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WM-News McKennie auch neben dem Platz auffällig – er nutzt einen Fotografen als Handtuchhalter

Die USA dominieren zur Halbzeit überraschend das Mittelfeld gegen England – auch dank eines starken Weston McKennie. Und: Iranische Fans feiern Sieg mit israelischem Reporter. Die News vom Freitag.
Weston McKennie war im Spiel gegen England einer der Besten im US-Team

Weston McKennie war im Spiel gegen England einer der Besten im US-Team

Foto: IMAGO/Adrian Macias / IMAGO/Agencia MexSport

Das waren die News am Freitag.

  • Nach Remis gegen die USA verpasst ein schwaches England den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale.

  • Englischer Fußballverband setzt Zeichen für Menschenrechte mit Wembley-Stadion in Regenbogenfarben.

  • Die brasilianischen Nationalspieler Neymar und Danilo müssen aufgrund von Bänderverletzungen aus dem Serbien-Spiel mindestens eine Partie aussetzen.

  • »Wir haben unsere Position klargemacht in den letzten Tagen«: Nationalspieler Kai Havertz hat im Kontext auf mögliche weitere Protestaktionen im Zuge des Streits um die »One Love«-Kapitätsbinde gesagt, dass sich das Team vor dem wichtigen Spiel gegen Spanien »100 Prozent auf den Fußball« konzentrieren werde.

  • Die Spieler der iranischen Nationalmannschaft haben beim zweiten WM-Spiel gegen Wales – anders als beim Auftakt – während der Hymne mitgesungen. Alle elf Akteure bewegten relativ regungslos ihre Lippen.

England verpasst gegen die USA Einzug ins Achtelfinale

21.55 Uhr: Die englische Fußball-Nationalmannschaft hat den vorzeitigen Einzug in das Achtelfinale verpasst. Die Three Lions kamen gegen die USA nicht über ein 0:0 hinaus, bleiben aber Tabellenführer der Gruppe B. England konnte damit auch im dritten WM-Spiel gegen die USA nicht gewinnen.

Der Auswahl von Teammanager Gareth Southgate reicht am Dienstag (20 Uhr/ARD und Magenta TV) im letzten Gruppenspiel gegen Wales ein Remis, um sicher die Runde der letzten 16 zu erreichen. Die USA bleiben mit zwei Punkten Dritter und stehen zum Abschluss am Dienstag gegen den Iran (20 Uhr/ARD und Magenta TV) unter Siegzwang. Hier geht es zum Spielbericht.

McKennie nutzt Fotografen als Handtuchhalter

21. 00 Uhr: Der US-amerikanische Fußball-Nationalspieler Weston McKennie hat im Gruppenspiel gegen England nicht nur mit seiner auffälligen Frisur in Landesfarben, sondern auch mit einem Kuriosum für einen Hingucker gesorgt: der 24-Jährige von Juventus Turin wischte sich am Freitagabend in Chaur vor einem Einwurf gegen Ende der ersten Hälfte seine offenbar verschwitzten Hände an einem grünen Fotografen-Leibchen ab. Der Foto-Reporter schaute zuerst irritiert, als die von ihm getragene Weste zweckentfremdet wurde. Später lachte er über die unverhoffte Aktion.

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Zur Halbzeit steht es zwischen England und den USA 0:0. Die USA dominieren überraschend das Mittelfeld und stellen England vor Probleme. Hier geht es zum Liveticker.

Englands Fußballverband strahlt Wembley-Stadion in Regenbogenfarben an

20.35 Uhr: Anstatt der »One Love«-Binde an Harry Kanes Arm vor Ort in Katar, setzt der englische Fußballverband FA nun ein Zeichen der Solidarität mit der weltweiten LGBTQ+-Gemeinschaft von der Heimat aus. Während des Spiels gegen die USA wird der Metallbogen über dem Wembley-Stadion nach Angaben FA in Regenbogenfarben angestrahlt.

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Katar mit frühestem Ausscheiden eines Gastgeberlandes

19.50 Uhr: Gastgeber Katar ist heute nach nur sechs Tagen und zwei Spielen aus dem Turnier ausgeschieden. Nach der Auftaktniederlage gegen Ecuador und der heutigen 1:3-Niederlage gegen den Senegal kann der Gastgeber durch das Remis zwischen den Niederlanden und Ecuador nicht mehr in die K.o.-Runde einziehen. Es war das früheste Ausscheiden eines Gastgeberlandes in der 92-jährigen Geschichte der Weltmeisterschaft.

