Enervis PPA-Price-Tracker für Photovoltaik: Erneut substanzieller Anstieg der Terminmarkt- und PPA-Preise im Juli 2022

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Im Juli 2022 sind die Preise für Strom im Terminmarkt ausgehend von dem zuletzt leichten Abfall für die langfristigen Lieferjahre wieder deutlich angestiegen. Grund dafür könnte die Sorge um ein Ausbleiben der Gaslieferungen nach der Wartung der North Stream 1-Pipeline sein. Vor allem im Frontjahr 2023 ist eine abermalige deutliche Preiszunahme erkennbar. Auch die Preise am langen Ende sind Anfang Juli deutlich angestiegen sind aber im Verlauf des Monats wieder etwas zurückgegangen.

Durch diese Entwicklungen ist im Mittel des Juli 2022 der für 10-jährige Photovoltaik-PPA relevante Mischpreis im Terminmarkt wieder ersichtlich angestiegen. Der Terminmarkt-Mischpreis für einen 10-jährigen PPA mit Start im Frontmonat lag bei gut 170 Euro pro Megawattstunde. Der im Enervis PPA-Preismonitor auf dieser Basis berechnete faire Wert eines 10-jährigen PPA Photovoltaik-PPA mit Start im August 2022 lag bei rund 117 Euro pro Megawattstunde (Mitte des Preiskorridors).

Die von Enervis für den Juli 2022 berechneten Preise für einen 10-jährigen Photovoltaik-PPA liegen unter Berücksichtigung der üblichen Abschläge für PV-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblichen Erlösen für Herkunftsnachweise bei rund 109 bis 124 Euro pro Megawattstunde und damit deutlich über dem Vormonatsniveau.

Methodische Erläuterung: Der Enervis PPA-Price-Tracker zeigt auf Basis typischer PPA-Bewertungsparameter einen monatlichen Preiskorridor für Photovoltaik-PPAs im deutschen Strommarkt. Ausgangsbasis der Berechnung des generischen PPA-Preises ist ein Mischpreis der Terminmarktnotierungen des vergangenen Monats für die angenommene PPA-Laufzeit. Hierfür werden die in der angenommenen PPA-Laufzeit liegenden Monats-, Quartals- und Jahresprodukten der EEX für die deutsche Preiszone herangezogen. Für den generischen Photovoltaik-PPA werden 10 Jahre Laufzeit mit Beginn im Frontmonat unterstellt. Darauf wird der mittlere erwartete Abschlag des technologiespezifischen Referenzmarktwertes und ein Ab- oder Aufschlag aus projektspezifischen Einflüssen (Standort, Anlagentechnologie, Parklayout, Wetterjahr) für die angenommene PPA-Laufzeit angewendet. Dieser stammt aus unseren eigenen szenariobasierten Strommarktmodellierungen. Die Streuung des spezifischen Marktwertes um den erwarteten Referenzmarktwert herum wird auf Basis unseres PPA-Atlas abgebildet. Aufsetzend darauf wird die typische Streubreite für Abwicklungs- und Risikokosten eines PPA berücksichtigt. Abschließend wird die Streubreite von Erlösen für Herkunftsnachweise preiserhöhend berücksichtigt. Der dargestellte Korridor der ermittelten PPA-Preise basiert auf einer Kumulation der in der Berechnung unterstellten Schwankungsbreiten. Hinweis: Soweit gesetzlich zulässig schließt Enervis jegliche Haftung für Schäden aus, die aus der Verwendung dieser Dokumentation entstehen. Enervis übernimmt keine Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Dokumentation enthaltenen Daten und Ergebnisse.

Quelle: Enervis

 

— Der Autor Thomas Rosenzopf ist Consultant bei der energiewirtschaftlichen Beratung Enervis und hier für Photovoltaik relevante Themen zuständig. Seine Expertise reicht vom systematischen Vergleich von Preisen von Power Purchase Agreements (PPAs) bis hin zu der Einbindung und Bewertung von Strom aus Photovoltaik-Anlagen in ein industrielles Lastprofil. —

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