„Solo Sunny"-Darstellerin :
Renate Krößner ist tot

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Renate Krößner im Film „Marry Me - Aber bitte auf Indisch“ (2017)

Sie gehörte zu den Filmstars der DDR: Nun ist die Schauspielerin Renate Krößner nach einer kurzen, schweren Krankheit im Alter von 75 Jahren gestorben.

Die DDR sah alt aus damals, graue Fassaden, Abrisshäuser, S-Bahn-Züge zwischen Brachen. Aber Ingrid Sommer alias Sunny war ein Star, nicht nur, wenn sie im Scheinwerferlicht auf der Bühne stand und sang, auch in den Abblenden dazwischen, den Affären, den Tränen, den Episoden in Fabriken und Krankenhäusern. „Solo Sunny“ hieß der Film, Konrad Wolf und Wolfgang Kohlhaase waren die Regisseure, gedreht wurde im Zentrum der Ostberliner Bohème am Prenzlauer Berg, und die fünfunddreißigjährige Renate Krößner spielte die Hauptrolle. Es war ihr siebter Spielfilm nach Arbeiterdramen und -komödien und Auftritten auf diversen Provinzbühnen, und er traf mitten hinein ins politische Tauwetter der späten siebziger Jahre, das dem ostdeutschen Sozialismus eine kleine kulturelle Avantgarde bescherte.

Die Außenseiterin Sunny, der Renate Krößner genau die richtige Mischung aus Zartheit und Rotzigkeit verlieh, wenn sie ihre Liebhaber morgens verabschiedete („Ist ohne Frühstück. Ist auch ohne Diskussion“) oder sich gegen die plumpe Anmache von Bandmitgliedern wehrte, war das Gesicht dieser Bewegung, deren kurze Blüte bald in einer neuen deutsch-deutschen Eiszeit endete. Der Silberne Bär, den sie 1980 für ihre Rolle gewann, öffnete ihr auch im Westen die Türen, und so konnte sie ihre Karriere dort in Fernsehfilmen und -serien und mit Nebenrollen im Kino wie dem Part der Clubbesitzerin Lina in Dani Levys „Alles auf Zucker“ fortsetzen. Aber „Solo Sunny“ blieb der Film ihres Lebens. Am Montag ist Renate Krößner fünfundsiebzigjährig in Mahlow bei Berlin gestorben.

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Hannes Hintermeier
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