Das Spiel gegen die Niederlande am Dienstag (16 Uhr MEZ/ ARD und Magenta TV) hat für Katar keinen sportlichen Wert mehr, während sich die Niederlande versuchen werden, sich den Gruppensieg zu sichern. Katar und Südafrika 2010 sind die einzigen Gastgeberteams, die bereits in der Gruppenphase ausgeschieden sind. Die Südafrikaner gingen bei ihrem Heimturnier zumindest mit einem Sieg und einem Unentschieden aus ihren drei Spielen hervor.

Katar gab Schätzungen zufolge rund 220 Milliarden Dollar für die erste Weltmeisterschaft im Nahen Osten aus, musste aber feststellen, dass man mit großem Reichtum keine Weltklasse-Fußballmannschaft kaufen kann. Katar war als Gastgeber automatisch qualifiziert. Zuvor hatte es für den Golfstaat noch zu keiner WM-Teilnahme gereicht.

Kann England erstmals die USA bei einer WM besiegen?

19.15 Uhr: Noch nie hat England bei einer WM gegen die USA gewinnen können. Beim ersten Aufeinandertreffen 1950, ging das unerfahrene US-Team in der feuchten Hitze Brasiliens durch den Treffer des in Haiti geborenen Stürmers Joe Gaetjens mit 1:0 als Sieger vom Platz. 60 Jahre später, in Südafrika, trennten sich beide Teams in der Gruppenphase 1:1. Steven Gerrard (4. Minute) hatte früh für England getroffen, Clint Dempsey (40.) noch in der ersten Hälfte ausgeglichen. Am Ende standen beide Teams punktlgleich auf den ersten beiden Plätzen aufgrund des besseren Torverhältnisses sicherte sich die USA damals aber sogar den Gruppensieg. Im Achtelfinale schieden die USA dann 1:2 gegen Ghana aus, England verlor 1:4 gegen Deutschland.

Valencia trifft bei Ecuadors Remis gegen die Niederlande und stellt WM-Tor-Rekord auf

18.50 Uhr: Die Niederlande und Ecuador haben sich im zweiten Spiel in Gruppe A mit 1:1 (1:0)-Unentschieden getrennt. Mann des Abends für Ecuador war Enner Valencia, der per Abstauber den 1:1-Ausgleich erzielte (49.) – es war sein sechstes Tor in Serie für La Tri. Sechs WM-Tore am Stück für ein Land waren laut Datendienstleister Opta zuvor nur Portugals Eusébio 1966, Italiens Rossi 1982 und dem Russen Salenko 1994 gelungen. Cody Gakpo erzielte die frühe Führung für die Niederlande (8.). Doch schon in der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatte Pervis Estupiñán ein Abseitstor für Ecuador erzielt (45. +3) und damit zumindest angedeutet, dass Ecuador sich gegen den Favoriten nicht aufgeben würde.

Enner Valencia trifft zum 1:1-Ausgleich

Enner Valencia trifft zum 1:1-Ausgleich

Foto: JEWEL SAMAD / AFP

Bitter für Ecuador: In der Schlussphase verletzte sich der 33 Jahre alte Angreifer von Fenerbahçe Istanbul und musste mit der Trage vom Platz gebracht werden. Valencia hatte bereits beim 2:0 gegen Katar im Eröffnungsspiel beide Tore erzielt. Für die Niederlande endete damit eine Zitterpartie gegen stark aufspielende Ecuadorianer. Gastgeber Katar ist durch das Remis bereits frühzeitig aus dem Turnier ausgeschieden. Hier geht es zum Spielbericht.

Iranische Fans feiern WM-Sieg mit israelischem Reporter

17.35 Uhr: Die Fußball-WM hat es geschafft, politische Todfeinde einander näherzubringen. Ein israelischer Reporter berichtete am Freitag aus Katar über den emotionalen Last-Minute-Sieg der Iraner gegen Wales – umzingelt von feiernden iranischen Fans. »Es ist unbeschreiblich, was im Stadion abgegangen ist. Das Publikum war Teil des Spiels«, sagte der Reporter Uri Levy des israelischen Fernsehsenders Kan.

