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Liberaldemokratische Hilflosigkeit Früher oder später tötet der Faschismus

Medien scheitern im Umgang mit dem Faschismus, meint Sascha Lobo - genau wie die Politik und weitere Teile der Gesellschaft. Im Podcast spricht er mit Grünenpolitikerin Aminata Touré über das Phänomen.
"Kein Platz für Rassismus": Proteststicker gegen Nazis und Rassismus in Brandenburg

"Kein Platz für Rassismus": Proteststicker gegen Nazis und Rassismus in Brandenburg

Foto: Patrick Pleul/dpa

"Wer lächelt, kann kein Nazi sein": Dies hat Sascha Lobo in seiner jüngsten Kolumne als "Grundregel der konservativen Bourgeoisie" ausgemacht. Ihn sorgt es, wie etwa in Fernsehsendungen nach den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg mit AfD-Vertretern umgegangen wurde. "Der machtvolle Gewöhnungseffekt tritt ein, die Normalisierung", schrieb Lobo. "Den habe ich doch schon so oft im Fernsehen gesehen, da hat er freundlich harmlose Sachen gesagt, und der Moderator ist ihm gar nicht an die Kehle gesprungen, also kann er kein Nazi sein."

Als Problem macht Lobo aber viel mehr als nur das Verhalten der Medien aus: "Angela Merkel kennt die Berichte von rechtsextremen Exzessen und Seilschaften in Bundeswehr, Polizei, Behörden, Justiz", schreibt er etwa. "Was hat sie dagegen getan, was hat sie dagegen öffentlich gesagt?" Und auch der "Links- und Liberalbourgeoisie" wirft der Kolumnist vor, sich "in der eigenen Überlegenheit zu suhlen".

Es gebe keine Neutralität, "wenn es um die Existenz der liberalen Demokratie geht und damit buchstäblich um die Existenz von Menschen, die von Faschisten verdrängt, verjagt, vernichtet werden", schreibt Lobo. "Denn das zeichnet den Faschismus aus: Früher oder später tötet er."

In dieser Podcast-Folge setzt sich Lobo nun mit der Frage nach dem richtigen Umgang mit Faschisten und den Leserreaktionen zu seinem Text auseinander. Dabei spricht er mit der 26-jährigen Aminata Touré, der ersten afrodeutschen und insgesamt jüngsten Parlamentsvizepräsidentin in Deutschland. Touré ist Politikerin der Grünen und sitzt in Schleswig-Holstein im Landtag.

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