"Ich unterstütze definitiv eine Erhöhung des Schlüsselzinses um weitere 75 Basispunkte im Juli", sagte Waller bei einer Debatte auf einem Wirtschaftsforum am Donnerstag. "Wahrscheinlich eine Anhebung um 50 Basispunkte im September, und danach können wir darüber diskutieren, ob wir auf 25 Basispunkte zurückgehen oder ob wir mehr tun müssen, falls die Inflation nicht sinkt."

Ängste vor einer Rezession seien überzogen, ergänzte der Notenbanker. Die Zentralbank werde die Inflation in den Griff bekommen. Es werde aggressive Leitzinserhöhungen geben. Dabei bestehe die Gefahr, dass wirtschaftlicher Schaden entstehe. Dieser dürfte sich jedoch angesichts eines starken Arbeitsmarkts in Grenzen halten. Der Chef der Fed-Filiale von St. Louis, James Bullard, sprach sich ebenfalls dafür aus, die Zinsen bei der nächsten Sitzung um 75 Basispunkte heraufzusetzen. Die Märkte erwarteten das bereits von der Fed, sagte er in einer Rede in Arkansas.

Die Fed hatte auf der Juni-Sitzung die Leitzinsen so kräftig angehoben wie seit 1994 nicht mehr. Sie beschloss eine Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte auf die Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent. Die Inflation war im Mai in den USA überraschend auf 8,6 Prozent nach oben geschossen - den höchsten Wert seit mehr als 40 Jahren. 

(Reuters)