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Brigitte Kowanz, 1957 bis 2022

Wien (OTS) - Mit großer Trauer und tiefer Anteilnahme hört die Albertina vom Tod von Brigitte Kowanz. Das Ausmaß des Verlustes von Brigitte Kowanz für die Kunstwelt ist unermesslich. Für Österreich war sie eine der wichtigsten Künstlerinnen. Der Wert ihres Oeuvres seit den 1980er-Jahren kann kunsthistorisch gar nicht groß genug geschätzt werden.

Als wichtige Lichtkünstlerin und Vermittlerin von Transparenz und Virtualität hat sie wie keine andere Künstlerin die Gegenwartskunst geprägt. Viel zu spät wurde ihrem wichtigen Werk internationale Aufmerksamkeit zuteil. 2017, bei der letzten Biennale von Venedig, hat Brigitte Kowanz zuletzt zusammen mit Erwin Wurm den österreichischen Pavillon bespielt. Dreidimensionalität schuf Brigitte Kowanz mittels der Schichtung von transparenten Flächen wie Glas oder mit spiegelnden Flächen. Mithilfe des Lichtes wollte sie neue, virtuelle Räume erfinden und antizipierte damit die digitalen Errungenschaften der letzten Jahre.

Als langjährige Professorin an der Universität für Angewandte Kunst Wien, lehrte sie von 1979 bis 2021. Für zahlreiche Studenten und Studentinnen war sie ein großes Vorbild und eine sensitive Mentorin für die Studierenden der transmedialen Kunst.

Die Beginne ihrer Kunst schuf Kowanz gemeinsam mit ihrem damaligen Lebensgefährten, dem Künstler, Franz Graf. Ab Mitte der 1980er-Jahre trennte sich das Paar und Brigitte Kowanz ging eigene Wege. Bis zuletzt beschäftigte sich Kowanz mit Licht und Sprache und nutzte Spiegel als Material. Für ihr Werk sind Aspekte der Dematerialisierung des Kunstobjektes sowie die Visualisierung von Immaterialität, Flüchtigkeit und Grenzenlosigkeit von Licht von Bedeutung.

Ein Hauptwerk Brigitte Kowanz, „1 x 8“ von 1988 aus den Sammlungsbeständen der Albertina ist aktuell in der Ausstellung „The 80s. Die Kunst der Achtzigerjahre“ in der Albertina Modern zu sehen.

Ihr Tod kommt viel zu früh. Noch zuletzt strotzte Kowanz vor Lebenslust und neuen Ideen. Gerade hatte sie eine Serie mit fluoreszierenden, kosmischen Emojis begonnen. Brigitte Kowanz wird uns immer in Erinnerung bleiben. Ihr Oeuvre wird sie überdauern.

„Brigitte Kowanz hat durch ihre Raum- und Lichtinstallationen in den letzten Jahren weit über die Grenzen unseres Landes hinaus gewirkt und höchste Anerkennung erfahren.

Als Lehrerin hat sie für eine ganze Generation völlig neue Möglichkeiten der Medienkunst eröffnet. Für mich ist Brigitte Kowanz eine der profiliertesten Künstlerinnen Österreichs nach 1945. Ohne sie ist dieses Land um eine wichtige Stimme ärmer. Brigitte Kowanz wird mir unendlich fehlen. Die Albertina gedenkt dieser großen Künstlerin in tiefer Trauer.“

Klaus Albrecht Schröder

Generaldirektor der Albertina

„Das Werk von Brigitte Kowanz hat mich, seit ich es kenne, begeistert. Eine Lichtkünstlerin, Botschafterin des Lichts zwischen Wissenschaft und Magie, wie außergewöhnlich! Brigitte ist mir in den letzten Jahren, in den vielen gemeinsamen Treffen und Gesprächen über ihre Kunst ans Herz gewachsen. Ihr Werk schätze ich überaus. Ich werde sie vermissen.“

Angela Stief

Direktorin Albertina Modern, Chefkuratorin für Gegenwartskunst, Albertina

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Mag. Sarah Wulbrandt
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
ALBERTINA

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