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Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase ist tot

Er schrieb deutsche Filmgeschichte, in der DDR und nach der Wiedervereinigung: Wolfgang Kohlhaase verfasste die Drehbücher für »Solo Sunny« und »Sommer vorm Balkon«. Nun ist der Autor im Alter von 91 Jahren gestorben.
Wolfgang Kohlhaase (1931–2022)

Wolfgang Kohlhaase (1931–2022)

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Patrick Pleul / picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Der Drehbuchautor, Regisseur und Schriftsteller Wolfgang Kohlhaase ist tot. Er sei am Mittwoch in Berlin im Alter von 91 Jahren gestorben, teilte die Akademie der Künste unter Berufung auf seine Frau Emöke Pöstenyi mit.

Kohlhaase gehörte zu den bekanntesten Drehbuchautoren der DDR, wo er mit Filmen wie »Solo Sunny« und »Berlin – Ecke Schönhauser« bekannt wurde. Später arbeitete er an den Drehbüchern etwa für die Filme »Sommer vorm Balkon« oder »In Zeiten des abnehmenden Lichts«.

Der am 13. März 1931 geborene Ostberliner wurde in der DDR mit Drehbüchern bekannt, die von den Problemen junger Menschen in der geteilten Stadt handelten. Dazu gehörten etwa »Ich war neunzehn« aus dem Jahr 1968. Für diesen Film arbeitete Kohlhaase mit dem Regisseur Konrad Wolf zusammen.

Mit ihm und auch mit Gerhard Klein verwirklichte er einige Filme in der DDR. »Solo Sunny« gewann 1981 den Goldenen Bären. Einer der Filme, »Berlin um die Ecke« von 1965, wurde jedoch in der DDR verboten und kam erst nach der Wende in die Kinos.

Arbeiten mit Schlöndorff und Dresen

Auch im wiedervereinigten Deutschland war Kohlhaase erfolgreich. Mit Regisseur Volker Schlöndorff arbeitete er an dem Drehbuch zum Film »Die Stille nach dem Schuss«, der im Jahr 2000 herauskam und die RAF zum Thema hat. Zusammen mit Eugen Ruge schrieb er das Buch für den Film »In Zeiten des abnehmenden Lichts« (2017). 2015 kam »Als wir träumten« heraus.

Kohlhaase schrieb außerdem Hörspiele und Erzählungen. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Bundesverdienstkreuz, dem Deutschen Filmpreis und dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk. Seit 1972 war er Mitglied der Akademie der Künste.

feb/dpa/AFP

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