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Um ihn herum standen dabei rund ein Dutzend iranischer Fans, die ihn nach und nach mit den iranischen Nationalfarben eindeckten: Ein Fan setzte ihm während der Live-Schalte einen grün-weiß-roten Hut auf, ein weiterer legte ihm einen Schal um, andere machten Selfies mit dem Journalisten.

Die WM in Nahost sei etwas ganz Besonderes, sagte der Reporter in die Kamera. Sein Fernsehsender scherzte auf Twitter: »Wer hätte gedacht, dass Uri Levy dem Nahen Osten Frieden bringen würde«. Israel und der Iran gelten als Erzfeinde.

Niederländer Makkelie pfeift deutsches Spiel gegen Spanien

17.05 Uhr: Schiedsrichter Danny Makkelie aus den Niederlanden wird das zweite Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar gegen Spanien am Sonntag (20 Uhr MEZ/ZDF und Magenta TV) leiten. Dies teilte der Weltverband Fifa heute mit.

Für den 39 Jahre alten Polizisten es der erste Einsatz bei diesem Turnier. Seine drei weiblichen Kolleginnen  müssen indes weiter auf ihren ersten Einsatz warten.

Makkelie hatte die DFB-Elf bereits bei der EM im vergangenen Jahr gepfiffen. In dem Spiel im Achtelfinale war Deutschland gegen Gastgeber England mit 0:2 ausgeschieden.

Brasiliens Neymar und Danilo fallen für mindestens ein Spiel aus

16.00 Uhr: Das brasilianische Duo Neymar und Danilo hat im Spiel gegen Serbien Bänderverletzungen erlitten. Beide Spieler fallen mindestens für das nächste Spiel gegen die Schweiz am Montag (17 Uhr, ARD, Magenta TV) aus. Das teilte der Mannschaftsarzt mit.

»Neymar und Danilo wurden am Freitagnachmittag einer MRT-Untersuchung unterzogen und wir haben bei beiden eine Bänderverletzung im Knöchel festgestellt«, sagte er gegenüber Reportern.

Neymars geschwollener Knöchel

Neymars geschwollener Knöchel

Foto: Giuseppe Cacace / AFP

Der serbische Abwehrspieler Nikola Milenković hatte Neymar gefoult, mit seinem rechten Knie bei einer Grätsche dessen Fuß umgeknickt. Es war das offiziell neunte Foul gegen den 30-Jährigen.

Neymar war in Topform in seine dritte und vermutlich letzte WM gegangen. Vor acht Jahren, bei der 1:7-Blamage gegen Deutschland im eigenen Land hatte Neymar mit Wirbelbruch gefehlt. Drei Monate vor der WM 2018 in Russland brach er sich den Fuß, spielte mäßig und schied mit der Seleção im Viertelfinale aus. Hier geht es zur Meldung.

Katar droht frühzeitiges Aus nach Niederlage gegen Senegal

15.59 Uhr: Katars Fußball-Nationalmannschaft droht bei der Heim-WM bereits nach dem zweiten Spiel das Aus. Der Gastgeber kassierte beim 1:3 (0:1) gegen Afrikameister Senegal seine zweite Niederlage. Je nach Ausgang des folgenden Spiels in Gruppe A (17.00 Uhr MEZ/ARD und MagentaTV) zwischen den Niederlanden und Ecuador könnte Katar schon vorzeitig keine Chance mehr auf die K.o.-Runde haben.

Boulaye Dia (41.), Famara Diedhiou (48.) und Cheikh Dieng (84.) trafen im Al-Thumama-Stadion für das Team aus dem Senegal, das mit nun drei Punkten weiter auf das Achtelfinale hoffen darf. Mohammed Muntari (78.) hatte zwischenzeitlich verkürzt.

Hohe Zuschauerzahlen in den WM-Stadien

15.45 Uhr: Die Stadien der Fußball-WM sind nach Angaben der Fifa bislang zu 94 Prozent gefüllt. Wie der Weltverband am Freitag mitteilte, wurde beim 2:0 (0:0)-Sieg Brasiliens gegen Serbien am Donnerstagabend im Finalstadion in Lusail mit 88.103 Menschen die bislang höchste Zuschauerzahl gezählt. Im Al-Bidda Park verfolgten über den Tag 98.000 Menschen die WM-Partien auf dem Fanfest.

