Nachdem der Schub im Mai etwas nachgelassen hatte, legten die Erzeugerpreise im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,3 Prozent zu, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit 10,7 Prozent gerechnet. Im Mai hatte der Anstieg revidiert 10,9 (zunächst 10,8) Prozent betragen. Das dürfte die US-Notenbank Fed weiter unter Druck setzen, den Leitzins im Juli deutlich anzuheben.

Ohne Energie und andere im Preis schwankungsanfällige Waren stiegen die Erzeugerpreise um 8,2 Prozent zum Vorjahresmonat. Das ist etwas weniger als die revidierten 8,5 Prozent im Mai.

Im Vergleich zum Vormonat kletterten die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, um 1,1 Prozent. Ohne Energie und andere im Preis schwankungsanfällige Waren stiegen sie um 0,4 Prozent.

Druck auf Fed wächst

Die Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Aufgrund der hohen Inflation steht die US-Notenbank stark unter Druck, die Inflation unter Kontrolle zu bringen. So war die Teuerung mit 9,1 Prozent im Juni auf den höchsten Stand seit gut 40 Jahren gestiegen. Vor allem hohe Energiepreise trieben die Entwicklung in den vergangenen Monaten an.

Die Fed hatte auf ihrer Sitzung im Juni den Leitzins kräftig um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Einige Experten rechnen für die Juli-Sitzung mittlerweile mit einem Schritt von einem ganzen Prozentpunkt.

(AWP)