Olympiasieger im Gehen Hartwig Gauder ist tot

Hartwig Gauder wird 1986 in Stuttgart Europameister
Foto: imago imagesHartwig Gauder ist tot. Der Olympiasieger im 50 Kilometer Gehen von 1980 ist am Mittwoch im Alter von 65 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Einen Bericht der "Thüringer Allgemeinen" bestätigte Gauders Ehefrau der Deutschen Presse-Agentur.
Gauder gewann alle großen Titel seiner Disziplin: 1980 in Moskau wurde er Olympiasieger, 1986 in Stuttgart Europameister, ein Jahr später in Rom Weltmeister. 1988 bei Olympia in Seoul holte er die Bronzemedaille, 1992 in Barcelona verpasste er das Treppchen und wurde Sechster. 2016 wurde er in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.
"Heute hat Thüringen mit Hartwig Gauder einen seiner begabtesten Sportler und unermüdlichen Streiter für das Thema Organspende verloren. Wir trauern um einen großen Menschen. Sein Andenken lebt weiter", twitterte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. Der thüringische Sportminister Helmut Holter teilte mit: "Mit Hartwig Gauder verliert die Thüringer Sportfamilie ein großartiges und auch über seine aktive Laufbahn hinaus sehr aktives und geschätztes Mitglied."
Heute hat #Thüringen mit Hartwig #Gauder einen seiner begabtesten Sportler und unermüdlichen Streiter für das Thema #Organspende verloren. Wir trauern um einen großen Menschen. Sein Andenken lebt weiter. https://t.co/qWlOVW6uxi
— Bodo Ramelow (@bodoramelow) April 22, 2020
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Nach seiner aktiven Karriere bekam Gauder Herzprobleme. Am 30. Januar 1997 wurde ihm ein Spenderherz transplantiert. Nach der Transplantation schloss er sein Architekturstudium ab. 2014 führte eine Abstoßungsreaktion zu Problemen und desolaten Werten. "Mit Willen und guten Gedanken schafft man es dann auch wieder auf den positiven Weg", sagte Gauder damals.
Nachdem die Abstoßungsreaktion überwunden war, konnte Gauder wieder zweimal pro Woche Sport machen. Zudem zeigte er, was mit einem neuen Herz möglich ist. Schon 1998 lief er den New-York-Marathon, 2003 bestieg er den heiligen Berg Fuji in Japan. Aktiv warb er seit Jahren für Organspenden. Zuletzt litt Gauder unter Nierenversagen, täglich musste er zur Dialyse.