Die staatliche französische Atomaufsicht (ASN) bereitet sich auf das Abschalten des umstrittenen Atomkraftwerks im elsässischen Fessenheim vor. Der Kraftwerkbetreiber Électricité de France (EDF) habe mitgeteilt, dass der erste Reaktor bis September 2020 und der zweite bis August 2022 heruntergefahren werden soll, teilte ASN mit.

EDF habe die Atomaufsicht deshalb gebeten, von einer zuvor verlangten elektrischen Nachrüstung des Kraftwerks absehen zu dürfen. Die Atomaufsicht forderte den Betreiber zur förmlichen Ankündigung der Abschaltung sowie bis 2020 zur Vorlage eines Rückbauplans auf.

Wie die Atomaufsicht mitteilte, sollen die Brennelemente des Atomkraftwerks zunächst einige Jahre in Fessenheim zwischengelagert und dann zur Wiederaufbereitungsanlage nach La Hague gebracht werden. Das Atomkraftwerk Fessenheim liegt unweit der deutschen Grenze. Es ist das älteste aktive AKW in Frankreich und gilt Kritikerinnen und Kritikern seit Jahrzehnten als Sicherheitsrisiko. Unter anderem sollen kritische Vorfälle, wie das notfallmäßige Abstellen eines Reaktors, vertuscht worden sein. Ursprünglich hatte das Kraftwerk bereits früher vom Netz gehen sollen.