Mit einer Reihe von Tweets bezog sich der bekannte Ökonom und Nobelpreisträger Paul Krugman zu den momentanen Inflationserwartungen. Er stellt sich gegen aktuelle Einschätzungen, dass die momentanen Inflationserwartungen ausser Kontrolle geraten seien.

Mit diesem Eintrag bezog er sich auf den momentanem Stand der 5-Jahres-Inflationserwartungen der amerikanischen Zentralbank von St. Louis. Bei diesen wird anhand von Schatzwechsel-Angaben eruiert, wie hoch die Inflationsrate in den nächsten fünf Jahren von Marktteilnehmern eingeschätzt wird. Im März stand dieser Wert noch bei 3,34 Prozent. Am 6. Juli lag die Marke jedoch bereits bei nur noch 2,48 Prozent. Damit erreichte sie den tiefsten Stand seit August des letzten Jahres.

Bereits Ende Mai trat Krugman Warnungen von Bill Ackman entgegen, dass sowohl die Inflation, als auch die Inflationserwartungen, ausser Kontrolle geraten seien.

Er sei momentan nicht sicher, ob sich die Menschen wirklich darüber im Klaren seien, wie sehr das Narrativ einer ungehemmten Inflation bereits zusammengebrochen sei, schrieb Krugman. Die Markterwartungen bezüglich der Inflationsraten hätten sich inzwischen stark verringert.

Stagflation kein Thema

Im Mai erreichte der Verbraucherpreisindex in den USA mit 8,6 Prozent den höchsten Wert seit 40 Jahren. Damit wurden auch die Ängste grösser, dass Angestellte nun höhere Löhne verlangen könnten. Gleichzeitig wurde auch befürchtet, dass der Handel die Preise erhöhen könnte, da Unternehmen von höheren Kosten ausgehen. Solche Entwicklungen könnten zu einer Stagflation führen, bei welcher ein langsameres Wirtschaftswachstum mit starken Preiserhöhungen aufeinandertreffen.

Laut Krugman werden Inflationsraten für Juni, welche nächste Woche verkündet werden, noch keinen Hinweis für eine nachlassende Inflation zulassen. Die Gaspreise hätten erst Mitte Juni ihren Höchststand erreicht. Deswegen seien diese auch noch weit davon entfernt, den jüngsten Absturz bei den Grosshandelspreisen korrekt wiederzugeben.