Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat in vielen Ländern in Afrika, dem Nahen Osten und Asien eine Ernährungskrise hervorgerufen. Denn die beiden Länder sind zwei der wichtigsten Exporteure von Getreide und anderen Grundnahrungsmitteln. Und weil die beiden Agrar-Schwergewichte weniger von ihren Ernten ausliefern, sind die Preise massiv gestiegen.

Doch jetzt haben sie sich auf ein Abkommen geeinigt, das den Weg freimachen soll für eine Rückkehr der beiden Nationen in den Markt. Die Ukraine hat diese Woche erstmals einen mit Getreide beladenen Frachter über das Schwarze Meer geschickt.

Die Ukraine ist der wichtigste Verkäufer von Sonnenblumenöl, der drittgrösste Exporteur von Rapssamen und Gerste, der viertgrösste Exporteur von Mais sowie der fünftgrösste Exporteur von Weizen (nach Angaben der EU-Kommission).

China und Indien behalten den Weizen im eigenen Land

Im Exportmarkt spielt die Ukraine also ganz vorne mit. Dabei ist sie als Anbauland weit weniger bedeutend, zumindest beim Exportschlager Weizen, wie unsere Grafik der Woche zeigt: Sie steht erst an zehnter Stelle im Ländervergleich. Staaten wie China, Indien oder Pakistan fahren grössere Ernten ein.

Doch weil diese Nationen auch dicht bevölkert sind, behalten sie den Weizen im eigenen Land. Die Ukraine – und auch Russland – weisen vergleichsweise kleinere Bevölkerungen auf. Und sind somit in der Lage, den überschüssigen Weizen an andere Staaten zu verkaufen.

(HZ/mbü)

Dieser Artikel erschien zuerst im Digitalangebot der "Handelszeitung" unter dem Titel: "Grafik der Woche: So wichtig ist die Ukraine als Weizenhersteller"