzversagens war der Vorteil durch Q10 signifikant messbar, meldete seinerzeit sogar das Ärzteblatt.

    Der Leiter der Studie, Prof. Mortensen sprach davon, das Q10 sei „seit mehr als zehn Jahren und seit den ACE-Hemmern und den Betablockern das erste Medikament, für das eine mortalitätssenkende Wirkung bei der Herzinsuffizienz nachgewiesen werden konnte.“

    Die guten Nachrichten gehen noch weiter: Q10 blieb in den Studien ohne nennenswerte Nebenwirkungen und als Nahrungsergänzungsmittel ist es rezeptfrei erhältlich. Wer allerdings regelmäßig Medikamente von seinem Arzt verschrieben bekommt, sollte auch eine mögliche Q10-Therapie mit diesem abklären. Das allerdings versteht sich von selbst, das gilt insbesondere bei Blutverdünnern.

    Während in anderen Ländern, etwa China oder Kanada, Q10 als anerkanntes Medikament gilt, z. B. bei der Therapie von Herzinsuffizienz oder um die Nebenwirkungen von Cholesterinsenkern (Statine) zu mildern, lässt Deutschland auf sich warten.

    Klar, auch hier ist Q10 freiverkäuflich, aber an der oben erwähnten dänischen Studie war kein deutsches Zentrum beteiligt.

    Dabei haben inzwischen vielfach weitere Studien den Nutzen von Q10 für Herzpatienten aber auch für Leistungssportler nachgewiesen, wie der Allgemeinmediziner Dr. med. Edmund Schmidt aus Ottobrunn überraschend feststellte. Er empfiehlt Coenzym Q10 für jeden Menschen über 40 Jahre, aber auch für jüngere Menschen mit hohem Energiebedarf, wie zum Beispiel Leistungssportler.Astaxanthin, der vielfältige Wunderstoff

    Grund 3: Es hilft unserer Haut

    Wie in allen anderen Zellen, hilft Q10 auch den Hautzellen bei der optimalen Energieversorgung. Entsteht ein Mangel, so werden zuerst die Q10-Potentiale aus Arealen abgezogen, die nicht lebenswichtig sind. So können trotz Mangels die wichtigsten Organe wie Herz, Gehirn, Leber, Nieren und die Muskulatur weiter versorgt werden.

    Während in den anderen Bereichen der Q10-Spiegel sinkt und die Energieversorgung schwächelt. So z. B. in unserer Haut. Bei einem Q10-Mangel altern die Hautzellen vorzeitig und sterben den frühen Zelltod. Die Haut wird trocken und faltig. Verstärkt wird dieser Effekt, dadurch, dass die freien Radikalen nun auch ein leichteres Spiel mit den Zellen der Haut haben und diese schädigen können.

    Ebenso werden die wichtigen Faserproteine Kollagen und Elastin geschädigt, wodurch die Falten noch tiefer werden. Was ein zweites Mittel auf den Plan ruft: OPC. Dieses ist nämlich in der Lage, diese nicht nur für das Bindegewebe wichtigen Proteine wieder zu reparieren.

    Hilft also Q10 der Zelle von innen – auch der Hautzelle – mit einer optimalen Energieversorgung sich zu schützen, so räumt OPC von außen auf und repariert diverse Schäden. Auch werden OPC gute antioxidative Eigenschaften zugesprochen, zwar nicht so allumfassend wie die von Astaxanthin, das auch noch einen natürlichen Sonnenschutz mitbringt. Aber der Haut hilft OPC enorm. Denn es repariert ja auch das Kollagen in den kleinen Blutgefäßen, die die Hautareale versorgen!

    Somit hilft es die Haut vorm Austrocknen zu schützen. Mehr noch: Mit OPC können sich sogar wieder neue Blutgefäße bilden, um die Haut wieder optimal zu versorgen.

    Grund 4: Es hilft unserem Immunsystem

    Gerade, wenn unser Immunsystem mit der Abwehr von Keimen, Umweltgiften und Fremdkörpern beschäftigt ist, braucht es eine optimale Energieversorgung. Hier hilft Q10. Dabei ist der Q10-Verbrauch in Zeiten verstärkter Infektionen (Erkältung, Grippe, Covid-19 etc.) höher als in normalen Zeiten.

    Ebenso wird für die Heilungsprozesse mehr Energie benötigt. Auch chronische Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf oder auch Alzheimer ziehen mehr Energie und damit mehr Q10.

    Daher wird man in diesen Personengruppen auch oft einen Q10-Mangel feststellen. Neueste Studien aus dem Jahre 2020 aus Stuttgart stellten darüberhinaus fest, dass in dieser Patientengruppe auch ein Vitamin-D-Mangel herrscht!

    Geht man davon aus, dass eine akute Entzündung als Immunantwort der erste Schritt zur Heilung ist, wird vorstellbar, was zu leisten ist. Oft gehen solche Prozesse mit Hautrötungen – durch die weißen Blutkörperchen –, Fieber und Schmerzen einher. Hier ist also ordentlich was im Gange. Dass also mehr Energie und damit Q10 gebraucht wird, liegt auf der Hand.

    Aber Q10 kann noch mehr. Ähnlich wie Astaxanthin ist Q10 in der Lage, bestimmte Entzündungsmarker im Blut zu beseitigen.

