Unterhaltung

"Ich bin jetzt tot" Herbert Feuerstein verfasste eigenen Nachruf

Noch ein letztes Mal im Rampenlicht: Herbert Feuerstein.

Noch ein letztes Mal im Rampenlicht: Herbert Feuerstein.

(Foto: imago/Sven Simon)

"Ich nehme mich selbst nicht so wichtig." Beinahe wie ein Mantra trug Herbert Feuerstein diese Einstellung vor sich her. Dazu passt auch diese schräge Aktion des am Mittwoch gestorbenen Satirikers: Er verfasste einen Nachruf auf sich selbst, der nun veröffentlicht wurde.

Der große Zampano, der die Zuschauer mit Brachialhumor und Schenkelklopfern zum Lachen bringt, war Herbert Feuerstein nie. Stattdessen blieb er als Satiriker stets trocken, hintersinnig und bescheiden.

Dazu passt auch diese Aktion, mit der der am Mittwoch mit 83 Jahren gestorbene Feuerstein nun noch einmal posthum für einen Moment ins Rampenlicht tritt: Er verfasste noch zu Lebzeiten "vorsorglich" einen Nachruf auf sich selbst, der jetzt vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) veröffentlicht wurde.

Genau genommen handelt es sich um einen fast zweistündigen Radio-Beitrag, in dem Feuerstein sein Leben Revue passieren lässt. Aufgelockert wird sein Vortrag von klassischer Musik und Gastsprechern, die seine Erinnerungen teilweise vertonen.

Aufnahme aus dem Jahr 2015

Ohne Umschweife kommt Feuerstein darin gleich zu Beginn zur Sache: "Ich will nicht lange drum herumreden: Ich bin jetzt tot und sie liebe Hörerinnen und Hörer werden das eines Tages auch sein. Spätestens dann sind wir quitt."

Wie Feuerstein zum Ende des Mitschnitts verrät, wurde der Beitrag bereits am 15. Januar 2015 aufgenommen. Damals war er 77 Jahre alt. "Zu gern hätte ich das Sendedatum gewusst ... na ja, ach, vielleicht auch lieber nicht. Aber danke, dass Sie mir nochmal zugehört haben. Tschüss!", beendet der Satiriker den Nachruf auf sich selbst.

Große Anteilnahme

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Der 1937 in Österreich geborene Feuerstein begann nach abgebrochenem Musikstudium in den 1960er-Jahren eine journalistische Karriere. Von 1973 an fungierte er 20 Jahre lang als Chefredakteur der deutschen Ausgabe des Satiremagazins "MAD". Erste Aufgaben im Fernsehen übernahm er in den 1980ern. Populär wurde er insbesondere durch die Sendung "Schmidteinander" an der Seite von Harald Schmidt.

Nach seinem Tod würdigten zahlreiche Prominente Feuerstein in den sozialen Netzwerken. Auch Harald Schmidt nahm im WDR-Gespräch gewohnt launig Stellung. "Feuerstein war ein Genie - das hat er mir selbst gesagt, und ich habe es ihm bestätigt", erklärte er etwa.

Quelle: ntv.de, vpr

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