Alt Bundesrat Flavio Cotti an den Folgen einer Corona-Erkrankung gestorben

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Flavio Cotti (1939-2020).

Flavio Cotti (1939-2020).

Urs Flüeler / Keystone

Der frühere Tessiner Bundesrat Flavio Cotti ist am Mittwoch in Locarno nach Komplikationen wegen der Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Dies berichtet die Zeitung Corriere del Ticino.

Cotti wurde am 18. Oktober 1939 in Prato Sornico geboren und war von 1987 bis 1999 Bundesrat der CVP. 1991 und 1998 war er Bundespräsident der Eidgenossenschaft. Von 1987 bis 1993 leitete er das Department des Innern und das Departement für auswärtige Angelegenheiten von 1993 bis 1999.

In die Zeit Cottis als Departementsvorsteher fiel die Verabschiedung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (Volksabstimmung 4. Dezember 1994), des Bundesgesetzes über die Alters- und Hinterlassenenversicherung (10. AHV-Revision, Volksabstimmung 15. Juni 1995), des Bundesbeschlusses über die Revision des Sprachenartikels in der Bundesverfassung (Volksabstimmung 10. März 1996) und des Bundesbeschlusses über die ärztliche Verschreibung von Heroin (Volksabstimmung 13. Juni 1999).

Während seiner Amtszeit als Aussenminister beschäftigte die Auseinandersetzung mit den USA wegen der nachrichtenlosen Vermögen aus dem Zweiten Weltkrieg die Schweiz intensiv. Der Bundesrat setzte auf Antrag von Cottis Departement deswegen Ende 1996 eine Unabhängige Expertenkommission (Bergier-Kommission) ein.