Entwicklungsminister Müller fordert mehr Anstrengungen zur Bekämpfung der Armut

„Wir müssen unsere Anstrengungen zur Bekämpfung der Armut verstärken – vor allem in Afrika"


Anlässlich der heute veröffentlichten Weltarmutszahlen der Weltbank, erklärte Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller:

„Die Beendigung der Armut ist Schwerpunkt der deutschen Entwicklungspolitik. Wir haben schon große Erfolge erzielt: Die Zahl der Armen ist weltweit von 1,89 Milliarden Menschen im Jahr 1990 auf 736 Millionen im Jahr 2015 gesunken. Vor allem in Asien sinkt die Armut spürbar. Aber zehn Prozent der Weltbevölkerung müssen immer noch mit weniger als 1,90 Dollar am Tag auskommen. Zudem sinkt die Armut langsamer als in den letzten Jahren. In diesem Tempo werden wir die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen nicht erreichen.
Vor allem in Subsahara-Afrika stehen wir vor großen Herausforderungen: War jahrelang Indien das Land mit den meisten Armen weltweit, so ist es jetzt Nigeria. 2030 werden 85 Prozent der absolut Armen in Afrika leben. Europa und die Welt müssen daher ihre Anstrengungen insbesondere in Afrika verstärken: Wir brauchen eine Offensive für mehr private Investitionen, mehr Wertschöpfung vor Ort, mehr Bildung und Ausbildung und vor allem mehr Jobs. Unsere Partner müssen hierfür aber auch selber mehr tun und vor allem Korruption bekämpfen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern und in Landwirtschaft und soziale Sicherung investieren."

Die Weltgemeinschaft hat sich mit der Agenda 2030 zu 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung bekannt. Ziel 1 ist, die absolute Armut bis 2030 zu beenden. Die neuen Zahlen der Weltbank zeigen, dass absolute Armut im globalen Maßstab stetig abnimmt. In Afrika kommt die Armutsbekämpfung allerdings nur langsam voran: Heute leben schon mehr als die Hälfte aller absolut armen Menschen in Sub-Sahara Afrika, 2030 werden es 85% sein. Gerade das Bevölkerungswachstum stellt Afrika vor enorme Herausforderungen. Bis 2050 wird sich die dortige Bevölkerung auf 2 Milliarden Menschen verdoppeln.
Weitere Informationen und Visualisierungen zur absoluten Armut gibt es bei dem vom BMZ finanzierten Projekt Word Poverty Clock auf www.worldpoverty.io