Die UBS wies einen Reingewinn von 2,1 Milliarden Dollar aus, deutlich unter der durchschnittlichen Analystenschätzung von 2,4 Milliarden Dollar. Niedrigere Erträge im Wealth-Management lasteten ebenso auf den Zahlen wie Abflüsse im Asset Management und schwachen Erträgen im Investmentbanking.

Banken kämpfen weltweit mit steigenden Preisen und schwächelnder Konjunktur, während speziell im Wachstumsmarkt China Covid-Lockdowns auf der Nachfrage nach Bankprodukten lasten. Während der kleinere Lokalrivale Julius Bär gestern Optimismus signalisierte, glaubt die UBS, dass die Nervosität der Kunden anhalten werde.

"Das zweite Quartal war eine der herausforderndsten Perioden für Investoren in den letzten 10 Jahren", sagte Chief Executive Officer Ralph Hamers bei der Veröffentlichung der Ergebnisse am Dienstag. "Die Inflation ist nach wie vor hoch, der Krieg in der Ukraine dauert an, ebenso wie die strenge Covid-Politik in Teilen Asiens."

Die Aktien fielen an der Börse um bis zu 6,6 Prozent, der stärkste Rückgang der Aktie seit März. Credit Suisse, die am morgigen Mittwoch Zahlen vorlegen, gerieten mit in den Sog und gaben um 2,5 Prozent nach.

Einbruch der Kundenhandelsaktivitäten 

UBS wies für ihr Wealth Management-Geschäft einen Vorsteuergewinn von 1,16 Milliarden Dollar aus, belastet durch einen Einbruch der Kundenhandelsaktivitäten insbesondere in Amerika und Asien. Während in Asien stärkere Zuflüsse zu verzeichnen waren, die auf eine Erholung hindeuten könnten, waren die Netto-Neugelder insgesamt gedämpft.

Die Asset-Management-Sparte musste Abflüsse in Höhe von 12,1 Milliarden Dollar hinnehmen, da sich die institutionelle Anleger während des turbulenten Quartals aus Aktien zurückzogen. In den Erträgen von 1,37 Milliarden Dollar war ein Gewinn von 848 Millionen Dollar aus dem Verkauf der Beteiligung an einem japanischen Immobilienunternehmen enthalten.

Die stark auf Aktien ausgerichtete Investmentbank erzielte im zweiten Quartal einen Gewinn vor Steuern von 410 Millionen Dollar, während die Analysten von 511 Millionen Dollar ausgegangen waren. Die Handelserträge stiegen um 4%, wenn man die Vorjahreszahlen um die Auswirkungen des Ausfalls von Archegos Capital Management bereinigt. 

Die UBS bestätigte ihre Pläne für einen Aktienrückkauf von 5 Milliarden Dollar in diesem Jahr.

Höhere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten 

Die Bank wies auf mögliche höhere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit einem langwierigen französischen Steuerhinterziehungsfall hin und erklärte, dass sie generell weiterhin "einer Reihe von bedeutenden Klagen und regulatorischen Angelegenheiten ausgesetzt" sei.

Dazu gehören Ermittlungen der US-Behörden "im Zusammenhang mit geschäftlicher Kommunikation über nicht genehmigte elektronische Nachrichtenkanäle", mit denen die UBS kooperiere - ein Hinweis auf das Vorgehen der Aufsichtsbehörden gegen die Nutzung von Diensten wie WhatsApp, das in den USA vertretene Investmentbanken rund 1 Milliarde Dollar an Bussgeldern kosten wird.

(Bloomberg/cash)