Die Rendite 10-jähriger italienischer Anleihen fiel bei der Eröffnung um bis zu 29 Basispunkte auf 3,89 Prozent, nachdem die EZB angekündigt hatte, dass der Rat am heutigen Mittwoch um 11 Uhr eine Sondersitzung abhalten werde, “um die aktuellen Marktbedingungen zu erörtern”. Die Gemeinschaftswährung stieg gegenüber dem Dollar um bis zu 0,8 Prozent auf 1,0494 Dollar.

Die EZB hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Zinsen schneller als erwartet anzuheben, den Anlegern jedoch wenig Details vermittelt, wie genau sie den Anstieg der Renditen bekämpfen will. Die Renditen 10-jähriger italienischer Anleihen stiegen Anfang der Woche zum ersten Mal seit 2014 auf über 4 Prozent, wodurch sich der Abstand zum deutschen Pendant auf über 240 Basispunkte ausweitete. Eine solche Differenz gab es zuletzt im Mai 2020.

Die Sondersitzung der EZB “wird sicherlich ausreichen, um die Spreads heute Morgen zu verengen - wir brauchen jedoch auch eine substanzielle Erklärung im Anschluss an die Sitzung mit Signalen, wie ein Instrument implementiert werden würde, andernfalls besteht die Gefahr, dass sich der Ausverkauf der vergangenen Tage beschleunigt”, sagte Piet Christiansen, Chefstratege der Danske Bank.

EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hatte in einer Rede am Dienstag gesagt, eine Reaktion der Notenbank auf eine Panik an den Anleihemärkten werde von den jeweiligen Umständen abhängen. Die Erfahrungen der Vergangenheit hätten gezeigt, dass sich die EZB “flexibel und schnell” an spezifische Umstände anpassen könne.

(Bloomberg)