Während viele Versicherungsaktien aus der Schweiz seit Jahresbeginn noch immer eine positive Kursbilanz aufweisen, geriet jene des Rückversicherers Swiss Re arg unter die Räder. Selbst den Dividendenabgang von Mitte April aufgerechnet, beträgt das Minus seit Anfang Januar noch immer knapp 16 Prozent.

Für den Versicherungsanalyst der Royal Bank of Canada ist die dividendenstarke Swiss-Re-Aktie allerdings selbst jetzt noch kein Kauf. In einer Studie über die europäischen Rückversicherer nimmt er die Mitverfolgung der Aktie mit "Sector Perform" und einem Kursziel von 80 Franken auf.

Risikohunger bei Naturkatastrophen-Policen überrascht

Der Analyst räumt zwar ein, dass Swiss Re im Geschäftsjahr 2021 erfreuliche operative Fortschritte gelungen sind. Ausserdem kehre die Gewinnkraft im Leben-Rückversicherungsgeschäft langsam aber sicher zurück. Die hohe Verletzlichkeit im Zusammenhang mit Naturkatastrophen und die dadurch hohen Ergebnisschwankungen sind ihm jedoch sichtlich ein Dorn im Auge.

Mehr noch: Wie der Analyst weiter schreibt, hat Swiss Re das Geschäft mit Naturkatastrophen-Policen in den vergangenen sechs Monaten kräftig ausgebaut. Man sei dadurch zusätzliche Risiken eingegangen, während andere Mitbewerber diese eher reduziert hätten.

Dividendenaussichten bleiben intakt

Das wiederum mahnt den für die Royal Bank of Canada tätigen Analysten zur Vorsicht. Er setzt stattdessen auf die Aktien der Branchennachbarn Hannover Re ("Outperform" mit einem Kursziel von 170 Euro) und Scor ("Outperform" mit einem Kursziel von 26 Euro).

Angst vor Folgen der künftig womöglich noch stärkeren Ergebnisschwankungen auf die Ausschüttungspolitik von Swiss Re hat der Analyst dennoch nicht. Er sieht die Jahresdividende von zuletzt 5,90 Franken je Aktie über die kommenden Jahre kontinuierlich auf 7,20 Franken steigen. Das entspräche zu aktuellen Kursen einer Dividendenrendite von mehr als 10 Prozent. Nur: Die Dividendenaussichten bei den beiden Rivalen Hannover Re und Scor sind eben noch vielversprechender als die von Swiss Re.