Nach einem bereits negativen Start brechen die Papiere gegen 10.20 Uhr um 19 Prozent auf 0,44 Franken ein. Bis zum gestrigen Schlusskurs lag der Jahresverlust bereits bei 48 Prozent. Der SPI gewinnt zum Wochenschluss 0,8 Prozent.

Addex hat am Morgen mitgeteilt, eine zulassungsrelevante Studie mit seinem wichtigsten Kandidaten Dipraglurant einzustellen. Grund dafür ist allerdings nicht die fehlende Wirksamkeit. Vielmehr hatte das Biotechunternehmen Schwierigkeiten, die geplante Zahl an Patienten in einem angemessenen Zeitraum an Bord zu holen. Viele würden aus Angst vor Covid-19 nicht an klinischen Studien teilnehmen wollen, hiess es in der Mitteilung.

Analysten werten die Nachricht denn auch als klar negativ. So schreibt etwa der ZKB-Analyst Laurent Flamme, Dipraglurant repräsentiere 86 Prozent des fair Value pro Aktie in seinem Modell. Er gehe davon aus, dass Addex Barmittel bis ins erste Halbjahr 2023 reichen. Allerdings sei das Unternehmen "jetzt wohl in einer kritischen Situation, wenn es darum geht, Kapitalerhöhungen unabhängig von Partnerschaften durchzuführen."

Noch kritischer ist Analyst Leonildo Delgado von Baader Helvea. Sollte das Management in den kommenden Tagen nicht mit klaren Alternativplänen kommen, könnte er sein Kursziel weiter senken. Delgado hat es am Freitag in Reaktion auf die News bereits auf 0,25 Franken gekappt von zuvor 0,84 Franken. Das Rating senkt er ebenfalls auf "Sell" von "Add".

(AWP)