Senegal führt zur Halbzeit gegen Katar

14.55 Uhr: Der Senegal führt zur Pause 1:0 gegen Katar durch ein Tor von Boulaye Dia (41.). Zuvor hatte es auf der anderen Seite eine strittige Situation gegeben, als Bouna Sarr dem katarischen Stürmer Afif im Laufduell verfolgte und ihm einen entscheidenden Kontakt verpasste (34.). Schiedsrichter Mateu Lahoz ließ weiterspielen, trotz der protestierenden Katarer.

Sollte Katar dieses Spiel verlieren und Niederlande und Ecuador sich am Abend remis trennen oder die Niederlande gewinnen, wäre der Gastgeber bereits raus aus dem Turnier. Hier geht es zum Liveticker.

Kane trägt Regenbogen-Rolex

13.45 Uhr: Englands Kapitän Harry Kane hat vor dem Spiel gegen Iran am Montag eine Uhr der Luxusmarke Rolex in Gold mit einer Lünette in Regenbogenfarben getragen. Das berichtet die britische »Daily Mail« am Freitag mit Verweis auf den Instagram-Account »Insaneluxurylife«. Dort ist ein Foto von Kane mit der Uhr zu sehen.

Harry Kane und England spielen am Abend gegen die USA (20 Uhr)

Harry Kane und England spielen am Abend gegen die USA (20 Uhr)

Foto: Eloisa Sanchez de Alba / FIFA / Getty Images

Kane hat sich der »Bild« zufolge selbst bisher nicht zu der Uhr geäußert. Die Uhr soll rund 600.000 Euro wert sein.

England gehörte zu den sieben europäischen Mannschaften, deren Kapitäne bei der WM mit der »One Love«-Binde auflaufen wollten. Die Binde war in ihrer farblichen Zusammenstellung an die Regenbogenfarben angelehnt, die weltweit als Symbol für Toleranz gegenüber der LGBTQIA+-Community gilt.

Iran besiegt Wales durch zwei späte Treffer in der Nachspielzeit

13.04 Uhr: Kurz vor Schluss sah der walisische Torhüter Wayne Hennessey die erste Rote Karte des Turniers. In der neunten Minute der Nachspielzeit nutzte der Iran die Überzahl zum umjubelten 1:0 und legte sogar noch das 2:0 nach. Lesen Sie hier den Spielbericht.

Bundeskanzler Scholz lobt deutsche WM-Geste

12.28 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat das DFB-Team für deren »deutliches« Zeichen gegen den Weltverband Fifa bei der WM in Katar gelobt. Die Profis hatten sich vor dem ersten Spiel gegen Japan (1:2) beim Mannschaftsfoto demonstrativ die Hand vor den Mund gehalten, nachdem die Fifa das Tragen der »One Love«-Kapitänsbinde verboten hatte.

»Ich habe mich gefreut, dass unsere Fußballer ein Zeichen für eine offene Gesellschaft setzen wollten«, sagte Scholz (SPD) in einem »Fokus«-Interview. »Und es bleibt festzuhalten: Die Spieler des deutschen Teams haben einen Weg gefunden, ein deutliches Zeichen zu setzen.«

Auf der Tribüne hatte Innenministerin Nancy Faeser während der Japan-Partie die »One Love«-Binde getragen und dabei auch neben Fifa-Präsident Gianni Infantino gesessen. Ob er selbst nach Katar reise, ließ Scholz offen. »Das entscheide ich, wenn es so weit ist«, antwortete der Bundeskanzler auf die Frage nach den Reiseplänen, sollte Deutschland das Finale erreichen. Der DFB-Auswahl droht derzeit das Vorrundenaus. Ähnlich ausweichend antwortete Scholz auch auf die Frage, ob er dann die »One Love«-Binde trüge: »Alles zu seiner Zeit.«

Havertz zur »One Love«-Debatte: Fokus jetzt auf Fußball

11.40 Uhr: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft plant vor dem wichtigen Spiel gegen Spanien offenbar keine weiteren Protestaktionen gegen das One-Love-Verbot durch die Fifa. »Wir haben unsere Position klargemacht in den letzten Tagen. Es ist hart für mich, darüber wieder zu sprechen, aber unser Fokus ist zu 100 Prozent auf dem Fußball«, sagte Offensivspieler Kai Havertz am Freitag im DFB-Medienzentrum in Al-Shamal. »Wir haben gesagt, was wir denken, und jetzt geht es um Fußball«, fügte der Chelsea-Profi hinzu.

