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CDU-Chef über Schlesinger-Skandal Merz sieht Gefahr für »öffentliche Akzeptanz« von ARD und ZDF

Friedrich Merz nutzt die Affäre um die frühere RBB-Intendantin Patricia Schlesinger für einen Rundumschlag gegen die Öffentlich-Rechtlichen: ARD und ZDF müssten enger kooperieren, das Gendern müsse beendet werden.
CDU-Chef Friedrich Merz: »ARD und ZDF haben jetzt eine der vielleicht letzten Gelegenheiten, Veränderungen auf den Weg zu bringen«

CDU-Chef Friedrich Merz: »ARD und ZDF haben jetzt eine der vielleicht letzten Gelegenheiten, Veränderungen auf den Weg zu bringen«

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Sascha Steinbach / EPA

Angesichts der Affäre um die zurückgetretene RBB-Intendantin Patricia Schlesinger hat CDU-Chef Friedrich Merz den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu Reformen aufgefordert. Der Oppositionsführer rief die Anstalten in einem Gastbeitrag für die »Badischen Neuesten Nachrichten« dazu auf, sich wieder auf ihren Informationsauftrag zu konzentrieren, zugleich stellte er das Nebeneinander von ARD und ZDF infrage.

Die Stärke des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seien Dokumentationen und Serien, die bei den Privaten nicht zu finden seien. »Dazu braucht es aber nicht zwei konkurrierende Fernsehanstalten, die bei allen Ereignissen zugleich vertreten sind. Die Gebührenzahler können zumindest eine engere Kooperation von ARD und ZDF verlangen, vor allem bei kostspieligen Sportevents.«

ARD und ZDF hätten jetzt eine der vielleicht letzten Gelegenheiten zu zeigen, dass sie in der Lage seien, Fehler aus eigener Kraft zu korrigieren und Veränderungen auf den Weg zu bringen. »Die Schlesinger-Affäre hat das Potenzial, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland endgültig die Legitimationsgrundlage und öffentliche Akzeptanz zu entziehen«, schreibt Merz.

Der CDU-Chef verlangte außerdem eine vollständige Aufklärung der Schlesinger-Affäre und eine Überprüfung der Kontrollinstanzen. Die Sender müssten Transparenz zeigen und die Gehälter der führenden Verantwortlichen sowie die Zahlungsströme an die zahlreichen Produktionsgesellschaften offenlegen. »Das gilt auch und besonders für die Moderatoren der bekannten Talkshows und Unterhaltungssendungen.«

Merz mahnte zudem Ausgewogenheit in der Berichterstattung an. Dazu gehöre eine klare Trennung zwischen Nachricht und Kommentar. »Hier bräuchte es mehr journalistische Verantwortung und weniger politische Gesinnung.« Das Gendern in den Sendungen lehnt er ab: »Weder einzelne Sprecher noch Kommentatoren und Moderatorinnen haben das Recht, von den allgemein anerkannten Regeln des Gebrauchs der deutschen Sprache abzuweichen.«

hej/dpa

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