Am Donnerstag gab Addex bekannt, noch über 8,8 Millionen Franken liquide Mittel zu verfügen. Damit könne man den Betrieb voraussichtlich bis Ende des Jahres finanzieren, teilte das Unternehmen mit. 

Parallel dazu erwarte Addex die Studienergebnisse für das an die Johnson&Johnson-Tochter Janssen auslizenzierte Medikament ADX71149, die im vierten Quartal 2022 eintreffen sollen. Für den Epilepsie-Wirkstoff könne Addex Meilenstein-Zahlungen in Höhe von bis zu 109 Millionen Euro erwarten, dazu kämen Lizenzgebühren auf den Nettoumsatz im niedrigen zweistelligen Bereich.

Wie Addex in einer separaten Mitteilung schrieb, hat das Unternehmen die Reduktion des Aktien-Nennwerts von 1 Franken auf 0,01 Franken abgeschlossen. Der Schnitt war von der Generalversammlung im Mai 2022 gutgeheissen worden.

Der Kurs der Aktie schloss am Ende des Handelstages um 70 Prozent höher. Allerdings beruhte der Enthusiasmus der Märkte im Wesentlichen darauf, das Addex die Zahlungsunfähigkeit abwenden konnte. 

Der Kurs der Addex-Aktie in den vergangenen fünf Jahren (Chart: cash.ch).

Am Freitag kam dann die Mitteilung, dass sich Addex über eine Vereinbarung mit Armistice Master Fund LTV frisches Kapital beschafft. Man habe sich auf den Verkauf von 3,3 Millionen Aktien in Form von 550'000 American Depositary Shares (ADS) geeinigt.

Im frühen Freitagshandel notiert der Titel um weitere 11 Prozent höher. Das grosse Bild ist allerdings ein anderes: Die Aktie, die derzeit bei 0,3415 Franken notiert, war 2018 noch 4 Franken wert. Seit Anfang 2021 sinkt der Kurs fast nur noch. Im vergangenen Juni brach der Kurs wegen eines Studienstops an einem Handelstag um rund die Hälfte ein. Addex hatte mitgeteilt, eine zulassungsrelevante Studie mit seinem wichtigsten Kandidaten Dipraglurant einzustellen. Der nunmehrige Rebound macht die Verluste seit Juni etwa zur Hälfte wett.

(cash/AWP)