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Alarmanlage Nest Secure Google verschwieg eingebautes Mikrofon

Über die Alarmanlage Nest Secure kann der Nutzer neuerdings mit dem Google Assistant sprechen. Das überrascht und nährt Ängste: Google hatte zuvor nicht erwähnt, dass im seit 2017 verkauften Gerät diese Technik steckt.
Nest Secure von Google mit Nest Guard (links)

Nest Secure von Google mit Nest Guard (links)

Foto: nest

Das Wort "Mikrofon" steht in den technischen Details zum Nest Guard . Neuerdings. Der Nest Guard ist der wichtigste Teil der Alarmanlage Nest Secure, die Google über seine Tochterfirma Nest in den USA verkauft . Bemerkenswert am Hinweis auf das Mikrofon ist, dass er Anfang Februar noch nicht auf der Website zu finden war .

Das bedeutet: Google hat seinen Kunden erst jetzt, anderthalb Jahre nach Erscheinen des Geräts Ende 2017, transparent gemacht, dass darin ein Mikrofon steckt. Das ist schlechte Kommunikationspolitik. Und es nährt die Ängste jener Menschen, die befürchten, ihre smarten Geräte könnten zweckentfremdet werden, um sie auszuspähen oder zu überwachen - sei es von Tech-Firmen selbst oder etwa von Kriminellen oder Geheimdiensten.

Ein "Fehler unsererseits", heißt es von Google nun zum fehlenden Hinweis auf das Mikrofon . Ein Google-Sprecher sagte dem Magazin "Business Insider", das eingebaute Mikrofon sei "nie als Geheimnis gedacht gewesen" und hätte bei den technischen Daten aufgeführt werden sollen.

"Scheint eine ziemlich wichtige Spezifikation zu sein, die man einfach 'vergessen' kann...", kommentierte "Mashable"-Reporterin Karissa Bell auf Twitter .

Mikrofon muss laut Google erst aktiviert werden

Dass nun über die technischen Fähigkeiten des Nest Guard gesprochen wird, hatte sich Google wohl eigentlich gewünscht - nur in anderem Kontext. Anfang Februar hatte das Unternehmen angekündigt , dass sich der Nest Guard nun auch als Google-Assistant-Lautsprecher nutzen lasse. "Der Google-Assistent wird auf Ihrem Nest Guard verfügbar sein", hieß es damals vom Unternehmen, "sodass Sie ihm Fragen wie 'Hey Google, brauche ich heute einen Regenschirm?' stellen können, bevor Sie Ihren Alarm einstellen und das Haus verlassen."

Aktivieren lässt sich das Mikrofon laut Google über die Nest-App: Das Mikrofon zeichnet dem Unternehmen zufolge also nur etwas auf, wenn Nutzer die Funktion bewusst freischalten.

Auf Twitter hatte ein Nutzer umgehend den Nest-Account gefragt, ob er die ganze Zeit ein Gerät mit verstecktem Mikrofon in seinem Haus gehabt habe : Nest reagierte darauf mit dem Hinweis, man habe ein Mikrofon eingebaut, weil man Funktionen wie den Google Assistant im Hinterkopf gehabt habe.

Auch der Website "Android Authoritiy" hatte Google bereits zu Beginn des Monats auf Nachfrage hin bestätigt , dass sich in den Nest-Guard-Geräten von Anfang an ein nicht standardmäßig aktiviertes Mikrofon befand.

"Der Google Assistant für Nest Guard ist eine Opt-in-Funktion", teilte Google "Android Authority" mit, "und wenn die Funktion für unsere Benutzer verfügbar wird, bekommen diese eine E-Mail mit Anweisungen, wie sie die Funktion aktivieren und das Mikrofon über die Nest-App einschalten können." Alle Geräte, in die ein Google Assistant integriert sei, würden unter Berücksichtigung des Themas Privatsphäre entwickelt.

mbö