Zum Inhalt springen

Im Alter von 80 Jahren Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement verstorben

Zuletzt sah man ihm seine Krankheit deutlich an: Am Sonntag starb der ehemalige Landeschef von NRW und Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement.
Wolfgang Clement

Wolfgang Clement

Foto: Rolf Vennenbernd / dpa

Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement ist tot. Der 80-Jährige sei am frühen Sonntagmorgen zu Hause in Bonn im Kreis der Familie friedlich in seinem Bett gestorben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Familienkreis. Die "Neue Westfälische" hatte zuvor berichtet.

Auch die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft bestätigte Clements Tod. Der ehemalige SPD-Politiker, der zuletzt die FDP unterstützte, war Kuratoriumsvorsitzender des Netzwerks. Erst im Sommer war bekannt geworden, dass er an Lungenkrebs litt. FDP-Chef Christian Lindner (41) twitterte am Sonntag: "Die FDP trauert um Wolfgang Clement. Als Sozialliberaler setzte er sich Zeit seines Lebens für sozialen Aufstieg, Arbeit und Wachstum ein."

Clement arbeitete ursprünglich als Journalist. Der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) holte ihn 1989 als Staatssekretär in seine Landesregierung. 1998 wurde Clement Ministerpräsident, 2002 wechselte er als Superminister für Wirtschaft und Arbeit in die Bundesregierung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (76, SPD). Dieses Amt behielt er bis zum Ende der Schröder-Regierung 2005.

2008 trat Clement aus der SPD aus und wendete sich unterstützend der FDP zu.

Noch Ende August dieses Jahres war Clement zu einem Abendessen von Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) zum 74. NRW-Geburtstag gekommen. Seine Krankheit hatte ihn da bereits sichtbar gezeichnet.

Als Clement am 7. Juli 80 Jahre alt wurde, sagte der ehemalige Bundeskanzler Schröder der Deutschen Presse-Agentur: "Wolfgang Clement hat politisch viel bewegt, in Nordrhein-Westfalen ebenso wie auf Bundesebene." Schröder sagte weiter: "Ich habe es ihm hoch angerechnet, dass er im Jahr 2002 das Amt des Ministerpräsidenten aufgegeben und in meinem Kabinett den Posten des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit angenommen hat."

Zusammen mit dem damaligen Chef des Bundeskanzleramts Frank-Walter Steinmeier (64) - heute Bundespräsident - habe er zu den wichtigen Akteuren gehört, die die Reformagenda 2010 konzipiert hätten, sagte Schröder.

cr/afp/dpa