Die Nationalmannschaft hatte am Mittwoch vor dem 1:2 gegen Japan durch eine Hand-vor-den-Mund-Geste beim Teamfoto für Aufsehen gesorgt. Sie reagierte damit auf das Verbot der Kapitänsbinde mit dem bunten One-Love-Aufdruck durch den Weltverband beim Turnier in Katar.

Durch die Niederlage gegen Japan steht das Team von Bundestrainer Hansi Flick am Sonntag (20.00 Uhr, TV: ZDF und Magenta TV) gegen den Angstgegner Spanien unter großem Druck. Bei einer weiteren Niederlage droht dem vierfachen Weltmeister das Ausscheiden in der Gruppenphase.

Werbetafeln: DFB ersetzt Rewe durch »One Love«

11.38 Uhr: Veränderungen beim DFB: Der Deutsche Fußball-Bund hat auf den Sponsoring-Rückzug von Rewe reagiert und das Logo auf der Werbetafel im WM-Medienzentrum der deutschen Nationalmannschaft durch das »One Love«-Zeichen ersetzt. Bei Pressekonferenzen und offiziellen Mediengesprächen ist nun das »One Love«-Zeichen im Hintergrund zu sehen.

»Der DFB hat durch die Entscheidung eines Partners, sechs Wochen vor dem eigentlichen Vertragsende auf Werbemittel zu verzichten, die Chance erhalten, auch im Rahmen der fast täglichen Pressekonferenzen in Katar mit der ›One-Love‹-Botschaft seine Haltung auszudrücken«, sagte der DFB dem Sportinformationsdienst.

Rewe hatte nach dem äußerst umstrittenen WM-Verbot für die Binde durch die Fifa am Dienstag die Zusammenarbeit mit dem DFB vorzeitig beendet.

Iran beginnt stark gegen Wales

11.20 Uhr: Iran ist nach einer Kontersituation gegen Wales zunächst in Führung gegangen. Roberts spielt die Kugel von der rechten Seite an den Sechzehner direkt in den Fuß von Gholizadeh. Der nimmt Azmoun mit. Der Leverkusener Angreifer spielt den Ball erneut quer auf Gholizadeh, der aus vier Meter nur noch einschieben muss, allerdings aus abseitsverdächtiger Position. Das Tor wurde durch Videobeweis überprüft und schließlich zurückgenommen.

Iranische Spieler singen Nationalhymne mit

11.06 Uhr: Die Spieler der iranischen Nationalmannschaft haben beim zweiten WM-Spiel gegen Wales während der Hymne mitgesungen. Alle elf Akteure bewegten am Freitag in Al-Rajjan relativ regungslos ihre Lippen. Im Publikum war ein Fan mit Iran-Fahne zu sehen, der währenddessen bitterlich weinte. Bei der ersten WM-Partie gegen England am Montag hatten die Profis noch darauf verzichtet, die Hymne zu singen. Von den Rängen kam vor beiden Spielen großer Lärm. In den vergangenen Tagen war über drohende drastische Sanktionen und einen erhöhten Druck auf die Profis vonseiten der Regierung berichtet worden.

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Der Iran wird seit Wochen von den schwersten Protesten seit Jahrzehnten erschüttert. Der Tod einer jungen Frau im Polizeigewahrsam hatte diese ausgelöst, der Sicherheitsapparat reagierte mit äußerster Härte. Das Entsetzen über die vielen getöteten Demonstranten war groß.

Iran ohne am Kopf verletzten Torhüter

10.37 Uhr: WM-Außenseiter Iran startet seine zweite Partie ohne den am Kopf verletzten Ali Beiranvand. Der 30-Jährige, der beim Auftaktspiel gegen England (2:6) eine Gehirnerschütterung erlitten hatte, sitzt am Freitag (11.00 Uhr, TV: ARD und MagentaTV) gegen Wales zunächst auf der Bank. Stattdessen beginnt Hossein Hosseini, der gegen England bereits eingewechselt wurde. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa hatte die Fifa dem iranischen Verband mitgeteilt, dass der Torhüter nicht spielen sollte. Die letzte Entscheidung über einen Einsatz lag aber beim iranischen Verband.

