Zwar gebe es noch "offene Fragen" zu der in der vergangenen Woche angekündigten Massnahme gegen die sogenannte Fragmentierung im Währungsraum, doch bestehe eine gewisse Einigkeit über die Art des Schutzschirms, so der Gouverneur der französischen Zentralbank.

"Er sollte in dem Umfang zur Verfügung stehen, der nötig ist, um unsere unbegrenzte Zusage zum Schutz des Euro sehr deutlich zu machen", sagte Villeroy in einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera. "Je glaubwürdiger ein solches Instrument ist, desto weniger muss es in der Praxis eingesetzt werden. So funktioniert ein Backstop."

Darüber hinaus müsse mit dem Instrument sichergestellt werden, dass sich der geldpolitische Kurs der EZB in der Übertragung ihrer Politik widerspiegelt und ein separates Instrument zur Verfügung steht, um dies zu erreichen.

Nach Villeroys Ansicht sollte eine Kombination aus Regeln, Kriterien, Ermessen und kollektiver Diskussion im Rat die Grundlage für eine Intervention auf den Märkten bilden: "Es sollte eine gewisse konstruktive Unklarheit darüber herrschen, wie wir ein solches neues Instrument einsetzen", sagte er.

Villeroy ergänzte, dass die EZB-Krisenanleihekäufe durch den Verkauf anderer Wertpapiere ausgeglichen werden sollten, damit die Käufe die Bemühungen der Bank zur Bekämpfung der Rekordinflation nicht beeinträchtigen. Bloomberg hatte letzte Woche berichtete, dass die Sterilisierung wahrscheinlich Teil des neuen Instruments sein wird.

Die Zentralbank könne auch "flexibler" sein als bei anderen Programmen, indem sie sich gestattet, Wertpapiere vor der Fälligkeit zu verkaufen, wenn sie der Meinung ist, dass die Dysfunktion des Marktes beendet ist.

(Bloomberg)