Der Kurs hat sich am Wettbewerb "Print it" der Technik-LPE beteiligt, die Lehr- und Lernmittel für den naturwissenschaftlich-technischen Unterricht entwickelt und vertreibt. Die Aufgabenstellung: eine  einzigartige Sporthalle gestalten und auszustatten, wie es sie bisher noch nicht gibt. Mindestens sieben Objekte mussten mit einem 3D-Drucker erstellt werden.
Bereits im Juli vergangenen Jahres haben sich die Granseer für den Wettbewerb angemeldet. Mit Beginn des Schuljahres 2019/2020 ging es dann in die Vollen. Die Schüler mussten sich zunächst in das 3D-Modellierungsprogramm Tinkercad einfuchsen. Nach einer Einstiegsphase galt es sich dann Gedanken zu machen, welche Sportgeräte in Frage kommen, Zweierteams wurden gebildet, die sich jeweils einem Gerät widmeten.
Verstehbahnhof hilft
"Aber das Design ist das eine, das Drucken das andere", so Lehrer Jens Richter-Mendau mit Blick auf Herausforderungen bei der Umsetzung der Ideen. Zwar wurde vom Veranstalter der Schule für den Wettbewerb ein Gerät leihweise für zwei Monate zur Verfügung gestellt. Aber: "Bevor ein Teil gedruckt ist, können schon einmal vier bis fünf Stunden vergehen", sagt der Lehrer. "Da kam uns die Kooperation mit dem Fürstenberger Verstehbahnhof sehr gelegen, so konnten wir dort auch viele Teile drucken." Dank gebühre dafür Daniel Domscheit-Berg.
Die im Rahmen des Wettbewerbs entstandenen Objekte seien voll beweglich, eine Kletterwand gehört ebenso dazu wie eine Endlostreppe und ein Rudergerät. Insgesamt acht Sportgeräte enstanden so im Maßstab 1:20. Neben der Produktion der Modelle galt es ferner, eine Präsentation zu erstellen und erläuternde Informationen zusammenzustellen, wie die Sportgeräte zu benutzen wären, stünden sie in einem echten Fitnesstudio.
Der Kreativität der Schüler seien jedoch seitens der Technik Grenzen gesetzt worden. Modell eines Sportgeräts entwerfen, Datei mit dem Entwurf auf einen USB-Stick laden, diesen in den Drucker stecken und drucken – im Prinzip eine einfache Sache. "Eine bestimmte Dicke muss man aber einhalten, damit das Teil haltbar ist. Diese Erfahrung mussten die Schüler machen, aber diesen Prozess durchläuft wohl auch jeder Ingenieur", so Richter-Mendau. So mussten Entwürfe mit zu filigranen Elementen wieder verworfen werden.
Modell bleibt beim Veranstalter
Zum Einsatz kommen soll die neue Technik bei verschiedenen Projekten. Auch die zuletzt sehr erfolgreiche Robotik AG soll profitieren. Nicht zuletzt bei Mission Energiesparen dürfte sich der Drucker als nützlich erweisen, wenn ein Granseer Team es ins Finale schafft und die Aufgabe dann darin besteht, ein Modell zu bauen. Aus dem Fachbereich Physik wurde auch schon Interesse angemeldet und auch aus anderen Fächern, so Richter-Mendau. "Im Prinzip kann man ja alles mögliche drucken, zum Beispiel auch eine kleine Büste von Strittmatter." Einziger Wermutstropfen für die Granseer: Von den Ideen der Informatik-Schüler zeugen im Strittmatter-Gymnasium nur noch Abbildungen, die eingereichten Modelle verblieben beim Veranstalter.

Das Verfahren

Der 3D-Druck ist eine umfassende Bezeichnung für alle Fertigungsverfahren, bei denen Material Schicht für Schicht aufgetragen und so dreidimensionale Gegenstände erzeugt werden.

Dabei erfolgt der schichtweise Aufbau computergesteuert aus einem oder mehreren flüssigen oder festen Werkstoffen nach vorgegebenen Maßen und Formen.

Beim Aufbau finden physikalische oder chemische Härtungs- oder Schmelzprozesse statt.

Typische Werkstoffe sind Kunststoffe, Kunstharze, Keramiken und Metalle. red