Russland sei als mächtiges und modernes Land Teil einer neue Weltordnung, sagte er am Freitag auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Es sei offensichtlich, dass die Regeln der neuen Weltordnung von starken und souveränen Staaten festgelegt würden. "Wir sind ein starkes Volk und können mit jeder Herausforderung fertig werden. Wie unsere Vorfahren werden wir jedes Problem lösen, davon zeugt die gesamte tausendjährige Geschichte unseres Landes", erklärte Putin.

In seiner 73-minütigen Rede bekräftigte das Staatsoberhaupt, die "militärische Spezialoperation" in der Ukraine werde fortgesetzt. Hauptziel des Einmarsches sei die Verteidigung "unseres" Volkes im überwiegend russischsprachigen Donbass in der Ostukraine. Westliche Staaten sehen darin nur eine vorgeschobene Rechtfertigung des Angriffkriegs, der bislang zur Besetzung von Teilen der Südukraine weit über den Donbass hinaus geführt hat.

Putin warf dem Westen Arroganz vor. Die USA agierten, als seien sie von Gott auf die Erde mit heiligen Interessen geschickt worden. "Unsere westlichen Kollegen denken immer noch in Kategorien des vergangenen Jahrhunderts, sie behandeln andere Länder wie Kolonien", sagte Putin. Nichts in der internationalen Politik werde so sein, wie es einmal gewesen sei.

«Russisches Davos»

Die russische Wirtschaft hält der Präsident trotz der westlichen Sanktionen für robust. Die Versuche, diese zu schwächen, seien gescheitert, sagte er. Der wirtschaftliche "Blitzkrieg" gegen Russland habe keine Chance auf Erfolg. Das Bankensystem sei stabilisiert worden. Es gebe ausreichend Liquidität, mit der die Wirtschaft versorgt werden könne. Düstere Prognosen über eine drastische Abwertung der Landeswährung Rubel hätten sich nicht erfüllt. Auch bei der Inflation sei der Höhepunkt überschritten.

Putins Rede beim als "russisches Davos" bekannten Forum hatte nach einem Hackerangriff mit Verspätung begonnen. Es habe eine sogenannte "Denial-of-Service"-Attacke auf des Akkreditierungssystem gegeben, teilte der Kreml mit. Dabei wird ein Server gezielt mit so vielen Anfragen bombardiert, dass das System die Aufgaben nicht mehr bewältigen kann. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte in einem Telefonat mit Reportern, der Cyber-Angriff habe am Donnerstag begonnen und das Akkreditierungs- und Einlasssystem lahmgelegt. Dies habe zu einer Reihe von Problemen geführt. 

(Reuters)