Nachruf auf Theo Sommer : Langjähriger „Zeit“-Journalist Theo Sommer gestorben
Theo Sommer war eine Institution. Nicht nur in der Wochenzeitung „Die Zeit“, in deren Redaktion er 1958 (auf Empfehlung von Theodor Eschenburg) eintrat und die er später jahrzehntelang leitete, sondern in der ganzen Republik. Das hatte seine Ursache natürlich in der Bedeutung der „Zeit“ als – zumindest von den sechziger Jahren an, mit Etablierung der sozialliberalen Koalition – linksliberales Leitmedium. Sommer war zwar ein Atlantiker, der Teile seines Studiums in den Vereinigten Staaten absolviert hatte, aber das passte gerade gut zur von Marion Gräfin Dönhoff geprägten außenpolitischen Linie des Blattes, die alles andere als links war. Sommer galt als publizistischer Ziehsohn der Gräfin, den sie denn auch zurückholte, um ihn 1973 zum Chefredakteur der „Zeit“ zu machen, nachdem er zuvor, unter der Regierung Brandt, einige Jahre lang im Bundesverteidigungsministerium gearbeitet hatte.