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Katharina Meyer mit einer nachhaltigen Design-Idee

Aus alten Pelzen werden schmucke Accessoires

Greven

Echte Pelzmäntel sind bei vielen Menschen out. Katharina Meyer macht daraus ein Geschäft. Sie lässt alte Pelze umnähen und stellt sie ins Wohnzimmer.

Günter Benning

Katharina Meyer mit einem Pelzmantel und dem, was sich daraus machen lässt.
Katharina Meyer mit einem Pelzmantel und dem, was sich daraus machen lässt. Foto: Günter Benning

Eigentlich kam Katharina Meyer durch einen traurigen Anlass auf ihre Geschäftsidee. „Meine Mutter ist 2016 gestorben und hat mir viele alte Pelze hinterlassen“, erzählt die Grevenerin. So an die zehn Mäntel und Jacken, die allerdings heutzutage und hierzulande nicht mehr getragen werden. „Da habe ich mir gedacht, man könnte ja Kissen daraus machen“, sagt die 33-Jährige.

Flaschenkühler für Sekt

Gesagt, genäht. Mittlerweile hat Meyer, die hauptamtlich Mitarbeiterin der AOK ist, im Nebengewerbe ihre Idee von den flauschigen Wohnaccessoires originell umgesetzt.

In ihrem modernen Smart-Home gibt es Pelzkissen, umgearbeitete Pelzdecken und sogar Flaschenkühler für Sekt. Außen Pelz, innen Isoliermaterial.

„Einmal bin ich mit so einem Pelz in die Kita gegangen“, erzählt Katharina Meyer, „da wurde ich ausgelacht.“

„Für mich muss kein Tier sterben“

Das Tragen von Tierfellen ist heute in vielen Teilen der Gesellschaft schlecht angesehen. „Aber wenn man aus den schon vorhandenen Pelzen etwas Neues macht“, meint die Selfmade-Designerin, „dann ist das ja sogar nachhaltig. Für mich muss kein Tier sterben.“

Die gelernte Industriekauffrau ärgert sich darüber, dass es auf der anderen Seite schon in Baumärkten flauschige Wohnaccessoires aus Kunstpelz gibt. Kunststoff, unverrottbar, schlecht für die Umwelt.

Dabei gebe es doch bei vielen Leuten die Naturprodukte aus der modischen Vergangenheit, die in Schränken und Kellern liegen. Oft waren das in den 50er und 60er Jahren Statussymbole für die Frau mit Geschmack und Geld, die Tausende von Deutschen Mark kosteten.

Katharina Meyer

Nähen lässt Meyer ihre Accessoires von einem professionellen Kürschner, denn das erfordert handwerkliche Ausbildung und die richtigen Werkzeuge.

„Fünf Euro werden für jedes verkaufte Teil an den Tierschutz gespendet“, sagt die Designerin.

Ihre bisher hergestellten Stücke stellt sie am kommenden Samstag, 16. November, in ehemaligen Büroräumen an der Königstraße 17 in Greven aus, von 10 bis 16 Uhr. „Da können die Leute gerne Pelze mitbringen“, sagt Meyer. Sie lässt Unikate aus alten Pelzen auch auf Bestellung umnähen.