Die am Vorabend veröffentlichten Angaben zu den verwalteten Vermögen und Neugeldern im ersten Semester lagen in etwa im Rahmen der Markterwartungen. Allerdings überraschte der Zuger Asset Manager mit negativen Aussagen zu den erwarteten erfolgsabhängigen Einnahmen.

Partners Group verlieren gegen 4 Prozent auf 827 Franken. Finanztitel sind allgemein etwas mehr unter Druck. Der SMI steht 0,46 Prozent im Plus. Seit Anfang Jahr geben die Titel des Vermögensverwalters damit 44 Prozent ab - so viel wie kein anderer SMI-Titel.

Insgesamt zeigen sich die Analysten zwar zufrieden mit dem Zwischenbericht. Es sei ein grundsätzlich beruhigendes Update gewesen, heisst es etwa bei Jefferies. Die Marktexperten heben positiv hervor, dass die Neugeld-Akquise "gesund" sei und auch der Ausblick diesbezüglich robust. Auch dass die Jahresprognose der Kapitalzusagen am Donnerstagabend bestätigt wurde, sei ermutigend, heisst es etwa von JP Morgan.

Belastet wurden die verwalteten Vermögen allerdings von Währungseffekten. Ein Dorn im Auge sei der starke US-Dollar, schreibt etwa die ZKB. Der negativer als erwartet ausgefallene FX-Einfluss sei auf das höher als erwartet ausgefallene Euro-Exposure zurückzuführen. Partners Group weist die Vermögen in Dollar aus, und der Euro gab zur US-Währung im ersten Halbjahr mehr als 8 Prozent ab.

Zudem hat sich Partners Group mit Blick auf die Verkäufe von Beteiligungen recht vorsichtig gezeigt. Einige Exits seien bereits verschoben worden. Etwas tiefere Rückführungen seien in einem schwierigen Marktumfeld allerdings nicht überraschend, so der ZKB-Analyst. Auch hat der Vermögensverwalter eine eher negative Guidance für den Anteil der Performance Fees im ersten Halbjahr geliefert, womit die Analysten nicht gerechnet hatten.

Die so genannten Performance Fees dürften im ersten Halbjahr lediglich 5 bis 10 Prozent der Gesamteinnahmen ausmachen. Das wäre deutlich weniger als der im Durchschnitt übliche Anteil von 20 bis 30 Prozent. Das dürfte entsprechend für Abwärtsdruck bei den Einnahmen sorgen, wird am Markt kommentiert. Erste Analysten wollen ihre Schätzungen für das laufende Jahr nach unten anpassen. Die Gewinnzahlen publiziert Partners Group am 30. August.

Die Gesellschaft habe aber betont, dass die Exit-Pipeline solide sei, schreibt die Credit Suisse. Auch gebe es keine Anzeichen dafür, dass Investoren im zweiten Halbjahr Vermögen abziehen könnten. Die robuste Bilanz sowie die starke Positionierung und Erfolgsbilanz am Privatmarkt seien überzeugend.

Aufgrund anhaltender hoher Inflationsraten und Unsicherheit bezüglich weiterer Zinserhöhungen bleibe die Visibilität am Private-Equity-Sektor jedoch weiterhin niedrig, heisst es allgemeiner von der ZKB. Es stelle sich die Frage, ob Pensionskassen und Versicherungen in der Zukunft wieder mehr Interesse an Bond-Investments finden.

(AWP)