Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen stieg im Juni auf 9,1 von 8,6 Prozent im Mai, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten nur mit 8,8 Prozent gerechnet. Materialengpässe und erhöhte Energiekosten auch infolge des Ukraine-Krieges sorgen für kräftigen Preisdruck.

Experten sagten dazu in ersten Reaktionen:

BASTIAN HEPPERLE, HAUCK AUFHÄUSER LAMPE PRIVATBANK:

"Bei der Gesamtinflationsrate ist ein neuer Inflationsgipfel erreicht, und das trotz eines kräftig dämpfenden Basiseffektes aus dem Vorjahr. Es ist weiterhin viel zu viel Druck in der Inflationspipeline. Somit bleibt das Risiko hoch, dass dies nicht der letzte Gipfel in diesem Jahr war. Ein kleiner Lichtblick ist, dass die Kerninflationsrate zum dritten Mal in Folge leicht gesunken ist. Sie ist mit 5,9 Prozent aber immer noch viel zu hoch, sodass die US-Notenbank ihr Leitzinsband am 27. Juli erneut kräftig erhöhen wird."

BERND WEIDENSTEINER, COMMERZBANK:

"Mit halben Massnahmen lässt sich die US-Wirtschaft offenbar nicht ausreichend abkühlen, um die Inflation unter Kontrolle zu bekommen". Die Fed werde den Leitzins bis Jahresende auf 4,0 Prozent erhöhen.

BERND KRAPEN, NordLB:

"Man keinesfalls von einer Wende an der Inflationsfront sprechen." Die Mieten würden durch gestiegene Immobilienpreise und höhere Einkommen weiter nach oben getrieben.

(Reuters/AWP)