Wales wagt nach dem 1:1 gegen die USA etwas mehr Offensive. Stürmer Kieffer Moore, der gegen die USA erst eingewechselt wurde, darf an der Seite von Starspieler Gareth Bale beginnen. Der zuvor länger verletzte Routinier Joe Allen sitzt zunächst auf der Bank. Iran würde bei einer zweiten Niederlage schon sicher aus dem Turnier ausscheiden.

Schulfrei in Ecuador bei WM-Spielen von La Tri

10.11 Uhr: Es gibt Länder mit deutlich größerer WM-Euphorie als Deutschland. Zum Beispiel in Lateinamerika. In Ecuador etwa gilt während der WM-Spiele von La Tri, wie das Nationalteam genannt wird, schul- und unifrei. Schüler, Studenten, Lehrer und Dozenten können in der Zeit ihren Alltag unterbrechen, um Fußball zu schauen. Das teilte das Bildungsministerium des Landes am Donnerstag (Ortszeit) offiziell vor dem zweiten WM-Spiel Ecuadors gegen die Niederlande in Katar mit. Die Erlaubnis wurde mit dem Ziel ausgesprochen, »zum Zugehörigkeitsgefühl, zur nationalen Einheit und zum ecuadorianischen Stolz beizutragen«.

Nach dem ersten WM-Spiel, das Ecuador 2:0 gegen Gastgeber Katar gewann, herrscht in Ecuador eine große Begeisterung für die WM. Einen Wermutstropfen gibt es aber insbesondere für Studenten, Lehrer und Dozenten: Der Konsum von Alkohol »oder anderen verbotenen Substanzen« bleibt auch während der Spiele verboten. Schließlich wurden alle Einrichtungen ermahnt, die Arbeit sofort nach Beendigung der Partie wieder aufzunehmen. Equador spielt am Freitag gegen die Niederlande (17 Uhr, TV: ARD, Magenta TV).

Großer Andrang in Doha: Metrostationen zeitweise geschlossen

10.06 Uhr: Für Milliarden hat das Emirat Katar seine Infrastruktur ausgebaut, um auch für die WM gerüstet zu sein. Dennoch war das moderne U-Bahn-Netz während des Turniers zu Spitzenzeiten mehrfach überfordert. Am Donnerstagabend wurde die Metrostation am Suk Wakif, dem beliebten Altstadtviertel der Hauptstadt Doha, wegen des Andrangs vorübergehend gesperrt. Fußballfans mussten eine Stunde und länger warten, um in den Zug zu kommen. Der Andrang in der Metro war auch deshalb so groß, weil sich gleichzeitig Anhänger aus dem Stadion 974 nach dem Spiel von Portugal gegen Ghana auf dem Rückweg befanden.

Ähnlich hatte die Situation am Mittwochabend an der Metrostation neben dem Fan-Fest mit Großbildleinwand an Dohas Corniche ausgesehen. Auch diese wurde zeitweise gesperrt, weil zu viele Menschen unterwegs waren. Fans mussten zu Fuß zur nächstgelegenen Haltestelle laufen – fast drei Kilometer entfernt. Am Suk Wakif und dem Fan-Fest kommt es immer wieder zu großem Andrang, weil sie zu den wenigen Orten zählen, an denen Fußballfans zusammenkommen können. Doha ist ansonsten stark geprägt von Autoverkehr und mehrspurigen Straßen.

Richarlison: »Eines der schönsten Tore meiner Karriere«

7.58 Uhr: Die Flaute brachte Richarlison fast zur Verzweiflung. Keine gescheiten Pässe, keine maßgenauen Flanken – also zählte er seine Mitspieler zur Pause an. »Ich habe meinen Kollegen in der Halbzeit gesagt, dass ich Bälle brauche. Und ihnen versprochen: Wenn ich Bälle bekomme, werde ich treffen«, sagte der brasilianische Mittelstürmer. Gesagt, getan – und wie. Nach einem Abstaubertreffer in der 62. Minute erzielte er in der 73. Minute gegen Serbien ein Traumtor.

Nach Außenristflanke von Vinicius Junior von der linken Seite lupfte der Angreifer von Tottenham Hotspur den Ball mit dem ersten Kontakt über den eigenen Kopf, drehte sich einmal um die eigene Achse und vollendete wuchtig per Seitfallzieher ins linke Eck zum 2:0-Endstand gegen Serbien. »Es war ein wunderschönes Tor, es war akrobatisch – wahrscheinlich eines der schönsten meiner Karriere und auch des Turniers«, meinte Richarlison.

