Der Aktienkurs von Autoneum hat im Vormittagshandel an der Schweizer Börse zeitweise um über 3 Prozent tiefer notiert und war damit eine der am schlechtesten performenden Titel im SPI. Die Credit Suisse hat das Kursziel von 186 auf 98 Franken fast halbiert und das Rating von "Outperform" auf "Neutral" zurückgestutzt. Damit liegt das "Price Target" der CS etwa dort, wo die Aktie im Moment handelt. 

Tommaso Operto, der neu für das Industrieunternehmen aus Winterthur zuständig ist, nennt als Grund die sich weiter eintrübenden Aussichten im Markt für Leichtfahrzeuge. Konjunkturlage und die Versorgung mit Chips in der Autoherstellung bieten weiter Anlass zu Sorgen. Autoneum stellt für zahlreiche Automarken vor allem Dämmmaterialen gegen Wärme und Lärm her.

Dazu, so Operto, dürfte Autoneum 2022 bis 2024 im Schnitt 2 Prozent weniger Umsatz erzielen. Die Schätzugen für den Betriebsgewinn (Ebit) hat der CS-Analyst um 31 Prozent gesenkt. Der Kapitalkostensatz steigt gemäss der Schätzung von 7,4 auf 8 Prozent. 

Lieferkettenprobleme, hohe Materialpreise und dünnere Margen

Eine deutliche Kurszielsenkung erfährt auch V-Zug: Kepler Cheuvreux erwartet den Kurs noch bei 90 Franken, und nicht mehr bei 150 Franken. Das Rating "Hold" ändert das Brokerhaus hingegen nicht. Bereits im Mai gab es vom Hersteller von Haushaltsgeräten wegen gestörter Lieferketten und steigender Materialkosten eine Gewinnwarnung. Kepler-Analyst Doron Lande, der das Unternehmen neuerdings betreut, erwartet keine schnelle Erholung der Profitabilität. Trotz des kritischen Kommentars liegen die V-Zug-Aktien aber höher und notieren kurz vor dem Mittag um 1,6 Prozent im Plus. 

Ein klar tieferes Kursziel spricht Kepler Cheuvreux auch für den Kabelhersteller Komax aus, der ebenfalls stark im Autozuliefergeschäft tätig ist. Die Prognose sinkt von 300 auf 250 Franken, bei einer "Hold"-Einstufung. Zwar dürfte Komax von Investitionen in die Automatisierung profitieren, genauso wie von der Verschiebung der Kabelproduktion aus der kriegsversehrten Ukraine heraus. Allerdings habe Komax wegen der altbekannten Probleme mit Lieferketten und Rohstoffpreise und anderen Kosten Mühe bei den Margen. Der Kurs verhält sich relativ unauffällig und notiert bei 231,50 Franken um 0,2 Prozent tiefer.

(cash/AWP)