Per Ende Juni 2022 weist das Finanzinstitut Rückstellungen für Rechtsfälle und regulatorische und ähnliche Angelegenheiten im Wert von 2,80 Milliarden US-Dollar aus, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Zweitquartalsbericht hervorgeht. Konkret sind es 41 Millionen mehr als Ende März. Da der Betrag im ersten Quartal allerdings um 40 Millionen gesunken war, liegt der Gesamtbetrag praktisch auf dem gleichen Niveau wie Ende 2021.

Im Berichtsquartal wurden insgesamt 235 Millionen Dollar an Rückstellungen neu gebildet. Derweil wurden 195 Millionen für ihren Zweck verwendet oder wieder aufgelöst, wobei auch Wechselkursveränderungen mit hineinspielen.

Von den neu gebildeten Rückstellungen fiel mit 129 Millionen bzw. 101 Millionen der Grossteil auf die beiden Division GWM (Global Wealth Management) und Investment Bank. Genaue Details dazu gibt die Bank meist nicht bekannt, ausser wenn es sich um grössere Beträge handelt.

Offener Frankreich-Prozess

Rund die Hälfte der Rückstellungsbestands betrifft mit 1,29 Milliarden Dollar die Division GWM, wobei da wiederum der Prozess in Frankreich den Hauptposten bildet. Bekanntlich war die UBS im letzten Dezember auch in zweiter Instanz vom Berufungsgericht in Paris wegen unerlaubter Geldgeschäfte und der Beihilfe zur Geldwäsche schuldig gesprochen worden.

Das Gericht verlangt eine Zahlung von insgesamt 1,8 Milliarden Euro, wogegen die UBS erneut Berufung eingelegt hat. Insgesamt sind gemäss früheren Angaben 1,1 Milliarden Euro für den ungelösten Rechtsfall in den Büchern zurückgestellt. Bei einem Wechselkurs von 1,05 war der Betrag Ende Juni in Dollar gerechnet etwas höher.

Die breite Spanne möglicher Ausgänge des Verfahrens sorge für eine hohe Unsicherheit, heisst es im Quartalsbericht nach wie vor. Die Rückstellungssumme widerspiegle jedoch die beste Schätzung möglicher finanzieller Auswirkungen.

(AWP)