Durch starke Arbeitsmarktdaten genährte Spekulationen über eine kräftige Zinserhöhung hatten den Appetit der US-Anleger auf Aktien zum Wochenschluss gezügelt. Der Dow Jones verlor 0,2 Prozent auf 31.338 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte dagegen 0,1 Prozent auf 11.635 Zähler vor und der breit gefasste S&P 500 büßte wiederum 0,1 Prozent auf 3899 Stellen ein.

Auf Wochensicht stieg der Dow 0,8 Prozent, der S&P 1,9 Prozent und die Nasdaq 4,6 Prozent. Der Nasdaq verharrt jedoch angesichts eines Abschlags von mehr als 20 Prozent seit seinem Rekordhoch im November nach wie vor im Bärenmarkt.

Im Juni entstanden in Amerika 372'000 neue Jobs, von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 268'000 gerechnet. Anleger sehen nun grünes Licht für eine weitere grosse Zinserhöhung der Notenbank Fed in diesem Monat. "Sicherlich bestätigt dies die Ansicht, dass es in den nächsten zwei Wochen einen Anstieg um 75 Basispunkte geben wird", sagte Tom Plumb, Portfoliomanager des Plumb Balanced Fund.

Laut dem Fedwatch-Tool der CME Group stiegen die Wetten an den Finanzmärkten darauf auf 97,7 Prozent vor zuvor 91,5 Prozent an. "Ich glaube sicherlich nicht, dass Aktien kurzfristig viel Erleichterung erfahren werden, insbesondere wenn man bedenkt, wie schnell die Geldpolitik nicht nur in den USA, sondern auch in Europa gestrafft wird", sagte Marktexperte Michael Brown vom Broker Caxton

Twitter-Aktien verloren über 7 Prozent. Der "Washington Post" zufolge ist die Übernahme durch Tesla-Chef Elon Musk ernsthaft gefährdet, weil Daten über gefälschte Nutzerkonten nicht verifiziert werden könnten. Der Zeitungsbericht wurde nachbörslich bestätigt. Tesla-Papiere zogen im regulären Handel 2,5 Prozent an. Im nachbörslichen Handel betrug das Plus 2,1 Prozent.

Bei Tesla spielte nicht nur Twitter mit, es gab auch positive Nachrichten aus China. Der E-Auto-Bauer verkaufte im Juni 78.906 in der Volksrepublik hergestellte Fahrzeuge, davon 968 für den Export. Damit verzeichnete Tesla seinen stärksten Monat. Im ersten Quartal setzte Marktführer Tesla insgesamt mehr ab als seine drei größten Konkurrenten zusammen.

Starke Quartalszahlen machten Levi Strauss attraktiv. Die Aktien legten ein Prozent zu. Umsatz und Ergebnis lägen über den Erwartungen und lieferten einen Hoffnungsschimmer in einem trüben Branchenumfeld, sagte Analystin Eugenia Lara Armas vom Vermögensverwalter Federated Hermes. Das Unternehmen profitiere vom Trend zu legererer Kleidung in Büros.

(Reuters/AWP)