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Die Kriegsgeneration hat vorgesorgt, dass Soldaten, die in einem militärischen Konflikt sterben, ehrenvoll gedacht wird (Symbolbild).

28. November 2022 / 18:09 Uhr

Bilderstürmer wieder unterwegs: Gefallenen-Denkmal im Visier der Gutmenschen

Angesichts des Krieges in der Ukraine wird den Europäern wieder vor Augen geführt, wie verletzlich der Frieden ist.

Mehr als 100.000 Gefallene im Ukraine-Konflikt

So sollen laut Angaben aus Kiew bereits 85.000 Russen im aktuellen Konflikt gefallen sein. Über die eigenen Verluste gibt sich die Ukraine wortkarg. Schon im Juni gab ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj 10.000 Gefallene zu.

Jeder Gefallene – ein Menschenleben. Heute wie früher ein viel zu früher Tod. Deshalb hat jedes Volk eine eigene Totenkultur für gefallene Soldaten entwickelt. Ihre Totenruhe gilt als heilig.

Ideologie statt Totenruhe

Nicht den modernen Bilderstürmern. Sie wollen wieder ein Gefallenen-Denkmal beseitigt wissen: das Denkmal in Peuerbach im Bezirk Grieskirchen im oberösterreichischen Hausruckviertel, das „den Gefallenen zur Ehre, den Lebenden zur Mahnung“ nicht besser in unsere Zeit passen könnte.

Aber ach, unter den vielen Gefallenen war ein Sohn der Gemeinde, der im Zweiten Weltkrieg in der SS höhere Ränge bekleidet hatte. Gestorben im September 1944 in Kroatien, wurde auch er auf dem Kriegerdenkmal in Erinnerung behalten. Mehr brauchte es nicht. Schon vor Jahren bliesen daher linke Gutmenschen zum Sturm auf das Kriegerdenkmal.

Kniefall vor den Bilderstürmern

Im Kniefall vor dem Zeitgeist ließ der damalige ÖVP-Bürgermeister den Namen des Peuerbachers auf dem Kriegerdenkmal überkleben. Aber das reicht den Linken nicht. Der Historiker Clemens Gruber, der auch schon gegen das Soldatengrab im nahen Stillfüssing zu Felde gezogen war, verlangt die „Umgestaltung“ des Kriegerdenkmals.

Bürgermeister Roland Schauer von der Bürgerliste „Gemeinsame Zukunft Bruck-Waasen/Peuerbach“ will eine „passende Lösung“ finden, wie er der Regionalzeitung Tips gegenüber sagte.

Wehe dem Besiegten

In weiser Voraussicht sorgte jedoch die Weltkriegsgeneration einst vor. So haben die Besiegten 1948 das Kriegsgräber-Fürsorgegesetz erlassen. Es bestimmt, dass Gräber gefallener Soldaten nicht nur zu pflegen sind, sie dürfen auch unter keinen Umständen entfernt oder aufgelassen werden.

Klare Worte eines Politikers, der den Krieg erlebt hat

1954 erklärte der spätere ÖVP-Bundeskanzler Alfons Gorbach in einer Nationalratssitzung:

Der Dienst gegenüber einer höheren Gemeinschaft und die Erfüllung der beschworenen Pflicht bis zur bewussten Hingabe des Lebens sind und bleiben, ob im Frieden oder im Krieg, der überzeugendste Ausdruck höchster sittlicher Kraft und müssen für uns unantastbar sein.

Nur eine niedrige und schäbige Gesinnung kann einer so unerhörten seelischen Barbarei fähig sein, den Millionen der Toten des letzten Weltkrieges und ihren Angehörigen über die Opfer hinaus auch noch den Sinn der Opfer rauben zu wollen und sie als sinn- und zwecklos, ja als schändlich und strafwürdig hinzustellen. Der Streit des Tages und das Gezänk der Meinungen müsste doch wenigstens vor den Gräbern der Toten ein Ende finden. Hier kommt uns nur eines zu: stumm die Hände zu falten und in Ehrfurcht unser Haupt zu beugen.

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