»Ich trug den gelben Stern« Holocaust-Überlebende Inge Deutschkron ist tot
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Inge Deutschkron (2012)
Foto:Britta Pedersen / picture alliance / dpa
Die Holocaust-Überlebende Inge Deutschkron ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Das bestätigte die Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa am Mittwoch unter Berufung auf ihr persönliches Umfeld. Deutschkron war mit ihrer Autobiografie »Ich trug den gelben Stern« über ihre dramatische Überlebensgeschichte als Jüdin in Berlin bekannt geworden.
»Mit Inge Deutschkron haben wir eine bedeutende jüdische Zeitzeugin des nationalsozialistischen Terrors in unserer Stadt verloren«, erklärte der Präsident des Abgeordnetenhauses, Dennis Buchner. »Die Berliner Ehrenbürgerin brachte immer wieder die Kraft auf, ihre Geschichte zu erzählen und uns mit dieser wachzurütteln.«
Deutschkron wurde am 23. August 1922 im brandenburgischen Finsterwalde geboren. Zu Zeiten der Naziherrschaft erfuhr sie als Jüdin in Berlin Hass, Diskriminierung und Verfolgung. Sie konnte der Schoa jedoch entkommen, unter anderem, weil nichtjüdische Freunde sie zwei Jahre lang versteckten. Später arbeitete Deutschkron in Deutschland und Israel. 2013 hielt sie im Bundestag beim Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus eine bewegende Rede.
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Inge Deutschkron 2013 mit dem damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck
Foto: Britta Pedersen / picture alliance / dpaUngeachtet ihres Alters besuchte Deutschkron als Zeitzeugin unzählige Schulen und ermöglichte Begegnungen zwischen Holocaust-Überlebenden und Berliner Schülerinnen und Schülern. Zudem gründete sie den Förderverein »Blindes Vertrauen« und rief im Rahmen ihrer Stiftung zu Courage auf. »Inge Deutschkron war eine nachdrückliche Verteidigerin demokratischer Werte«, würdigte Abgeordnetenhaus-Präsident Buchner Deutschkron am Mittwoch. »Wer Inge Deutschkron persönlich begegnen durfte, wird das nie vergessen. Wir trauern um eine starke Berlinerin.«