Stadtentwicklung Neue Millionen für den Stadtumbau in Trier-West

Trier · Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat am Montagabend zwei Förderbescheide aus dem Programm der Städtebaulichen Erneuerung über insgesamt 3,2 Millionen Euro an den Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe übergeben. Gefördert wird damit die Entwicklung des Stadtteils Trier-West.

Neues Geld für den Stadtumbau in Trier-West
Foto: Rainer Neubert

Für Ministerpräsidentin Malu Dreyer ist der Termin im Trierer Rathaus ein Heimspiel. Nicht nur, weil sie in Trier wohnt und im Anschluss bei der IHK-Ehrung der besten Auszubildenden im benachbarten Theater prominenteste Rednerin ist. Vor fünf Jahren hat sie in Trier-West auch persönlich den Startschuss für das Großprojekt gegeben, das seither unter dem Begriff „Stadtumbau Trier-West“ von sich reden macht.

„Es hat sich schon jetzt dort viel geändert“, lobt Dreyer sichtbare Veränderungen wie die Sanierung der Luxemburger Straße, Renovierungen im Gneisenaubering oder die Umnutzung der Jägerkaserne. „Mit diesen Bewilligungen über insgesamt 3,2 Millionen Euro kann die Stadt Trier das Großprojekt weiter voranbringen.“

In einem Zeitrahmen von rund 15 Jahren, von 2014 bis 2029, engagieren sich die Stadt Trier, das Land Rheinland-Pfalz und der Bund in zahlreichen Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen in dem Stadtteil. Dazu gehören unter anderem größere Konversionsprojekte, Straßensanierungen und Straßenneubauten sowie Wohnungsbauprojekte.

Insgesamt sollen mehr als 21 Millionen Euro Städtebauförderung nach Trier-West fließen. Weitere fast 16 Millionen Euro sind aus anderen Fördertöpfen einkalkuliert. Unter anderem geht es dabei um Straßenbau und das Projekt Sozial Stadt, mit dem insbesondere die Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Gneisenaukaserne subventioniert wird. Addiert mit dem städtischen Eigenanteil (zehn Prozent der Fördersumme) und den erwarteten privaten Folgeinvestitionen kalkulieren die Planer mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mindestens 210 Millionen Euro für den Trierer Westen.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe dankt der Ministerpräsidentin und betont – auch mit Verweis auf die erfolgreichen Veränderungen in Trier-Nord – die Bedeutung der Stadtsanierung für Trier. „Besonders freut mich, dass die von der öffentlichen Hand angestoßenen Projekte zunehmend auch private Investitionen auslösen. So gibt es aktuell einige Neubau- und Sanierungsprojekte in der Luxemburger und in der Aachener Straße. Das zeigt, dass Trier-West zunehmend attraktiv wird.“

2,7 Millionen Euro der aktuellen Fördersumme werden in Planungskosten zum Beispiel für die geplante Entlastungsstraße und den Bebauungsplan der Jägerkaserne fließen. Finanziert werden Grundstückskäufe und Betriebsverlagerungen sowie Mastversetzungen im Bereich der Bahnstrecke und Artenschutzmaßnahmen. 500 000 Euro fließen in die Planung und Gebäudesanierung im Gneisenauviertel. Von 2014 bis 2018 sind bereits Fördermittel von rund 7,8 Millionen Euro im Programm Stadtumbau Trier-West bereitgestellt worden.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe verspricht: „Wir werden bei den Wohnungsbauprojekten den geförderten Bereich nicht außer Acht lassen und dafür sorgen, dass Trier-West/Pallien auch für seine bisherigen Bewohner eine lebenswerte Heimat bleibt.“

Auch Ortsvorsteher Marc Borkam begrüßt, dass es im Stadtteil inzwischen sichtbar vorangeht: „Ich freue mich, dass Stadt und Land die Entwicklungen unterstützen und damit die Qualitäten des Stadtteils Trier-West deutlicher werden. Das gilt für die Menschen, die dort wohnen und für alle, die neu dorthin ziehen.“ Er lebe schon immer im Westen und halte Vorurteile für nicht gerechtfertigt.

Weniger positiv ist Borkam allerdings auf die privaten Bauprojekte in der Luxemburger und der Aachener Straße zu sprechen. „Wenn in Neubauten Wohnungspreise von mehr als 500 000 Euro aufgerufen werden, ist das ein extremes Problem. Wenn das so weitergeht, besteht die Gefahr, dass es uns den Stadtteil zerreißt.“

Ministerpräsidentin Malu Dreyer betont die guten Absichten der Landesregierung: „Wir wollen gleichwertige Lebensverhältnisse in den Städten und auf dem Land sichern und den demografischen Wandel aktiv gestalten.“ Dafür sei die Städtebauförderung ein zentrales Instrument und dessen gute Finanzausstattung sehr wichtig. Auch die Stadt Trier habe von dem Programm nachhaltig profitiert und seit 1971 106,1 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln erhalten. Das Maßnahmenpaket zur Stärkung des Oberzentrums ermögliche es, die Stadt weiterzuentwickeln und trotz der schwierigen Haushaltslage handlungsfähig zu bleiben.

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