Die gute Nachricht für die Aktionärinnen und Aktionäre von Novartis zuerst: Die US-Investmentbank Jefferies preist die Aktie des Pharmakonzerns aus Basel auch im neusten Kommentar mit "Buy" und einem Kursziel von 100 Franken (derzeit: 81 Franken) zum Einstieg an.

Die schlechte Nachricht: Der für Novartis zuständige Analyst macht erstmals gewisse Vorbehalte. Er stützt sich dabei auf einen Bloomberg-Bericht von Ende Juni ab, wonach die strategische Überprüfung des Sorgenkinds Sandoz auf eine Abspaltung nach dem Vorbild der ehemaligen Tochter Alcon hinauslaufen könnte (cash berichtete).

Die Sandoz-Pläne und der Verwässerungseffekt

Seines Erachtens wäre eine solche Abspaltung nur die zweitbeste Lösung für Sandoz. Der Jefferies-Analyst hatte sich nämlich bereits auf einen Verkauf der auf günstige Nachahmermedikamente spezialisierten Sandoz eingestellt.

Das kommt nicht von ungefähr, war der Finanzpresse vor einigen Monaten doch zu zu entnehmen, dass die beiden Brüder Andreas und Thomas Strüngmann an der Novartis-Tochter interessiert seien. Wie es weiter hiess, seien diese bereit, zwischen 20 und 25 Milliarden Dollar für Sandoz zu bezahlen. Die Brüder Strüngmann gelten als Pioniere auf dem Gebiet günstiger Nachahmermedikamente, sogenannter Generika. Die beiden verkauften 2005 einst ihr Unternehmen Hexal für gut 5 Milliarden Dollar an Novartis.

Wie der Jefferies-Analyst vorrechnet, würde eine Abspaltung von Sandoz nach dem Strickmuster von Alcon beim Mutterhaus zu einer leichten Gewinnverwässerung führen. Würde Novartis die Tochter für viel Geld verkaufen, liessen sich mit dem Erlös eigene Aktien zurückkaufen und so eine Verwässerung abwenden.

Eine der wenigen SMI-Aktien mit einer positiven Jahresbilanz

Für ihn steht deshalb fest: Novartis muss Sandoz unbedingt verkaufen, selbst wenn der Analyst einräumt, dass das momentane Umfeld für einen solchen Schritt nicht gerade günstig ist.

Mit einem Plus von 0,9 Prozent seit Anfang Januar zählt die Novartis-Aktie zu den wenigen Titeln aus dem Swiss Market Index (SMI) mit einer noch positiven Kursentwicklung in diesem Jahr. Den Dividendenabgang vom März aufgerechnet, beträgt das Plus sogar fast 5 Prozent. Dem steht ein um 15 Prozent tieferer SMI mit Dividenden-Korrektur gegenüber.