Das operative Ergebnis kletterte in den ersten sechs Monaten um fast 60 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro und erreichte damit eine neue Bestmarke, wie die VW-Tochter am Freitag mitteilte. Gewinntreiber seien die gute Preisposition, die starke Performance der zur Markengruppe gehörenden Luxusmarken Bentley und Lamborghini sowie der Rückenwind aus Rohstoffsicherungsgeschäften gewesen. Die Umsatzrendite kletterte um fast sechs Prozentpunkte auf 16,5 Prozent und lag damit weit oberhalb des langfristigen Zielkorridors.

Weil im zweiten Halbjahr mehrere Sondereffekte wegfallen, erwartet Audi in den nächsten Monaten ein Abschwächung und prognostiziert für das Gesamtjahr eine Umsatzrendite zwischen neun und elf Prozent. "Die absehbaren Folgen aus dem Ukraine-Krieg, aus der andauernden Halbleiterkrise und aus den Covid-Lockdowns in China haben wir hier bereits verarbeitet", sagte Finanzchef Jürgen Rittersberger in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Buchgewinne aus der Absicherung von Rohstoffgeschäften sollten abnehmen, da sich die Preise normalisiert hätten.

Viele grosse Autobauer fahren derzeit ungeachtet höherer Kosten und stockender Halbleiterlieferungen hohe Gewinne ein, weil sie wegen des knappen Angebots höhere Preise bei den Kunden durchsetzen können. Davon profitieren besonders Premiumhersteller wie Audi und der ebenfalls zum Volkswagen-Konzern gehörende Sportwagenhersteller Porsche. Die Stuttgarter Marke, deren Börsengang vorbereitet wird, hatte die operative Marge in der ersten Jahreshälfte auf 19,4 Prozent hochgeschraubt und peilt langfristig mehr als 20 Prozent an.

(Reuters)