Er habe allerdings sowohl bei Fluminense als auch bei Everton schon ähnliche Treffer erzielt, führte der 25-Jährige aus: »Es macht mich glücklich, Tore zu schießen. Man muss immer heiß darauf sein, Tore zu schießen. Wenn ich im nächsten Spiel einen Ball bekomme, werde ich ihn wieder rein schießen.«

Serbiens Trainer sieht Brasilien als Titelfavoriten

7.30 Uhr: Serbiens Nationaltrainer Dragan Stojkovic hält Brasilien nach dem direkten Duell am Donnerstagabend für den großen Favoriten auf den Gewinn der WM. »Brasilien ist das Top-Team dieser WM. Da gibt es keinen Zweifel«, sagte der 57-Jährige nach der 0:2-Niederlage gegen den Rekordweltmeister.

Die Chancenlosigkeit der Serben schob Stojkovic auch auf die Verletzungsprobleme seines Teams. »Bei uns sind drei Schlüsselspieler verletzt: Filip Kostic, Stefan Mitrovic, dazu ist Dusan Vlahovic nicht bei 100 Prozent. Das ist zu viel für uns. Wir sind nicht Brasilien. Wir sind ein kleines Land«, sagte der frühere Starspieler von Roter Stern Belgrad und Olympique Marseille. Stojkovic räumte »den verdienten Sieg« der Brasilianer umstandslos ein. »Es ist keine Schande, gegen Brasilien zu verlieren«, sagte er.

Brasilien sorgt sich um Neymar – Untersuchungen am Freitag

7.00 Uhr: Spät in der Nacht humpelte Neymar mit goldenen Kopfhörern auf den Ohren durch die Katakomben des Lusail Stadions. Seinen Kopf hielt er gesenkt, Fragen beantworten wollte der Superstar der Brasilianer nicht. Die großen Fragen lauten nun: Wie schwer ist die Sprunggelenksverletzung des 30-Jährigen? Und droht ihm möglicherweise sogar das WM-Aus?

Nationaltrainer Tite glaubt das nicht. »Wir sind zuversichtlich, dass er bei dieser WM weiterspielen kann. Er wird diese WM fortsetzen«, kündigte der 61-Jährige nach dem 2:0-Auftakterfolg gegen Serbien an. Ob das tatsächlich so ist, werden aber erst die Untersuchungen an diesem Freitag zeigen. Nach Angaben von Teamarzt Rodrigo Lasmar hat Neymar sich eine Verstauchung des rechten Sprunggelenks zugezogen. »Wir müssen jetzt 24 bis 48 Stunden warten, bis wir näheres sagen können«, sagte er. Einen MRT-Termin gebe es noch nicht. Ihr nächstes Spiel bestreiten die Brasilianer am Montag gegen die Schweiz.

Lahm sieht Führungsspieler in der Pflicht

6.50 Uhr: Philipp Lahm sieht angesichts des drohenden Ausscheidens der deutschen Nationalmannschaft die Führungsspieler in der Pflicht. Im »Endspiel« gegen Spanien am Sonntag (20.00 Uhr MEZ, TV: ZDF und MagentaTV) seien »die Jungs gefordert, die solche oder ähnliche Situationen in ihren Klubs schon zigfach erlebt haben«, sagte Lahm dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Lahm übte auch Kritik an den Auswechslungen von Bundestrainer Hansi Flick beim 1:2 zum Auftakt gegen Japan: »Dadurch ging die Stabilität, die Sicherheit verloren.« Außerdem mangle es in der deutschen Defensive an der Abstimmung.

Der Weltmeister-Kapitän von 2014 ist optimistisch. »Die Qualität, die individuelle Klasse, um auch dort zu bestehen, haben wir nach wie vor«, sagte er. Die DFB-Auswahl dürfe jetzt aber »nicht den Fehler machen, sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben – das wäre das Schlimmste, was passieren kann«.

Podcast »Ausverkauft«: Katar, der Fußball und das große Geld

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar wird die teuerste WM der Geschichte – und die umstrittenste. Wird sie zum Moment, in dem das Milliardengeschäft Profifußball kippt, weil die Fans nicht mehr mitmachen? Oder geht der Ausverkauf gerade erst los? Hören Sie hier den Podcast »Ausverkauft« von SPIEGEL und Spotify .

ngo/mrk/vgl/dpa/Reuters/AP/sid