Börsianer hatten damit gerechnet, dass Investoren aus dem Ausland wegen der hohen Risiken russische Aktien zügig abstossen würden, sobald sie wieder an dem Markt in Moskau handeln dürfen. Daher hatte der russische Aktienmarkt am Freitag um drei Prozent nachgegeben. Kunden aus "befreundeten" Ländern hätten nach einer fast sechsmonatigen Unterbrechung wieder zum Handel zugelassen werden sollen.

Nach Handelsschluss am Freitag hatte die Börse dann aber mitgeteilt, dass die Entscheidung über die Rückkehr ausländischer Investoren nur für den Derivatemarkt und nicht für den Hauptaktienmarkt gelten würde. "Diejenigen, die auf ein Überangebot an Aktien gewartet und Leerverkäufe eröffnet haben, werden ihre Positionen heute schließen, was zu einer kurzfristigen Erholung führen könnte", teilte das Maklerunternehmen BCS Global Markets mit. Der auf Dollar lautende RTS-Index und der auf Rubel basierende russische Aktienindex zogen in der Spitze am Montag rund drei Prozent an.

Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine Ende Februar ist ausländischen Anlegern der Handel an der Moskauer Börse nicht mehr gestattet. Wann ausländische Investoren aus von Russland als "befreundet" angesehenen Staaten wieder zugelassen werden, ist weiterhin unklar. Als "befreundet" sieht Russland Länder an, die keine Sanktionen gegen Russland verhängt haben. Anleger aus diesen Ländern halten rund ein Prozent der russischen Aktienbestände. 

(Reuters)