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Amthor sorgt für Durchbruch CDU und SPD einigen sich auf Lobbyregister

Seit Jahren streiten CDU und SPD um schärfere Transparenzregeln, um die Nebentätigkeiten von Abgeordneten klar erkennbar zu machen. CDU-Nachwuchshoffnung Philipp Amthor hat dafür gesorgt, dass das verbindliche Lobbyregister endlich kommt.
Philipp Amthor: Man kann schon was bewegen

Philipp Amthor: Man kann schon was bewegen

Foto: Michael Kappeler/ dpa

Die Diskussion um seine Nebentätigkeiten für ein US-IT-Unternehmen hat dem CDU-Abgeordneten Philipp Amthor persönlich wenig Freude bereitet. Politisch hat die Amthor-Affäre zumindest dafür gesorgt, das sich die Große Koalition nun auf ein verbindliches Lobbyregister geeinigt hat. Union und SPD sprachen sich am Freitag nach langem Zögern gemeinsam für die Einführung von schärferen Transparenzregeln für Abgeordnete aus, die einer Nebentätigkeit nachgehen. Nach Angaben der SPD soll das Lobbyregister im Herbst kommen.

Verstöße gegen das Register sollen sanktioniert werden. Es gehe um mehr Transparenz bei der Tätigkeit von Interessensvertretern gegenüber dem Bundestag und seinen Mitgliedern, erklärten Unionsfraktionsvize Thorsten Frei und der zuständige Berichterstatter Patrick Schnieder (CDU) in Berlin. "Wir haben eine Lösung gefunden, die deutlich mehr Transparenz herstellt, ohne dass der wichtige Kontakt zu Abgeordneten erschwert wird", erklärten für die SPD Fraktionsvize Dirk Wiese und sein Kollege Matthias Bartke. "Der verpflichtende Charakter des Lobbyregisters ist wichtig", ergänzte Schnieder. Die Koalition habe sich darauf verständigt, dass Verstöße gegen die Registrierungspflicht künftig als Ordnungswidrigkeit gewertet werden und mit Bußgeldern bestraft werden.

Die Oppositionsparteien FDP, Linke und Grüne hatten bereits Anträge zu einem solchen Register vorgelegt. Die Lobbyismusvorwürfe gegen Amthor hatten die Debatte über ein Register neu befeuert. Amthor hatte sich für eine US-amerikanische IT-Firma - Augustus Intelligence - eingesetzt, deren Seriosität inzwischen in Zweifel gezogen wird.

la/dpa