    Das ist besonders dann wichtig, wenn aus akuten Entzündungen chronische werden. Diese Marker veranlassen nämlich das Immunsystem zu reagieren. Oft schießt es dann über, was zu Autoimmunkrankheiten wie Rheuma o. Ä. führen kann.

    Auf jeden Fall wird es geschwächt. Q10 entlastet hier das Immunsystem also ähnlich wie Astaxanthin aktiv. Gerade was Entzündungen angeht, gibt es zur Unterstützung auch Hilfe aus Asien: Ashwagandha. Das ist eine indische Heilpflanze, die kräftigend, zugleich aber auch ausgleichend und beruhigend wirkt. Damit ist die indische Schlafbeere, so ihr deutscher Name, ideal, um uns bei Erschöpfung, chronischem Stress und Schlafproblemen zu helfen.

    Ashwagandha bei Entzündungen: Chronische Entzündungen schädigen Butgefäße und und können auf Dauer zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Ashwagandha wirkt entzündungshemmend und immunmodulierend, indem es die Aktivität der Killerzellen ankurbelt. Auch bei Hauterkrankungen oder bei Gelenksentzündungen wie Arthritis kann unser Mittel die Behandlung unterstützen.

    Was kann man gegen einen sinkenden Q10-Spiegel tun?

    Nicht nur Menschen ab 40, sondern auch Menschen mit ernsthaften Erkrankungen sollten ihren Q10-Spiegel unbedingt im Blick haben. Denn bei vielen Krankheiten – aber auch bei akuten Infektionen – ist der Q10-Bedarf höher als im Normalfall. Zum einen könnte man die körpereigene Q10-Produktion wieder auf Trapp bringen. Jedoch ist das gar nicht so einfach. Bekannt ist zwar, dass der Organismus für die Q10-Herstellung bestimmte Aminosäuren (Phenylalanin und Tyrosin) sowie nahezu den gesamten Vitamin-B-Komplex benötigt.

    Der Teufel steckt jedoch im Detail: Man weiß noch zu wenig über diesen Prozess. „Deshalb lässt sich auch nicht genau sagen, was man essen muss, um die körpereigene Produktion von Q10 zu steigern“, bringt der Pharmazeut Uwe Gröber das Dilemma auf den Punkt.

    Gröber ist als Leiter der Akademie für Mikronährstoffmedizin ein anerkannter Experte für unser Gebiet.

    Klar, dass man das Q10 auch in der Nahrung findet, so in Lebensmitteln wie Fisch, Fleisch, Eier oder Milchprodukten. Allerdings liefern sie das Vitaminoid nur in geringer Menge, „Sie können also letztlich gar nicht so viel Ölsardinen – diese haben einen hohen Q10-Gehalt – essen, wie Sie bräuchten, um ihren Q10 Bedarf zu decken“, lässt Gröber Dramatisches erahnen.

    Bliebe als dritte Möglichkeit, die sogenannte Supplementierung mit Q10-Präparaten. Hier ist die gute Bioverfügbarkeit wichtig, und es sollten keine Zusatzstoffe enthalten sein.

    Besonders hoch ist die Bioverfügbarkeit von Ubiquinon, das der Körper viermal so gut resorbiert und in der Zelle verwertet als die anderen Q10-Formen, gibt uns Gröber einen guten Tipp.

    Bei der Einnahme kommt es dann auf die Darreichungsform an: Kapseln oder Tabletten sollten beim Essen eingenommen werden, „dabei zerfällt das Q10 im Speisebrei und erreicht eine höhere Resorptionsfläche“.

    Es reichen tägliche Gaben von Q10 zwischen 150 und 200 mg für den Normalbürger aus. In Begleitung von Therapien oder auch Leistungssportler nehmen oft sogar mehr als 300 mg. Wer schon regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte die Q10-Einnahme ggf. auch mit seinem Hausarzt abstimmen. Andererseits haben auch die o. a. Studien ergeben, dass Nebenwirkungen eher unbekannt sind.

    Zusammenfassung

    Q10 braucht jeder, der nicht vorzeitig altern will. Das gilt insbesondere ab 40. Auch bei Leistungssportlern ist Q10 beliebt, da über Q10 der Energiestoffwechsel angekurbelt werden kann. Doch auch für Patienten mit vielerlei Krankheiten, insbesondere Herzschwäche, Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf und Arteriosklerose, Parkinson oder auch Alzheimer ist eine Therapiebegleitung mit Q10 sinnvoll.

    Q10 wirkt in vielerlei Organen gesundheitsfördernd, insbesondere in den Sinnesorganen und im Gehirn, beim Herz sowieso, aber auch Leber und Bauchspeicheldrüse können profitieren. Von außen sichtbar wird eine gute Q10-Versorgung durch straffere und glatte Haut, oft im Zusammenspiel von Q10, OPC und Astaxanthin.

    Gerade in diesen Zeiten besonders wichtig: Unser durch Infektionen (Erkältung, Grippe, Covid-19 etc.) stärker belastetes Immunsystem braucht jetzt mehr Energie als zu normalen Zeiten. Q10 hilft auch hier und stärkt damit unser Immunsystem, was uns schützt!


    * In diesem Artikel wird u. a. auf Produkte der 9 Leben GmbH verlinkt. Für diese Links erhält COMPACT keinerlei Vergütungen. 

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