Die Zentralschweiz und die Region Zürich wiesen den knappsten Wohnungsmarkt der Schweiz auf, sowohl beim Wohneigentum als auch bei Mietwohnungen, schrieb das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) in einer Mitteilung vom Mittwoch. Das habe die neueste Ausgabe des Monitors "Personenfreizügigkeit und Wohnungsmarkt" ergeben.

Vor allem das untere Mietpreissegment sei in diesen Regionen "unzureichend versorgt" und die Marktlage angespannt. Gleichzeitig sei in der Zentralschweiz auch die stärkste Zunahme ausländischer Haushalte zu beobachten gewesen. In Zürich hingegen habe sich diese abgeschwächt.

Entspannung in Genf

Eine Entspannung des Wohnungsmarktes habe es praktisch ausschliesslich in der Genferseeregion gegeben. In der am stärkten wachsenden Grossregion der Schweiz sei der Nachfrageüberschuss zurückgegangen, vor allem wegen der "überdurchschnittlichen Bautätigkeit" mit dem höchsten Mietwohnungsanteil am Neubau der letzten zehn Jahre.

Insgesamt entwickelten sich das Wachstum der Haushalte und die Bautätigkeit im letzten Jahr praktisch im Gleichschritt. Schweizweit habe die Zahl der Haushalte auf dem Niveau des Vorjahres zugenommen, diejenigen der Schweizer dabei leicht mehr als diejenigen der ausländischen.

Über den entspanntesten Wohnungsmarkt verfüge weiterhin der Kanton Tessin mit einem Überangebot und ohne Preisdruck. Die übrigen Regionen befänden sich "über alles gesehen beinahe im Gleichgewicht", hiess es.

BWO macht sich Sorgen

Trotz der positiven Entwicklung in der Genferseeregion bereitet der gesamte Wohnungsmarkt dem BWO Sorgen: Wegen der sich verdüsternden Konjunkturlage und der "markanten Zunahme der kriegsbedingten Zuwanderung" könne man im laufenden Jahr nicht mit einem geringeren Haushaltswachstum rechnen.

Dazu gebe es Anzeichen einer geringeren Bautätigkeit. Deswegen sei eine "Verschlechterung der Versorgungslage im laufenden Jahr zu befürchten".

Wohneigentumsquote geht zurück

Die Wohneigentumsquote ging im letzten Jahr auf 41 Prozent für Schweizer Haushalte und 12 Prozent für ausländische Haushalte zurück. Entsprechend seien die ausländischen Haushalte nicht primär verantwortlich für den Preisanstieg beim Wohneigentum.

Das BWO geht davon aus, dass sich die Überhitzung des Wohnungsmarktes in diesem und im nächsten Jahr "mit grösster Wahrscheinlichkeit" abschwächen wird. Noch unsicher sei, ob sich die Lage auch in Zürich und der Zentralschweiz entspannen werde.

(AWP)